Sonntag, 12. Juni 2016

Der Kontrapunkt bei der ARENA ist erwünscht.

Wieder führt eine ARENA Sendung zu einer nachträglichen Diskussion. Es geht um Job oder Herd bei Frauen

Eine Vorbemerkung:
Im Grunde genommen geht es nicht um ein Entweder - oder:
Frau am Herd oder Frau am Werkplatz?

Es dreht sich letztlich vor allem um die eigenen Kinder, die bei der Betreuung einen Anspruch haben auf eine sinnvolle Betreuung und die Förderung der Persönlichkeitssstruktur. 

Weshalb überlassen wir es nicht jedem Ehepaar, wie es mit der
Kinderbetreuung umgehen will?
Weshalb sollten wir nicht frei entscheiden dürfen, wie wir unser Ehemodell gestalten wollen? Geht es doch stets ums Wohl des Kindes.
Für die Entwicklung der Persönlichkeit sind die ersten Jahre von
zentraler Bedeutung.
Es gibt viele Eltern, die haben keine Ahnung von Entwicklungspsychologie und kennen weder die wissenschaftlichen Erkenntnisse über die einmalige Entwicklung des
menschlichen Gehirns eines Kindes in den ersten Lebensjahren. Die meisten Eltern  merken aber inutitiv, dass es für das Kind schlecht ist, wenn es über Jahre gleichsam anonym betreut wird.

Ich habe in den letzten Jahren in Zürich  verschiedene Male folgende Bilder gesehen:
Da werden  bis zu fünf Kinder pro Betreuungsprson in einem Wagen herumgekarrt.
Die Nannys sind vor allem darauf bedacht. "die anvertraute Fracht" sicher  und unfallfrei über die Runden zu bringen. Sie müssen die erforderliche Präsenzzeiten durchstehen. Bei diesen Spazierfahrten unterhalten sich die Begleiterinnen vor allem unter sich. Mit den Kindern wird kaum ein Wort gesprochen. Sie geben ihren anvertrauten Kleinkindern weder Hinweise, Erklärungen noch Beobachtungsaufgaben.  Die grösseren Kleinkinder werden ebenfalls von Betreuerinnen begleitet.  Alles ist dabei  perfekt organisiert. Die Gruppe wird auf der Sitzbank bei der Tramhaltestelle ordentlich "geparkt", abgefüttert und dann
gemäss bewährtem Ritual in die Strassenbahn verfrachtet. Die Kleinkinder stehen  - Händchen haltend - auf dem Gehsteig bereit. Eine Betreuungsperson sichert beim Einsteigen die Klapptüre, damit sie nicht überraschend geschlossen werden kann. Dann wird das "Kindergut" in gewohnter Manier "verladen". Alles verläuft wortlos und wirkt bestens eingespielt.
Würden jedoch die Eltern von ihrem Arbeitsplatz aus sehen, wie die angeblich professionelle Betreuung ihres
Nachwuchses über die Bühne geht,  würden sie sich wohl bewusst, dass bei diese verordnete Betreuung alles andere als ideal ist.
Jedes Kind benötigt im Grunde genommen eine konstante Bezugsperson, die auch mit ihm spricht, wenngleich es noch gar nicht sprechen kann.
Die Eltern müssen sich eigentlich nicht wundern, wenn ihr Kind  bei diesem unpersönlichen "Hütedienst" später in der Schule zusätzlich gefördert werden muss.
Die Fremdbetreuung finde ich nicht generell schlecht. Wer Grosseltern hat, die einspringen können oder wer sich eine konstante Bezugsperson leisten kann, darf sich glücklich schätzen. Ich habe anderseits volles Verständnis für all  jene Mütter, die im Interesse der Entwicklung des eigenen Kindes, ein paar Jahre im Beruf kürzer treten oder auf das externe Arbeiten verzichten. Diese "Investition" macht sich bezahlt, denn später lässt sich leider das Versäumte nie mehr nachholen.
Es ist erfreulich, dass sich  heute junge Ehepaar dem Zwang  der Fremdbetreuung widersetzen. Viele Mütter, die sich gegen die Karriere und für das Kind entscheidet, haben  immer noch einen schweren Stand. Sie werden dafür finanziell bestraft und werden als rückständisch betrachtet. Wer sich für das persönliche Betreuungsmodell stark macht,  erntet  böse Kritik.
Das zeigte sich auch an der jüngsten ARENA. 

