Für Geri Müller könnte der "Befreiungsschlag" zum Bumerang werden
(Quelle Persönlich.com)
Untersuchung wird auf Patrik Müller ausgedehnt
Der Chefredaktor hatte die Affäre erstmals öffentlich gemacht.
Neue Entwicklung in der Nacktselfie-Affäre:
Der Badener Stadtammann und Grünen-Nationalrat Geri Müller hat die Anzeige ausgeweitet. Er verlangt, dass nun auch die Rolle von Patrik Müller untersucht wird. Der Chefredaktor der "Schweiz am Sonntag" war derjenige Journalist, der die Affäre Mitte August erstmals öffentlich gemacht hatte.
Keine weiteren Chefredaktoren betroffen
Andreas Meili, der Anwalt von Geri Müller, bestätigte entsprechende Meldungen der "SonntagsZeitung" und des "SonntagsBlicks". Der Ausweisungsantrag betreffe Patrik Müller. Gegen weitere Chefredaktoren seien keine solchen Anträge erfolgt und auch nicht geplant, sagte er zu anderen Informationen, die in der Sonntagspresse verbreitet wurden.
Die Strafuntersuchung wird von der Staatsanwaltschaft Berner Jura-Seeland in Biel geführt. Sie betraf zuerst nur die Chatpartnerin von Geri Müller, wurde dann aber auch auf den PR-Berater Sacha Wigdorovits und Josef Bollag, den Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde Baden, ausgeweitet.
Zitate aus Chatverkehr
In allen vier Fällen geht es um den Chatverkehr, der zwischen Geri Müller und der Chatpartnerin ablief. Die Chatpartnerin wurde angezeigt, weil sie die privaten Gespräche ohne Wissen von Geri Müller aufgezeichnet hatte. Patrik Müller, Sacha Wigdorovits und Josef Bollag wird vorgeworfen, dass sie diese Gespräche verwendet, weitergegeben oder Dritten zugänglich gemacht haben.
Patrik Müller hatte in seinem ersten Artikel über die Affäre ein Tondokument erwähnt, das der "Schweiz am Sonntag" vorliege. Aus diesem gehe hervor, dass Geri Müller die Frau aufforderte, abzustreiten, dass sie mit ihm Kontakt hatte. Die Zeitung zitierte auch andere Passagen aus dem Chatverkehr von Geri Müller und seiner Chatpartnerin. (sda)
KOMMENTAR:
Geri Müller will nicht Gras wachsen lassen über die leide Chat-Geschichte mit dem Nackselfie.
Mit einem Rundumschlag versucht Geri Müller seine unverständlichen Taten auf eine rechtliche Ebene zu verschieben. Selbst dann, wenn er nachweisen könnte, dass Informationen Dritten nicht hätten zugänglich gemacht werden dürfen, so werden diese Klagen die ganze peinliche Geschichte erneut aufwärmen. Tatsache bleibt: Geri Müller hat letztlich die peinlichen Aufnahmen vom Amtshaus aus der Partnerin übers Netz (also nicht vertraulich) selbst zukommen lassen. Die Ausweitung der Affaire könnte auch deshalb zum Bumerang werden, weil er auch seiner Partnerin Trümpfe in die Hand gespielt hatte, die auch ihm in einem weiteren Verfahren erneut schaden könnten.
Die Reputation Müllers ist so oder so beim Publikum im Eimer. Er war nicht bereit gewesen, in einer Konsutativabstimmung zu klären, ob ihm die Bevölkerung nach seinem Faux pas tatsächlich noch vertraut.
Erinnern wir uns: Geri Müller erklärte damals öffentlich, er trete zurück, falls er das Vertrauen der Bevölkerung nicht mehr habe. Obschon dies laut allen Kommentaren der Fall war, trat Geri Müller nicht zurück und er war nie bereit, sich einer verbindlichen Vertrauensfrage zu stellen.
Nach meinem Dafürhalten bringt ihm die Ausweitung der Affaire Müller keine Rehabilitation. Im Gegenteil: Die leide Geschichte wird erneut aufgewärmt und wird - wie vermutet - zur Endlosgeschichte.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen