Mittwoch, 30. September 2015

Natalie Ricklins Umgang mit den Medien

Privates bleibt heute Privat

"Ich rede über Politik, nicht über Tatoos"


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Vor vier Jahren erhielt Natalie Rickli (SVP) mehr Stimmen als alle anderen Nationalratskandidaten in der Schweiz, mehr noch als alt Bundesrat Christoph Blocher. Gleichzeitig ist über ihre Person so wenig bekannt wie über kaum einen anderen ihrer Ratskollegen.

Ueber ihre Person ist so wenig bekannt wie über kaum einen anderen ihrer Ratskollegen. Während manche Parlamentarier ihre Biografie im Netz und in den Medien detailliert ausbreiten – von Anekdoten aus der Kindheit bis hin zum Familien- und Liebesleben –, beschränkt sich Rickli auf ihrer Homepage auf ein paar dürre Zeilen zu Geburtsdatum, Beruf und Hobbys («Lesen, Skifahren, Wandern, Tauchen, Reisen, Yoga»). Adresse und Telefonnummer sind streng geheim. Auch, ob sie in einer Beziehung lebt oder Single ist, verrät sie nicht.

«Wenn die Medien bei deiner Hochzeit dabei sind, sind sie auch bei der Scheidung anwesend»,

 sagt Rickli, eine dampfende Tasse Grüntee vor sich. Dem Treffen hat sie nur zögerlich zugestimmt. Vor Jahren verriet sie einmal in einem Interview, dass sie als Jugendliche eine Zeit lang gekifft hatte. Noch heute werde sie ständig darauf angesprochen. Auch nach ihrem Wahltriumph 2011 wärmte ein Journalist die Information wieder auf – und würzte die Passage mit einem weiteren pikanten Detail: Die Winterthurerin habe sich in dieser Phase jugendlicher Rebellion auch «ein Ornament aufs Steissbein tätowieren» lassen. Solche Gerüchte kommentiere sie nicht, stellt Rickli klar. «Ich rede über Politik, nicht über Tattoos.» (Quelle 20 Min)
KOMMENTAR: Das spricht von Professionalität, wenn jemand im Umgang mit Medien zwischen Beruf und Privatheit sauber trennt. Natalie Rickli hat etwas gelernt.

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