Dienstag, 27. Januar 2015

Manager, die Teilzeit arbeiten - sind benachteiligt

Wer als Manager kürzer treten will, hat viele Probleme,
die zu bedenken sind.


Führungspositionen werden zwar angestrebt. Sie üben einen Reiz aus. Was aber viele zu wenig bedenken: Es wird ein 100 prozentiger Einsatz erwartet. Eine Reduktion des Pensums rächt sich in verschiedenster Hinsicht:

 

1. Wer Teilzeit arbeitet, ist oft bei wichtigen Entscheiden nicht mit dabei und wird dadurch vom Team nicht mehr als als Vollmitglied wahrgenommen.

2.  Durch den reduzierten Lohn rächt sich dies später bei der Rente.

3. Wenn jemand reduziert arbeitet, wirkt dies als Signal:
Der will sich nicht mehr richtig einsetzen.     

4. Kollegen fragen sich: Will der eine ruhige Kugel schieben?
Müssen  wir nun für ihn mehr arbeiten?  

5. Die Teammitglieder fragen sich ferner: Ist der Teilzeitarbeiter wohl überfordert?

6. Downshifter stehen unter Verdacht, dass etwas nicht stimmt.
   (Downshifting = Sich zurücknehmen).

7. Es werden Unterstellungen kolportiert:
-  Er will sich wahrscheinlich "frühpensionieren lassen"
-  Vielleicht hat er gesundheitliche Probleme
-  Vorwurf des mangelnden Commitments 

8. Wer sein Arbeitspensum reduziert,  muss immer damit rechen, dass man den Rückzug als mangelndes Engagement wertet.


9. Nicht nur das Umfeld reagiert sonderbar. Auch den Downshifter selbst plagen Zweifel. Sein Selbstwertgefühl sinkt oft.

10. Das Kürzertreten wird zwar in vielen Beiträgen empfohlen. Auf oberster Führungsebene wirkt sich aber die Lohneinbusse recht stark aus. Man muss somit  künftig auch auf den gestiegenen Lebensstandart verzichten. Wir können nicht den "Fünfer und das Weggli" haben. Diese Konsequenzen sollte in einer guten Partnerschaft vor dem Entscheid eingehend besprochen werden. Ein Kürzertreten bedarf einer reiflichen Ueberlegung. Sonst kann es zu unerfreulichen Situationen kommen.
     

11. Der Spruch "Ich verdiene zwar halb so viel,  aber ich lebe doppelt so gut" klingt schön und gut. Doch bestätigt die Praxis vielfach, dass die Lebensqualität nicht steigt, weil der Manager nachher unangenehmere Zusatzbelastungen auf sich nehmen muss, mit denen er gar nicht gerechnet hat.

12. Das Kürzertreten ist vielfach mit einer Rückstufung in der Firma verbunden. Denn  auf oberster Führungsebene darf nämlich erwartet werden, dass jemand bereit ist, kurzfristig ins Ausland zu reisen und jederzeit zusätzlich arbeiten kann. Jedenfalls wird 100%iges Engagement vorausgesetzt.
Das ist übrigens auch mit ein Grund, weshalb viele Frauen auf Spitzenpositionen verzichten. Sie wollen sich nicht zusätzlich stressen und verzichten bewusst auf eine Beförderung.

FAZIT: Das Kürzertreten wird zwar empfohlen - angeblich, um die eigene Lebensqualität zu erhöhen. Dies ist aber leichter geschrieben und gesagt. Denn ein Downshifter handelt sich enorm viele Nachteile ein, die gut zu bedenken sind. Dem Lebenspartner müsste bewusst gemacht werden, was die viel gepriesene Teilzeitarbeit  auf oberer Kaderstufe für Folgen hat.

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