Fernsehdirektor verteidigt die Zensur von "Hart aber fair"
Die Flut an Kritik führt zu einer Stellungnahme des Fernsehdirektors WDR
Es wird versprochen: Die Sendung werde wiederholt. Wir fragen uns:
Heisst die zweite Sendung nun
"WEICH und FAIR"?
Der Fernsehdirektor korrigiert jedenfalls den Fehlentscheid nicht.
Ich zitiere BILD:
Stellungnahme von WDR-Fernsehdirektor Jörg Schönenborn
In der Sendung hatte Moderator Frank Plasberg zum Thema Gleichberechtigung unter anderem FDP-Vize Wolfgang Kubicki (63), Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter (45) und Schauspielerin Sophia Thomalla (25) eingeladen. Nach Sexismus-Beschwerden von Frauenverbänden empfahl der WDR-Rundfunkrat (gehört zur ARD) am Dienstag, die Sendung komplett aus der ARD-Mediathek zu löschen – was danach auch geschah.
BILD wollte wissen, ob Kubicki noch einmal bei Plasberg an einer Diskussion über das Thema Gleichberechtigung teilnehmen würde: „Wenn ich eingeladen würde, natürlich – aber ich vermute, jetzt kommen nur Gender Bewegte zu Wort“, sagte er.
Kubicki zu BILD: „Es ist ja putzig, dass eine Sendung, die durchaus kontrovers diskutiert werden kann, in den Giftschrank muss. Und Frank Plasberg macht nach dieser Entscheidung der Rundfunkrätinnen eine Sendung zum selben Thema. Darf er jetzt so lange weitermachen, bis die Sendung dem Frauenrat in Nordrhein-Westfalen gefällt? Armes Deutschland.“
Auch DJV-Vorsitzender Michael Konken kritisiert das Vorgehen gegenüber BILD: „Dass der WDR die Sendung aus der Mediathek entfernt hat, erscheint wie eine Form von Selbstzensur. Der Sender hat selbst keinen Verstoß gegen seine Programmgrundsätze fest gestellt – demnach hätte die Sendung online bleiben können. Dass es Kritik an der Sendung gegeben hat, hätte man zum Beispiel mit einem Link zu kritischen Beiträgen erwähnen können. So hätte man dem Zuschauer die Möglichkeit gegeben, sich selbst ein Urteil zu bilden.“
Cornelia Haß, Bundesgeschäftsführerin der dju bei Verdi, sagt BILD, sie fühle sich „ein bisschen an meine Kinder“ erinnert, „wenn der WDR jetzt die Folge 'Nieder mit den Ampelmännchen' als Reaktion auf heftigen Gegenwind und inhaltliche Vorwürfe aus der Mediathek nimmt: Die Hände vors Gesicht schlagen und so tun, als wären sie nicht mehr da, nur weil sie selber nichts sehen. So funktioniert das aber nicht, jedenfalls nicht mit einer Sendung, die bereits vor einem Millionenpublikum ausgestrahlt wurde und Gegenstand öffentlicher Diskussionen ist. Wenn die nicht so laufen wie gewünscht und wenn dabei auch manches schief gegangen sein mag, dann muss darüber diskutiert werden und die, die es verbockt haben, müssen diese Diskussion und Kritik an der Sendung auch aushalten können.“
LINK:
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KOMMENTAR:
Wenn die Fernsehdirektion nicht den Mut hat, den Fehler einzugestehen, bleibt zu hoffen, dass die zweite Sendung nicht weichgespült wird und der Moderator sich nicht unter Druck setzen lässt.
Uebrigens hinkt der Vorwurf: Die Genderforschung sei lächerlich gemacht worden. Es wurden lediglich fragwürdige und lächerliche Forderungen (Fakten) beschrieben.
Wenn Fakten nicht mehr beim Namen genennt werden dürfen, so kommt dies einem Mundkorbverhalten gleich. Es lohnt sich die Meinungsfreiheit zu verteidigen.
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