Vorbildliches Interview
Negatives nie wiederholen! Begriffe sofort präzisieren!
Bei Susanne Willes Antworten im Interview mit BLICK sehen wir: Sie weiss mit Journalistenfragen vorbildlich umzugehen.
Achten Sie einmal darauf, wie Susanne Wille ihre Antworten auf den Punkt bringt:
Susanne Wille moderiert heute den «Swiss Award»«Ich habe im Leben nichts verpasst!»
Susanne Wille und ihr Plan B: Im Interview erzählt die Moderatorin der «Swiss Awards», was sie nach der TV-Karriere macht.
Ich zitiere BLICK:
BLICK: Sie moderieren heute Abend die grösste TV-Gala der Schweiz. Wie glamourös sind Sie?Susanne Wille:
(lacht) Darüber mache ich mir keine Gedanken. Ich würde mich eher als den bodenständigen Typ bezeichnen. Nach dem «Swiss Award» feiere ich lieber mit Wienerli statt mit Champagner. Ich sehe mich als Journalistin, die einen TV-Beruf hat.
Warum haben Sie sich entschieden, den «Swiss Award» nochmals zu präsentieren?
Weil mich Menschen und ihre Geschichten interessieren. Das bietet der «Swiss Award». Ich freue mich auf leuchtende Gesichter und Menschen, die das Land geprägt haben.
Wer ist Ihr persönlicher Schweizer des Jahres?
Privat sind es die engsten Freundinnen, wir sehen uns regelmässig. Das sind alles starke Frauen, die konsequent ihren Weg gehen.
Was ist besser auf der grossen Gala-Bühne als bei der «Rundschau»?
Das lässt sich nicht vergleichen. Der «Swiss Award» ist eine jährliche Live-Kiste, bei der auf der grossen Bühne viel Unvorhergesehenes passieren kann. Bei der «Rundschau» bin ich als Reporterin unterwegs und führe kontroverse Gespräche im Studio. Der Mix ist reizvoll.
Wovor haben Sie Angst?
Zugegeben, die Grösse der Sendung und das Live-Publikum flössen mir schon etwas Respekt ein.
Keine Angst vor Pannen? Letztes Jahr gab es eine im Interview mit Vorjahressieger Didier Cuche, der davon sprach, es seien ihm die Haare zu Berge gestanden. Es folgte von Ihnen ein «Also die unten?» Wie sehr ist das im Hinterkopf?
Es war ein Missverständnis. Mehr nicht. Ich erinnere mich, wie ich auf seine Haare am Unterarm gedeutet habe. Aber klar: In einer Live-Sendung kann alles passieren. Ich halte mich an eine brasilianische Redensart: Lass es rollen. Ich handhabe es im Leben generell so. Angst vor Fehlern bremst nur.
Sind Sie gleich nervös wie beim ersten Mal?
Ich kenne jetzt die Abläufe besser, habe aber auch dieses Jahr eine Grundanspannung – wie vor jeder Sendung. Wenn die einmal weg ist, ist es Zeit für mich, etwas Neues anzupacken.
Wollten Sie nie etwas komplett anderes machen?
Ich hinterfrage mein Glück ständig. Überlege mir immer wieder, was ich noch tun könnte. Das finde ich auch wichtig. So bleibt man nicht stehen im Leben. Ich finde Journalistin aber noch immer den besten Beruf überhaupt. Jeder Tag ist anders.
Gibt es ein Leben nach dem TV?
Sicher. Nach «10 vor 10» begann ich ein Nachdiplomstudium in nachhaltiger Entwicklungszusammenarbeit. Mein Plan B wäre die Arbeit bei einer Hilfsorganisation. Aber momentan nutze ich die Möglichkeit, mit Reportagen auf soziale Missstände und Probleme hinzuweisen.
Sie sind mittlerweile dreifache Mutter. Wie bringen Sie Familie und Job unter einen Hut?
Mein Mann und ich unterstützen uns gegenseitig, er ist in Sachen Familie sehr engagiert. Wir holen uns aber auch externe Hilfe, haben ein grosses Netzwerk. Aber ich glaube, es ist in der Schweiz nach wie vor schwierig für jede berufstätige Frau, Familie und Job unter einen Hut zu bringen. Das müsste sich ändern.
Sie und Ihr Mann Franz Fischlin arbeiten beide beim Fernsehen. Wie schaffen Sie es, nicht ständig über das SRF zu reden?
Das ist für uns kein Problem. Das Leben ist reich genug, um auch ausserhalb des Berufs Themen zu finden. Aber: Das Weltgeschehen interessiert uns halt auch privat, also braucht es gar keine strikte Abtrennung. Wir reden auch mit den Kindern über das, was passiert. Wenn sie fragen: Wer ist das da in der Zeitung? Dann sage ich ihnen, wer Obama ist und was er macht.
