Mittwoch, 4. Januar 2017

Zum Jahreswechsel: Wie wahr sind Horoskope?

Professionelle Horoskope sind in der Regel recht vage formuliert und wecken positive Gefühle.

Wären die Horoskope konkret, könnte nachträglich die Treffergenauigkeit überprüft werden. Das will kein Wahrsager.
Selten werden zwar die Prognostiker (Wetterschmöcker und Co.) nach einem Jahr auf den Wahrheitsgehalt ihrer Aussagen überprüft.
Zeigt sich aber später, dass das Orakel mit der Prognose völlig daneben lag,  findet es  nachträglich immer eine Begründung, weshalb die Aussage im besonderen Fall nicht in Erfüllung gehen konnte.

Psychologie ist und bleibt ein wichtiger Baustein aller Kaffeesatzleser.


Selbst wer gar nicht an Horoskope glaubt, stellt  fest, dass die geschriebenen Aussagen manchmal doch auf einen selbst zutreffen. Immer wieder wird die Frage gestellt: Wie wahr sind die Horoskope in Zeitschriften?

Bildergebnis für wie wahr sind horoskope?
 
Hand aufs Herz:  Die publizierten Horoskope sind immer sehr vage formuliert und könnten dadurch auf fast jeden zutreffen.. Wer die Texte genau liest, stellt  fest: Meist werden nur positive Ereignisse vermittelt.  Es kommt zum sogenannten Barnum-Effekt. Dieser Effekt stammt aus der Psychologie. Er wurde bereits 1948 entdeckt und bezeichnet die Neigung von Menschen, vage und allgemeingültige Aussagen über die eigene Person, so wie sie bei Horoskopen formuliert sind, meist als zutreffend zu akzeptieren. Diese  vagen, allgemeingültigen, meist positiven Aussagen wecken  einerseits positive Gefühle beim Leser  und andererseits fühlt sich fast jeder von der Aussage angesprochen. Denn:  Wer möchte keinen erfolgreichen Tag haben. Wer möcht nicht gesundheitlich fit sein oder der richtigen Partner des Lebens treffen?

Kommt dazu, dass ein positiv formulierter Text, auch die Einstellung des Lesers  positiv beeinflusst.
Diese suggestive Wirkung dürfen wir nicht unterschätzen. Die Prophezeiung erfüllt sich nachher oft. (Siehe: "Die sich selbsterfüllende Prophezeiung").
Deshalb verzichten die meisten Wahrsager auf schlechte Prognosen, damit sie  die Verantwortung für allfällige negativen Erlebnisse nicht  auf sich nehmen müssen. 

Wenn wir uns auf ETWAS konzentrieren, sehen wir plötzlich Sachverhalte, die wir sonst nicht beachtet hätten. Wenn eine bekannte Astrologin (angeblich präzise) prophezeit, es werde zwischen dem 15. Januar und Mitte Februar etwas ganz Besondere geschehen, so werden all jene, die darauf achten, tatsächlich etwas Ueberraschendes entdecken. Sei es in der Weltpolitik oder im Alltag. Die vage Aussage "etwas Besonderes" wird nämlich während jedem längeren Zeitabschnitt erfüllt. Das können Wetterereignisse sein, wie auch Todesfälle.
Wer in dieser Zeitspanne etwas Besonderes entdeckt, glaubt  zu erkennen, dass die Astrologin  hellseherische Fähigkeiten hat.



LINKS:


Aus Wikipedia:

Barnum-Effekt

Der Barnum-Effekt, auch Forer-Effekt oder Täuschung durch persönliche Validierung (englisch personal validation fallacy[1]) genannt, entstammt der Psychologie und bezeichnet die Neigung von Menschen, vage und allgemeingültige Aussagen über die eigene Person als zutreffende Beschreibung zu akzeptieren.
Der Begriff wurde von Paul Meehl eingeführt und ist nach dem Zirkusgründer Phineas Taylor Barnum benannt. Dieser unterhielt ein großes Kuriositätenkabinett (American Museum), das „jedem Geschmack“ etwas bieten sollte („a little something for everybody“). Erste Forschungen zu diesem Phänomen fanden jedoch bereits in den 1920er und 1930er Jahren in Deutschland und Frankreich statt.[2] Unter der Bezeichnung „Verifikationsphänomen“ wurden wesentliche Aspekte des Barnum-Effekts vorweggenommen.

Selbsterfüllende Prophezeiung

Eine selbsterfüllende Prophezeiung (engl. self-fulfilling prophecy) ist eine Vorhersage („Prophezeiung“), die über direkte oder indirekte Mechanismen ihre Erfüllung selbst bewirkt. Ein wesentlicher Mechanismus ist, dass derjenige oder diejenigen, die an die Vorhersage glauben, sich so verhalten, dass sie sich erfüllt (positive Rückkopplung zwischen Erwartung und Verhalten). Otto Neurath verwendete bereits 1911 den Begriff der selbsterfüllenden Prophezeiung.[1][2] Der Soziologe Robert K. Merton arbeitete das Konzept im Jahr 1948 aus.[3]
Im Gegensatz zur selbsterfüllenden Prophezeiung steht die selbstzerstörende Prophezeiung. Eine solche Prophezeiung löst Reaktionen aus, die zur Folge haben, dass sie gerade nicht in Erfüllung geht

Wie wir manipuliert werden können (LINKS):

... fachgerechtem Üben werden Sie das Handwerk lernen, Manipulationen zu entlarven und das Gespräch auf die echte sachgerechte Argumentationsebene zu ...
www.rhetorik.ch/Manipulation/Manipulation.html
Ein Beispiel einer Manipulation, die von der Zeitung "El Mundo" aufgedeckt .... der Computersoftware entwickelte, die Manipulationen erkennen kann, meinte in  ...
www.rhetorik.ch/Bildmanipulation/Bildmanipulation.html

Wer sich mit Manipulation auseinandersetzt, sollte sich auch mit den Beeinflussungstechniken vertraut machen.
www.rhetorik.ch/Beeinflussen/Beeinflussen.html
9. Febr. 2016 ... Wikipedia kann von jedermann editiert werden. Da ist natürlich auch die Gefahr von Manipulationen oder Schönfärbereien da. Nach einem ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/16/02_09a/index.html
Nano-Beitrag "Wissen als Schutz vor Manipulation". Zurück zur Rhetorik von Powell und Hussein. Rhetorik.ch, 1998-2003 © K-K Kommunikationsberatung ...
www.rhetorik.ch/Kriegsrhetorik/Nano.html

10. Sept. 2015 ... Die Überzeugungstricks der Werbung und des Marketings sind raffiniert. Der folgende SRF Beitrag illustriert das. Die Kleidung eines ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/15/09_10/index.html
Dateiformat: PDF/Adobe Acrobat
82. 05 Mai 2015. Plausibilitätsformulierungen. Die Astrologin Monica Kissling erfreut sich grosser Popularität. Und dies, obwohl ihre Prognosen oftmals.
www.rhetorik.ch/Aktuell/15/05_07/05_15.pdf

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