Die ARENA thematisierte dieses heikle Thema in einer offenen Diskussion:

«Arena»: Herd oder Job – für Mütter oft eine schwierige Frage

  Ich zitiere SRF:

Wieso bleiben so viele gut ausgebildete Frauen daheim am Herd, sobald sie Kinder bekommen? Liegt es daran, dass Familie und Beruf kaum vereinbar sind? Braucht es mehr Unterstützung vom Staat? Über Pro und Contra ist in der «Arena» heftig debattiert worden.
Dieser Link öffnet das Video in einem neuen Fenster.: Video «Frauen am Herd?» abspielenDieser Link öffnet das Video in einem neuen Fenster.: Video «Frauen am Herd?» abspielen 

Frauen am Herd? 

KOMMENTAR:

Seit Jonas Projer bei der ARENA das Szepter in der Hand hält, lässt er alle Parteien und alle Meinungen zu. SVP und SP hätten es zwar gerne, dass unliebsame Meinungen ausgeklammerte werden  oder missliebige Kontrahenten  nicht auftreten dürfen. Der Moderator liess sich bislang nicht von seinem bewährtrn Konzept abbringen. Die deutschen Medien versuchten beispielsweise, der AfD die Bildschirmpräsenz zu verunmöglichen. Das wurde zum Rohrkrepierer. Die AfD profitierte von der "Lügenpresse". 

 

Wenn  beide extremen Seiten die neue ARENA kritiseren, so ist dies für mich ein Zeichen, dass sich Projer richtig verhält und  sich von keiner Seite instrumentalisieren lässt.

Bei der letzten Diskussion kritisierten beispielsweise militante Feministinnen, dass eine Frau einen Kontrapunkt setzten durfte gegenüber dem gängigen Mainstream der generellen Vereinbarkeit von Kind und Karriere.

 

Ich zitiere Blick-online:

 

Anita Weyermann in der «Arena» 

«Ich nehme es in Kauf, 

keine Topkarriere zu machen»

Die «Arena» diskutierte die Vereinbarkeit mit Beruf und Familie. Nicht nur mit Poltikern. Ex-Profiläuferin Anita Weyermann sagt, sie sei lieber bei ihren vier Kindern als öfter bei der Arbeit.
Bewusste Entscheidung: Anita Weyermann in der «Arena».
Bewusste Entscheidung: Anita Weyermann in der «Arena».
SRF
Vor gut zwei Wochen wurde die Volksinitiative für einen vierwöchigen Vaterschaftsurlaub lanciert. Seither diskutiert die Schweiz über die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. So auch in der SRF-«Arena». Die Seite, welche gegen weitere staat­liche Anstrengungen ist, war für einmal nicht mit Politikern besetzt, sondern mit «Weltwoche»-Journalist Philipp Gut und Anita Weyermann, Ex-Profi-Leichtathletin und vierfache Mutter – inklusive Drillinge.
«Ich bin froh, dass ich 20 Prozent arbeiten und bei meinen Kindern sein kann», sagte Weyermann. Wenn Frauen mehr arbeiten wollten, dann sollten sie das tun. Sie müssten aber auch akzeptieren, dass sie das Geld für Krippenkosten verwenden müssten. Sie selbst habe auf ein Masterstudium verzichtet, denn sie habe gewusst, dass sie eine Familie gründen wolle. Sie nehme es auch bewusst in Kauf, keine Topkarriere in der Wirtschaft machen zu können. «Frauen haben heute alle Freiheiten.

KOMMENTAR: Es wundert mich nicht, dass die offene Auslegeordnung bei der ARENA von gewissen Gruppierungen nicht geschätzt worden ist.  Ich gehe davon aus, dass sich Jonas Projer auch weiterhin von keiner Seite unter Druck setzen lässt.


Hier das Muster eines Druckversuches linker Politikerinnen:

Ich zitiere BLICK:

#Frau am Herd-Shitstorm tobt über der «Arena»Frauen machen sich über Jonas Projer lustig

Die «Arena» zum Thema Gleichberechtigung sorgt auf den sozialen Medien für Diskussionen. Insbesondere linke Politikerinnen melden sich zu Wort.


FAZIT: Die ARENA ist gut beraten, sich von keiner Seite instrumentalisieren zu lassen. In der Themenwahl hat sich der Moderator an aktuellen Zeitfragen zu orientieren und darf  sich auf keinen Fall dem Druck von Interessevertreter beugen. Bei der Auswahl der Referenten  entscheidet Projer bis anhin richtig: Er lädt Persönlichkeiten ein, die Aussagen klar und unmissverständlich auf den Punkt bringen können. Unliebsame Meinungen klammert er  nicht aus. Kontrapunkte sind für ihn bei Debatten erwünscht, sogar notwendig. 

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