Sie werden im Mai 40. Was verbinden Sie mit dieser Zahl?
Es ist schon eine Marke. Aber ich habe sie noch verdrängt (lacht). Ich habe ja noch ein paar Monate Zeit.
Ihre Zwischenbilanz?
Ich halte in letzter Zeit öfter inne, diskutiere auch mit Freunden über die vergangenen Jahre. Und ich finde: Ich habe im Leben nichts verpasst! Ich hatte ein reiches Leben bis jetzt, wurde auch vor grösseren Schicksalsschlägen verschont. Manchmal kommt deshalb eine diffuse Angst, dass noch etwas passieren könnte.
Was hält Sie jung?
Der Beruf. Er bringt jeden Tag neue Menschen und Geschichten und ist somit nie langweilig. Und sicher hält mich auch meine Familie auf Trab.
Wie schauen Sie voraus?
Ich notiere immer, was ich noch machen möchte im Leben. Zum Beispiel erneut einen längeren Auslandsaufenthalt. Vor allem aber hoffe ich, dass es so spannend weitergeht wie bisher!
KOMMENTAR:
Haben Sie festgestellt, dass Susanne Wille das Wort ANGST nicht wiederholt, sondern in der Antwort präzisiert mit dem Begriff RESPEKT.
Bei der Anspielung auf die Panne mit Didier Cuche, nutzt Wille die Gelegenheit, das Missverständnis aufzudecken. Das Publikum erfährt hier ohne grosses herumeiern, dass sie auf die Haare an den Unterarmen angespielt habe.
Auch das Wort NERVOES wird nicht wiederholt. Sie spricht von GRUNDANSPANNUNG, die immer notwendig ist.
Bei der Antwort auf die Frage "Gibt es ein Leben nach den TV?" folgt eindeutig: "Sicher".
Wir erfahren vom Nachdiplomstudium
und konkret vom Plan B.
Das Thema Alter spült Susanne Wille elegant weg. Die Zahl 40 ist für sie lediglich eine WEGMARKE.
Die Frage "Was hält Sie jung?" wird glaubwürdig beantwortet und kann von allen Leserinnen und Leser nachvollzogen werden, die an Neuem interessiert sind und Menschen und Geschichten schätzen.
Ich gehe davon aus, dass die Profi-Journalistin das Interview gegengelesen hat und sanktioniert hat. Es gibt viele Laien, die bei Boulvard -Journalisten einfach drauflos plappern und nachher erstaunt sind, dass nur Banalitäten aus dem Provatleben publiziert werden. Wir dürfen ein Interview nie dem Zufall überlassen. Vorbereitung , bedacht sprechen und Aussagen sanktionieren ist die halbe Miete.
(lacht) Darüber mache ich mir keine Gedanken. Ich würde mich eher als den bodenständigen Typ bezeichnen. Nach dem «Swiss Award» feiere ich lieber mit Wienerli statt mit Champagner. Ich sehe mich als Journalistin, die einen TV-Beruf hat.
Warum haben Sie sich entschieden, den «Swiss Award» nochmals zu präsentieren?
Weil mich Menschen und ihre Geschichten interessieren. Das bietet der «Swiss Award». Ich freue mich auf leuchtende Gesichter und Menschen, die das Land geprägt haben.
Wer ist Ihr persönlicher Schweizer des Jahres?
Privat sind es die engsten Freundinnen, wir sehen uns regelmässig. Das sind alles starke Frauen, die konsequent ihren Weg gehen.
Was ist besser auf der grossen Gala-Bühne als bei der «Rundschau»?
Das lässt sich nicht vergleichen. Der «Swiss Award» ist eine jährliche Live-Kiste, bei der auf der grossen Bühne viel Unvorhergesehenes passieren kann. Bei der «Rundschau» bin ich als Reporterin unterwegs und führe kontroverse Gespräche im Studio. Der Mix ist reizvoll.
Wovor haben Sie Angst?
Zugegeben, die Grösse der Sendung und das Live-Publikum flössen mir schon etwas Respekt ein.
Keine Angst vor Pannen? Letztes Jahr gab es eine im Interview mit Vorjahressieger Didier Cuche, der davon sprach, es seien ihm die Haare zu Berge gestanden. Es folgte von Ihnen ein «Also die unten?» Wie sehr ist das im Hinterkopf?
Es war ein Missverständnis. Mehr nicht. Ich erinnere mich, wie ich auf seine Haare am Unterarm gedeutet habe. Aber klar: In einer Live-Sendung kann alles passieren. Ich halte mich an eine brasilianische Redensart: Lass es rollen. Ich handhabe es im Leben generell so. Angst vor Fehlern bremst nur.
