Mittwoch, 4. Juni 2014

Weshalb mich Ueli Maurer enttäuschte

Bundesrat Maurers verpasste Chance

Der heutige Chef des VBS hat als Politiker immer wieder bewiesen, dass er medienrhetorisch
talentiert ist und mediengerecht sprechen kann. Seine Aussagen werden verstanden.
Vor der Gripenabstimmung war es nachvollziehbar, dass der Chef nur an ein JA glauben wollte. Sein Optimismus machte ihn leider blind.
Maurer war   felsenfest überzeugt, dass die Flugzeuge vom Volk akzeptiert und verpatzte dabei das notwenige Antizipieren eines Misserfolges.


Ein Verteidigungsminister müsste immer auch den schlimmsten Fall bedenken. Nach dem Fiasko wurde deutlich, dass Ueli Maurer vom negativen Entscheid am linken Fuss erwischt worden ist.
Er hatte das Verhalten bei einem allfälligen NEIN nicht in seine Pläne mit einbezogen
Es fehlten Projekte, die er an Stelle des Flugzeuges für die Landesverteidigung hätten gefordert werden können.
Solche Projekte hätte er sofort präsentieren müssen.
Es fehlten jedoch die sogenannten vorbehaltenen Entschlüsse.
Dem Bundesrat blieb deshalb nichts anderes übrig, als vom VBS Geld für den Flugzeugsbeschaffungsfond eine Summe andere Departemente zu verteilen.

Dass ein Chef vergisst, über die Nase hinaus zu planen und es verpasst, alternative Projekte zu antizipieren nach dem Prinzip "Was wäre wenn...?" ist  unbegreiflich.
Das Volk war ja nicht gegen die Landesverteidigung. Es wollte lediglich diesen Flugzeugtyp nicht.  Der Rückhalt für eine starke Verteidigung war nach Umfragen stets vorhanden.
Ich frage mich, wo all diese Berater Maurers waren.
Jeder Offizier lernt in der Ausbildung das einfache Führungsprinzip: Vorbehaltene Entschlüsse gilt es rechtzeitig zu planen!
Es ist somit völlig  unverständlich, dass es der siegessichere Ueli Maurer verpasste, eine Abstimmungsniederlage zu antizipieren. Eine erbärmliche Situation! Nachdem die Ausgaben für unsere Sicherheit seit Jahren laufend hinuntergefahren wurden, darf es doch nicht sein, dass die Armee durch das Missmanagement eines Verteidigungsministers  zusätzlich verarmt. Armee kommt bekanntlich nicht von arm, sondern von arme (Waffe).


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