Freitag, 6. Oktober 2017

Primarlehrer fühlen sich ausgebrannt .

Wenn Primarlehrer nicht mehr zur Ruhe kommen. 
Was tun?
Bildergebnis für ausgebrannte lehrer Cartoon

Ein Primarlehrer klagt:

« Ich habe alles versucht: Ein Glöckli, ein ‹Ich-bin-leise›-Schild an der Tafel, Sanktionen- am Schluss hilft eigentlich nur Geduld und Humor. »

Der Primarlehrer fühlt sich auch überfordert, weil er während des Unterrichtes ständig verfügbar sein zu müsse: «Siiiiiie, ich brauche einen Stift! Wo ist das Hüüselipapier? Aber Siiiieeee, ich verstehe die Aufgabe nicht. Fragen, Fragen, Millionen von Fragen», beschreibt er seinen Alltag.

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Elternabend – die Hölle

«Um 16h bin ich eigentlich meist schon ziemlich k. o., aber dann muss ich noch den ganzen Bürokram erledigen: Berichte über die Entwicklung der Kinder nachführen, Vorbereitungen für den nächsten Tag treffen und Sitzungen mit dem Kollegium halten.»

Zum krönenden Abschluss des Tages: eine Episode «Meet the parents», was sich für die meisten Lehrer eher anfühlt wie «Get out!» oder «Scream!». Ein Elternabend reicht aber bei Weitem nicht aus, um alle Befürchtungen, Vorwürfe und Vorurteile aus der Welt zu räumen. Eltern können so was wie eine latente Dauerbelastung für Lehrpersonen werden.
«Es kommt häufig vor, dass mich Eltern spät am Abend oder sogar am Wochenende per Whatsapp, Facebook oder SMS bombardieren. Ich schreibe dann einfach nicht zurück. »
 «Und hey, keine Lehrperson kann 20 Jahre lang einen schlechten Job machen, ohne aufzufliegen. Dafür gibt es unzählige Kontrollmechanismen. Der regelmässige Besuch des Rektors, Selbstreflexion, Fremdbewertung durch andere Lehrer, Teamwork und schlussendlich auch die Kinder», 

verteidigt ein Primarlehrer seine Berufsgattung.

«Unser Engagement reicht eigentlich nie. Selten klopft dir jemand auf die Schultern und sagt: ‹Hey, das hast du gut gemacht!› »

Viele Lehrer wünschen sich  etwas mehr Verständnis für ihre Arbeit.
(Quelle srf)

Beim Gymi-Entscheid wird nach verbalen Auseinandersetzungen teilweise sogar mit einem Anwalt gedroht.


KOMMENTAR:

Etwas kann da nicht stimmen, wenn Primarlehrer die Freude am Beruf verlieren. Jahrelang durfte ich die Situation auf verschiedenen Schulstufen mitverfolgen. Nach meinen Erkenntnissen müssten die Lehrkräfte im Studium auf die geschilderten Schwierigkeiten vorbereitet werden.
Die pädagogischen Hochschulen sind in dieser Hinsicht auch in der Pflicht.  Pädagogen müssten ihren Schulalltag so meistern können, dass der Beruf nicht krank macht. Ich kenne unzählige Lehrerinnen und Lehrer, die auch heute  noch den Job gerne und mit Freude ausüben.
Es ist durchaus möglich - auch auf der Primarschulstufe - die notwendige Ruhe während des Unterrichtes zu schaffen. Wer den konstanten Lärm zulässt und es nicht fertig bringt, eine Klasse hinsichtlich Disziplin, Ruhe so weit zu bringen, dass Spielregeln durchgesetzt werden, erschwert sich die Arbeit enorm. Lärm  kann krank machen. Ich habe immer wieder Lehrkräfte gesehen, die den ganzen Tag nach Ruhe schreien und es zulassen, dass bei einem Unterrichtsgespräch oder beim konzentrierten Arbeiten alle durcheinander reden dürfen. 

Zum Umgang mit den Eltern:

 Immer wieder habe ich in der Lehrerfortbildung gesehen, dass die Kommunikation mit Eltern für viele ein grosses Problem bedeutet. Es ist möglich, in kurzer Zeit  zu lernen, Elternabende so zu moderieren, dass der Umgang mit Eltern 
kein belastender Anlass mehr ist. Mein Angebot:
Ich könnte Lehrkräften in einem kurzen individuellen Modul die wichtigsten Werkzeuge im Umgang mit Eltern vermitteln.

Selbstverständlich ist der heutige  Unterricht, bei denen das Klassenlehrermodell ein Fremdwort geworden ist und die Inklusion mit den zusätzlichen Teamsitzungen viel anspruchsvoller  als der Unterricht von gestern. Dieser Belastung können sich Lehrkräfte leider kaum entziehen.
Hier sind die Schulpolitiker gefordert. Vieles könnte von oben vereinfacht werden. Man muss nur bereit sein, Veränderungen die zu einer Verschlechterung geführt haben, zu korrigieren.
Veränderungen müssten stets zu einer Verbesserung führen.
Bewährtes lohnt sich, zu bewahren.

Die Problemfelder der heutigen Volksschule:

1. Die fehlende konstante Bezugsperson

2. Die Inklusion:Wenn alle in einer Klasse vereint sind, geistig Behinderte und Normalbegabte, wird man den Behinderten aber auch den den Hochbegabten nicht mehr gerecht. Die Aufgaben der Sonderschulung wird den normalen Klassen aufgehalst, weil Sonderschulen geschlossen werden.

3. Die Migrantenkinder, die der deutschen Sprache nicht mächtig sind. Für diese Minderheit muss der Lehrer überdurchschnittlich viel Arbeitszeit aufwenden, auf Kosten der Deutschsprachigen.

4. Der Lehrermangel.

5. Die Bürokratie und die ständigen Koordinationssitzungen,
(Lehrer diskutieren während die Kinder zu oft sich selbst überlassen sind).

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