Sind Sie gleich nervös wie beim ersten Mal?
Ich kenne jetzt die Abläufe besser, habe aber auch dieses Jahr eine Grundanspannung – wie vor jeder Sendung. Wenn die einmal weg ist, ist es Zeit für mich, etwas Neues anzupacken.
Wollten Sie nie etwas komplett anderes machen?
Ich hinterfrage mein Glück ständig. Überlege mir immer wieder, was ich noch tun könnte. Das finde ich auch wichtig. So bleibt man nicht stehen im Leben. Ich finde Journalistin aber noch immer den besten Beruf überhaupt. Jeder Tag ist anders.
Gibt es ein Leben nach dem TV?
Sicher. Nach «10 vor 10» begann ich ein Nachdiplomstudium in nachhaltiger Entwicklungszusammenarbeit. Mein Plan B wäre die Arbeit bei einer Hilfsorganisation. Aber momentan nutze ich die Möglichkeit, mit Reportagen auf soziale Missstände und Probleme hinzuweisen.
Sie sind mittlerweile dreifache Mutter. Wie bringen Sie Familie und Job unter einen Hut?
Mein Mann und ich unterstützen uns gegenseitig, er ist in Sachen Familie sehr engagiert. Wir holen uns aber auch externe Hilfe, haben ein grosses Netzwerk. Aber ich glaube, es ist in der Schweiz nach wie vor schwierig für jede berufstätige Frau, Familie und Job unter einen Hut zu bringen. Das müsste sich ändern.
Sie und Ihr Mann Franz Fischlin arbeiten beide beim Fernsehen. Wie schaffen Sie es, nicht ständig über das SRF zu reden?
Das ist für uns kein Problem. Das Leben ist reich genug, um auch ausserhalb des Berufs Themen zu finden. Aber: Das Weltgeschehen interessiert uns halt auch privat, also braucht es gar keine strikte Abtrennung. Wir reden auch mit den Kindern über das, was passiert. Wenn sie fragen: Wer ist das da in der Zeitung? Dann sage ich ihnen, wer Obama ist und was er macht.
Sie werden im Mai 40. Was verbinden Sie mit dieser Zahl?
Es ist schon eine Marke. Aber ich habe sie noch verdrängt (lacht). Ich habe ja noch ein paar Monate Zeit.
Ihre Zwischenbilanz?
Ich halte in letzter Zeit öfter inne, diskutiere auch mit Freunden über die vergangenen Jahre. Und ich finde: Ich habe im Leben nichts verpasst! Ich hatte ein reiches Leben bis jetzt, wurde auch vor grösseren Schicksalsschlägen verschont. Manchmal kommt deshalb eine diffuse Angst, dass noch etwas passieren könnte.
Was hält Sie jung?
Der Beruf. Er bringt jeden Tag neue Menschen und Geschichten und ist somit nie langweilig. Und sicher hält mich auch meine Familie auf Trab.
Wie schauen Sie voraus?
Ich notiere immer, was ich noch machen möchte im Leben. Zum Beispiel erneut einen längeren Auslandsaufenthalt. Vor allem aber hoffe ich, dass es so spannend weitergeht wie bisher!
KOMMENTAR:
Haben Sie festgestellt, dass Susanne Wille das Wort ANGST nicht wiederholt, sondern in der Antwort präzisiert mit dem Begriff RESPEKT.
Bei der Anspielung auf die Panne mit Didier Cuche, nutzt Wille die Gelegenheit, das Missverständnis aufzudecken. Das Publikum erfährt hier ohne grosses herumeiern, dass sie auf die Haare an den Unterarmen angespielt habe.
Auch das Wort NERVOES wird nicht wiederholt. Sie spricht von GRUNDANSPANNUNG, die immer notwendig ist.
Bei der Antwort auf die Frage "Gibt es ein Leben nach den TV?" folgt eindeutig: "Sicher".
Wir erfahren vom Nachdiplomstudium
und konkret vom Plan B.
Das Thema Alter spült Susanne Wille elegant weg. Die Zahl 40 ist für sie lediglich eine WEGMARKE.
Die Frage "Was hält Sie jung?" wird glaubwürdig beantwortet und kann von allen Leserinnen und Leser nachvollzogen werden, die an Neuem interessiert sind und Menschen und Geschichten schätzen.
Ich gehe davon aus, dass die Profi-Journalistin das Interview gegengelesen hat und sanktioniert hat. Es gibt viele Laien, die bei Boulvard -Journalisten einfach drauflos plappern und nachher erstaunt sind, dass nur Banalitäten aus dem Provatleben publiziert werden. Wir dürfen ein Interview nie dem Zufall überlassen. Vorbereitung , bedacht sprechen und Aussagen sanktionieren ist die halbe Miete.
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