Politikerküsse
Politikerküsschen sind für viele Medien wichtiger als die politischen Aussagen
Aufnahmen von Annäherungen zwischen Politikern und Politikerinnen sorgen nicht erst seit der Kampagne #metoo für Gesprächsstoff. Wobei meist Männer mehr Gefallen an der körperlichen Nähe finden, als Frauen.
Claude Junckers Begrüssungsküsse sind berühmt-berüchtigt . Er küsst jeden. Sie wirken inbrünstig und feucht – und wirken deshalb recht abstossend. Leidvolle Erfahrungen hat bereits Bundesrätin Simonetta Sommaruga gemacht. Auch Doris Leuthard wurde von Junckers Kussattacke nicht verschont.
Als EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker den österreichischen Aussenminister Sebastian Kurz zum ersten Mal nach dessen Wahlsieg in Brüssel empfangen hatte – mit zum Kuss gespitzten Lippen - wies dieser den Kuss zurück.
Immer wieder stellt sich die Frage, welchen Einfluss inntime körperliche Beziehungen auf den Gang des Weltgeschehens haben könnten. Für die Medien werden jedenfalls Begrüssungszeremonien, Küsschen, Distanzverhalten, Handschlagverhalten usw. sehr genau beachtet, interpretiert und kommentiert.
Die jüngste Liebesoffensiven Trumps bei Macron und Merkel überraschten jüngst die Oeffentlichkeit, nachdem Trump beim ersten Kontakt mit Merkel sogar den Handschlag verweigert hatte.
Die gehauchten Küsschen sind aber noch weit entfernt vom bekannten Zungenkuss zwischen Breschnew und Honecker. Obwohl die Betatscherei von Politikern in Wort und Bild stets prominent aufgemacht werden, darf der Einfluss dieser körperlichen Nähe auf das politische Weltgeschehen nicht überschätzt werden. Ausschlagebend bleiben letztlich die konkreten Vereinbarungen.
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