Dienstag, 11. Februar 2014

Meinungsumfragen und Meinungsmacher

Die Meinungsumfragen sind problematisch.

Fragwürdig wird es, wenn ein Institut gleichsam die Rolle eines Warners oder Animators für die PR Aktuere übernimmt.
Ich zitiere 20 Min:

Bei der ersten Meinungsumfrage waren nur 37 Prozent für die Zuwanderungs-Initiative, am Schluss gabs ein knappes Ja. Die SVP hält die Umfragen deshalb für wertlos

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Claude Longchamp und sein Forschungsinstitut GFS Bern erstellen für die SRG Umfragen vor den nationalen Abstimmungen – und machen damit nicht allen eine Freude. (Bild: Keystone/Marcel Bieri)

Nur 37 Prozent für die SVP-Initiative? Politkommentatoren schüttelten ungläubig den Kopf, als vor einem Monat die erste Umfrage des Meinungsforschungsinstituts GFS Bern zur Zuwanderungsinitiative erschien. Denn das Resultat schien sich so gar nicht mit der Stimmung im Volk zu decken. Die gewichtete Umfrage von 20 Minuten ergab zwei Wochen vor der Abstimmung denn auch einen Ja-Stimmen-Anteil von 49 Prozent. Und tatsächlich: Am Sonntag triumphierte die SVP, wenn auch mit 50,3 Prozent denkbar knapp.

Kommentar: Longchamp argumentierte bei seinen Umfragen, die Zahlen seien lediglich eine Standortbestimmung. Er weist zu Recht darauf hin, dass solche Momentaufnahme später noch ändern könne.  
Nachdem wir nun mehrfach erlebt haben, dass die Umfragen nicht mit dem tatsächlichen Stimmungsbild übereinstimmen, ist heute  die Frage berechtigt, ob wir überhaupt solche Prognosen  publizieren und vom Fernsehen bezahlen lassen sollen. Wenn bei so sensiblen  Abstimmungen viele Befragten nicht die Wahrheit sagen (viele gaben bei der Umfrage an, mit NEIN zu stimmen, heimlich schrieben sie aber dann doch ein JA auf ihren Stimmzettel)
Damit kommt es zwangsläufig zu Verzerrungen.  Einen anderer wichtigen Aspekt gilt es auch noch zu berücksichtigen: Die Prognosen können das Wahlverhalten der Bürger stark beeinflussen. Die Umfragen beeinflussen die Akteure und Meinungsmacher. Sie wiegen Initianten in falsche Hoffnungen oder mobilisieren die prognostizierten Verlierer. Ein Beispiel:
Als vorausgesagt  wurde, dass die Familieninitiative beinahe angenommen werden könnte, erfolgten zusätzliche Aktionen der Gegner und  diese führten dann zu einer wuchtigen Ablehnung.
Die angeblichen Sieger hingegen sonnten sich zu früh am prognostizierten Erfolg.
Es kann wissenschaftlich nachgewiesen werden, dass Prognosen das Wahlverhalten enorm beeinflussen können.  
Bei der Masseneinwanderungsinitiative sagten mir die online Umfragen bei 20 Min viel mehr aus, als die kostspieligen Umfragen des Forschungsinstitutes

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