Müssen wir ständig erreichbar sein?
Arbeit und Freizeit fliesst ineinander - was tun?
Können die neuen Technologien mit der Fliessbandarbeit
zu Zeiten der Industrialisierung verglichen werden?
Der Tagesanzeiger beleuchtete jüngst die Thematik Beschleunigung und Verdichtung der heutigen Arbeit.
Einerseits ist flexibles Arbeiten erwünscht - Auf der anderen Seite gilt es auch die negativen Auswirkungen der ständigen Erreichbarkeit zu berücksichtigen.
Verbote sind keine Lösung er gibt sinnvollere Wege, um das Problem zu lösen.
In Deutschland soll ein Anti-Stress-Gesetz die Leute vor Arbeit und beruflichen E-Mails nach Feierabend schützen.
Ich zitiere aus dem Interview: |
Interessant ist aber auch, dass sie nicht nur dem Betrieb Dauerbereitschaft signalisieren wollen, sondern sich selbst: Mails checken steigert das Selbstwertgefühl, man fühlt sich gebraucht und wichtig. Die Medienwissenschaftlerin Sabrina David spricht hier von Revierstress: Demnach sind wir geprägt, unser relevantes soziales Interaktionsfeld zu bewachen.
Laut aktuellen Studien sind etwa 80 Prozent der Angestellten nach der Arbeit zumindest potenziell über E-Mail oder SMS für den Arbeitgeber erreichbar – wobei nur 20 Prozent ihre beruflichen Mails dann auch regelmässig lesen.
Jemandem gesetzlich zu verbieten, Mails nach Feierabend abzuschicken, ist kaum hilfreich, da das die Flexibilität einschränken kann. Die Dauererreichbarkeit ist ein Subthema der psychosozialen Situation in einem Betrieb. Was gefordert werden muss, sind Vorgaben, dass Betriebe regelmässig das allgemeine Stressniveau der Angestellten kontrollieren.
Es gibt heute sehr verlässliche Befragungsinstrumente, mit denen sich Arbeitsbelastungen wie Unterbrechungen und Zeitdruck, aber auch Arbeitsressourcen wie Entscheidungsspielräume, Wertschätzung oder soziale Unterstützung messen lassen. Mit dem von uns entwickelten Corporate Health Index lassen sich gut gesundheitliche Probleme voraussagen, aber auch das Engagement und die Leistungsfähigkeit der Belegschaft. Die Leute auszuquetschen, bringt demnach unter dem Strich auch aus betriebswirtschaftlicher Sicht nichts. Mithilfe des Index können Führungskräfte mit ihren Teams gezielt Verbesserungen vornehmen. In den skandinavischen Ländern ist die Überprüfung der psychosozialen Faktoren bei der Arbeit schon gang und gäbe.
(Tagesanzeiger.ch/Newsnet)
KOMMENTAR: Führungspersönlichkeiten auf oberer Ebene können es sich nicht leisten, nach dem Feierabend oder übers Wochenende völlig abzuschalten. Es ist durchaus möglich, sich so zu organisieren, dass man trotzdem die Balance findet - zwischen Freizeit und Erreichbarkeit. Ich halte es so, dass man mir ständig Mails schicken darf. Ich habe dadurch ständig Gelegenheit, um nachzusehen, ob etwas Dringendes beantwortet werden muss. Ich entscheide, wann ich nachschauen will, wann ich die Mails öffnen will oder wann ich antworten möchte. Dank dieses Verhaltens ersparte ich mir viel Zeit. Ohne die Erreichbarkeit hätte ich mir nachträglich nur unnötige Zusatzarbeit aufgebürdet. Die permanente Erreichbarkeit hatte sich somit immer wieder gelohnt.
Als Selbstädndiger bin ich froh, dass Organisatorisches auch am Sonntag oder nach dem offiziellen Feierabend geregelt werden kann. Eine unflexible Reglementierung finde ich deshalb schlecht.
Führungspersönlichkeiten müssen lediglich lernen und fähig sein, mit den modernen Kommunikationsmitteln sinnvoll umzugehen.
Jeder sollte so flexibel sein, dass er den eigenen Rhythmus zwischen Spannung und Entspannung findet.
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