Dienstag, 10. Mai 2016

Immer mehr Asylbewerber tauchen ab

 Sie verschwinden, bevor der Entscheid gefällt ist

Aus SRF:


Solche untergetauchten Asylbewerber wird es in Zukunft wohl noch mehr geben, sofern das Stimmvolk am 5. Juni Ja zur Asylgesetzrevision sagt.

Ein Mann mit dunkelroter Jacke und einer Tasche hinter einer Abschrankung, davor ein Verkehrsschild. 
Viele Asylbewerber verlassen die Schweiz, noch bevor sie ihren Asylentscheid bekommen.  
In Zürich testet die Schweiz das Asylwesen der Zukunft. Da ist zum Beispiel ein Mann aus Sri Lanka: Er soll neu möglichst rasch wissen, ob er Asyl bekommt, und nicht mehr monatelang warten müssen. Bald erfährt er: Seine Chancen stehen schlecht. Und plötzlich taucht er unter – wie Tausende Asylsuchende jedes Jahr.

« Wer von Anfang an weiss, dass er schlechte Karten hat, taucht lieber unter, als abzuwarten. »
Dieses Phänomen taucht bei den Tests in Zürich häufig auf. Fast jeder dritte Asylbewerber verschwindet hier. In einem herkömmlichen Asylzentrum ist es nur jeder Zehnte. Martin Reichlin vom Staatssekretariat für Migration (SEM) ahnt warum: «Dass die Quote im Testbetrieb höher war, hat mit der früheren und transparenteren Information der Asylsuchenden zu tun.» Denn wer praktisch von Anfang an weiss, dass er schlechte Karten hat, taucht lieber unter, als den Entscheid abzuwarten.
Sagt die Schweiz am 5. Juni Ja zum neuen Asylgesetz, wird es im ganzen Land so laufen wie im Testbetrieb in Zürich. Das bedeutet, es dürften dann auch landesweit deutlich mehr Asylsuchende untertauchen. Wie viele weiss noch niemand.


KOMMENTAR: Viele Abgetauchten verlassen oft die Schweiz und begeben sich vor allem nach Deutschland. Es kommt bei uns zu Problemen, wenn abgetauchte Asylanten beispielsweise in Kirchen aufgenommen werden. Sind dann diese illegalen Asylanten längere Zeit in der Schweiz, wird es immer schwieriger, diese auszuschaffen, weil sich dann die Betreuer für sie einsetzen. Falls dann auch noch die Familienangehörige  eingeschleust wurde, wird die Rückschaffung zusätzlich erschwert.

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