Samstag, 22. Februar 2014

Zur subjektiven Wahrnehmung


Lärm nervt nicht alle gleich

Lärmempfinden ist und bleibt subjektiv. Das Dröhnen eines Sportwagens ist für die einen wie Orgelmusik, für andere ist dieses Rohren eine Qual.
Bei der Musik ist für Jugendliche laute Technomusik ein Genuss. Wer diese Musik nicht liebt, könnte an die Decke springen.



Wenn wir viele Leute fragen, welche Lärmquellen stören, kann man eine
Hate-List erstellen(Sie basiert auf einer Seminarumfrage):
- Kirchenglocken
- Ein Nacht durchschreiende Kinder
- Laubbläser
- Schaben mit Löffeln auf Blechpfannen
- Kreide auf Wandtafel (ist im Aussterben begriffen)
- Mit dem Finger über Styropor reiben
- Knatternde Motorräder oder Rasenmäher
- Tramquitschen
- Nächtliches Zähneknirschen
- Laute Gespräche am Nebentisch
- Eine Schulklasse im Zug
- Tinnitus


Es gibt aber auch angenehmer, schöner "Lärm".
Hier die Love-List:
- Rauschen der Blätter im Wind
- Tiefe, sanfte Stimmen
- Gurgeln eines Baches
- Zirpende Grillen
- Vogelgezwitscher
- Plätschern von Wellen



Tucholsky definierte Krach:

"Lärm ist das Geräusch der anderen."
Auf Wikipedia lesen wir:
"Schalle, die durch die Struktur auf die Umwelt (insbesondere Menschen) belastend oder gesundheitsschädigend wirken".
Es ist  erwiesen, dass konstanter Krach stresst, hohen Blutdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Magengeschwüre verursachen kann.

Lärm kann sogar epileptische Anfälle auslösen und zu Schwerhörigkeit führen.
Meine Frau ist diplomierte Audioagogin und weist in ihren Referaten auf die historischen Wurzeln der Schwerhörigkeit im Krieg hin. Sie leiten sich aus dem lateinischen "all'arme" ab, was zu den Waffen bedeutet. Dieser Reflex stellen wir auch fest, wenn wir das Verhalten der Fluglärmgegner betrachten.

Pressluftbohrer und Bohrer bei Zahnarzt - beides sind Peiniger. Es gibt Wohnquartiere, dort kann sich am Aufrohren der getunten Boliden "erfreuen", wenn Jugendliche mit Megavertärkern und offenen Scheiben um den Block cruisen. Echt schlimm wird des erst, wenn Hunderte von leeren Flaschen zusammengeschüttet werden. Eine Tätigkeit die Nachtclubbesitzer meist in den frühen Morgenstunden verrichten.


KOMMENTAR: Achten Sie einmal im Alltag auf die unterschiedliche Wirkung der Lärmquellen auf Ihr Befinden. Wie beeinflusst dabei Ihre Einstellung zur Lärmquelle dieses Befinden?

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