Mittwoch, 25. Juni 2014

Nach der 1. Augustrede ist wieder vor der 1. Augustrede

2013 lautete die Analyse:
Quelle Zürcher Oberländer

Ueli Maurer sollte «mehr überlegen, bevor er spricht»

Die Reden der Bundesräte könnten unterschiedlicher nicht sein. Kommunikationsexperte Marcus Knill hat die Ansprachen untersucht.
Ueli Mauer (hier am 1. August in Uster) spricht besonders volksnah, so das Urteil des Kommunikationsexperten. (Bild: Nicolas Zonvi)
Ueli Mauer (hier am 1. August in Uster) spricht besonders volksnah, so das Urteil des Kommunikationsexperten. (Bild: Nicolas Zonvi)

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Die Bundesfeiern 2012 mit Ueli Maurer im Oberland
Die Bundesfeiern 2012 mit Ueli Maurer im Oberland
31. Juli/1. August 2012: Mit Bundesrat Ueli Maurer sprach der prominenteste Redner des Oberlandes an den Bundesfeiern 2012 in Hinwil und Uster.

Die Pendlerzeitung «20 Minuten» hat die 1.-August-Reden sowie einige ältere Ansprachen mit der Internetsoftware «Blabla-Meter» analysiert. Das Resultat: Simonetta Sommaruga spricht am geschliffensten, Doris Leuthard rhetorisch am schlechtesten.
Zusätzlich zum Inhalt der Reden hat Kommunikationsexperte Marcus Knill deren Stil untersucht. Der Hinwiler Bundesrat Ueli Maurer kommt dabei verhältnismässig gut weg: «Er redet so wie der Mann von der Strasse. Deshalb hört man ihm gern zu», so Knill in der Donnerstagsausgabe von «20 Minuten». Trotzdem müsse Maurer aufpassen: «Er sollte mehr überlegen, bevor er spricht.»
Johann Schneider-Ammann wirkt gemäss Knill «oft unbeholfen und spröd». Er müsse lernen, ganz simpel zu reden.
Didier Burkhalter hielt seine Rede auf Englisch im Olympischen House of Switzerland in London. Knills Urteil: «Er ist kein Showman. Leider fehlen ihm deshalb auch die Emotionen, um die Zuhörer zu fesseln.»
Alain Berset wirkt laut Knill «glaubwürdig» und überzeugt dank seiner offenen Art. Inhaltlich könne er jedoch noch zulegen.
Bei den Frauen punktete Simonetta Sommaruga mit der neben Ueli Maurers besten rhetorischen Rede. Der Kommunikationsexperte attestiert ihr, «ihre Kernbotschaften thetorisch rüberzubringen». Allerdings müsse sie aufpassen, dass ihre Ansagen in der Asyldebatte nicht zu leeren Worten verkommen.
Eveline Widmer-Schlumpf fehlt es an Empathie, ist Knill überzeugt: «Sie sollte so reden wie am Esstisch.» Jedoch habe sie seit ihrer Wahl schon massive Fortschritte gemacht und spreche bereits viel weniger künstlich.
Doris Leuthard hätte «laviert», so Knill, ihre Rede von allgemeinen Aussagen gestrotzt. Er glaube nicht, dass die Zuhörer am Ende noch wissen, was sie sagen wollte. Und trotzdem: «Sie ist eine Strahlefrau und redet frei. Das zieht.»

UND 2014?

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