Wie geht es weiter mit dem Trend: Alle Informationen gratis, überall und subito?
Communication Summit
Alles, sofort, immer, überall und gratis – die digitale Herausforderung
4. Februar 2014 / Audimax, ETH ZürichWie Kommunikationsbranche und Gesellschaft den Umbruch der Medienrezeption bewältigen
Eine Veranstaltung des Zürcher Pressevereins (ZPV) und der Zürcher PR-Gesellschaft (ZPRG)
Der Communications Summit 2014 am 4. Februar 2014 befasste sich mit dem rasanten Umbruch der Medienrezeption und der digitalen Herausforderung für Anbieter und Vermittler von Inhalten und Informationen.
Alles,
sofort, immer, überall und gratis – die digitale Herausforderung. Das
war das Thema am diesjährigen Communication Summit, der am Dienstagabend
im voll besetzten Auditorium Maximum der ETH Zürich stattfand. . Pietro Supino, Verleger
und
Tamedia-Verwaltungsratspräsident, "Sonntagsblick"
-Chefredaktorin Christine Maier sowie NZZ-CEO Veit Dengler diskutierten unter der Leitung von Reto Lipp, Moderator der SRF-Wirtschaftssendung "Eco", über den rasanten Umbruch der Medienrezeption und die künftigen Herausforderungen für Anbieter und Vermittler von Inhalten und Informationen.
Ungewissheit als Chance
Neben der Unsicherheit sei eine Vervielfachung des Medienangebots feststellbar: "Noch nie gab es so viel Niveauloses wie heute. Aber auch noch nie so viel Gehaltvolles." Dies hat laut dem Zürcher Verleger zur Folge, dass es künftig weniger, dafür umso hochwertigere Zeitungen gibt. Der Kostendruck auf die Branche werde zwar weiterhin steigen, "Medien sollen aber diesen Herausforderungen begegnen und sich nicht als Opfer sehen".
-Chefredaktorin Christine Maier sowie NZZ-CEO Veit Dengler diskutierten unter der Leitung von Reto Lipp, Moderator der SRF-Wirtschaftssendung "Eco", über den rasanten Umbruch der Medienrezeption und die künftigen Herausforderungen für Anbieter und Vermittler von Inhalten und Informationen.
Ungewissheit als Chance
Neben der Unsicherheit sei eine Vervielfachung des Medienangebots feststellbar: "Noch nie gab es so viel Niveauloses wie heute. Aber auch noch nie so viel Gehaltvolles." Dies hat laut dem Zürcher Verleger zur Folge, dass es künftig weniger, dafür umso hochwertigere Zeitungen gibt. Der Kostendruck auf die Branche werde zwar weiterhin steigen, "Medien sollen aber diesen Herausforderungen begegnen und sich nicht als Opfer sehen".
Kommentar: Dank der neuen neuen technologischen Möglichkeiten finden heute viele Kontakte ausserhalb der traditionellen Medien statt, wodurch die journalistischen Vermittler
teilweise ihre Funktion als Gatekeeper verlieren. Es ist leichter gesagt - für Verleger jedoch nicht einfach, wenn
gesagt wird: "Wir müssen aber dafür sorgen,
dass die Vorteile der Digitalisierung überwiegen."
Es sei grosse eine Herausforderung, mit weniger Ressourcen mehr zu leisten, wurde betont.
Die Kooperationen soll uns angeblich weiterhelfen. Als Beispiel wurde u.a. der "Bund" angeführt, der
erfolgreich mit dem "Tages-Anzeiger" kooperiert: Die Bundeshausberichterstattung kommt vom "Bund", der Rest aus Zürich. Dass solche Kooperationen der Meinungsvielfalt entgegenlaufen wurde in Zürich nicht erwähnt.
Der Zwang zu Qualität und mehr Recherche
Diese Forderung klingt einfach. Medienkenner müssten sich aber bewusst sein, dass es nach dem Abbau von Stellen nicht mehr Zeit für Recherchen gibt und die Qualität nicht zwangsläufig steigen wird.
Supino und Dengler waren sich dann in der Diskussionsrunde einig, dass der Journalismus sich unter dem Druck der Gratiszeitungen verbessert hat. "Die Chronistenpflicht der Journalisten nimmt ab, dafür gewinnen Einordnung, Analyse und das Kommentieren von Ereignissen an Bedeutung", so Dengler.
Dass man den Journalisten aus diesem Grund genügend Zeit für umfassende Recherchen einräumen muss, erachten alle drei
Diskutanten als wichtig. "Bei 'Google-Journalismus' krümmt es mich innerlich", kommentiert Christine Maier. Supino bestreitet indes Lipps Feststellung, dass die Stimmung bei Tamedia im Moment schlecht sei, weil man den Redaktoren die Zeit für aufwendige Artikel eben gerade nicht mehr zur Verfügung stelle.
An der Veranstaltung hat mich Christine Maier überzeugt mit ihrem Votum: Wenn wir Geschichten vertiefen, die das Publikum interessiert, so werden journalistische Produkte auch weiterhin konsumiert und bezahlt. Nach meinem Dafürhalten kann das Rad nicht mehr zurückgedreht werden. Das kostenlose Kurzfutter im Netz kann nicht mehr gestoppt werden.
Den Verlagen bleibt somit nichts anderes übrig als mit ihren verkauften Produkten neue, interessante vertiefende Hintergrundprodukte anzubieten. Ich bin überzeugt: Wer im Netz mit Abbos eine Barriere errichtet, stellt sich selbst das Bein.
Frank Schirrmacher, Publizist und Herausgeber «Frankfurter Allgemeine Zeitung» musste leider krankheitshalber absagen. Somit war das Rednerpult frei für ein Keynote-Referat von
Pietro Supino
Verleger und Verwaltungsratspräsident Tamedia AG
Als Podiums-Gesprächspartner waren mit von der Partie:
Christine Maier
Chefredaktorin «Sonntagsblick», Ringier AG
Veit Dengler
CEO NZZ-Gruppe
Die Gesprächsleitung der Podiumsdiskussion machte in bewähreter Manier
Reto Lipp
Moderator Schweizer Fernsehen SRF, «ECO».
Notiert von marcus knill um 19:41
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