Mittwoch, 11. September 2013

NACHTRAG: Duell - BILD Analyse

Viele Journalisten sahen Steinbrück als eindeutigen Sieger.
Ich attestierte ihm, Boden gut gemacht zu haben, doch gab
es aus meiner Sicht keinen klaren Sieger. Ich vertrat nach dem DUELL die Meinung, dass Merkel 
als Person die Nase immer noch vorn habe.

Nun lese ich im BILD eine spannende Nachlese:



Griechenland, NSA, Rente

 

 Wer wo punktete




Vergrößern Merkel mit „Schland-Kette“! Steinbrück will Sekt oder Selters!
Kanzlerin und Herausforderer im TV-Studio. Da war die Stimmung noch gelöst
Foto: dpa



Vergrößern Das Duell in Zahlen
Berlin - Bringen diese 90 Minuten die Wahlkampf-Wende?
Millionen Deutsche sahen das einzige direkte Rede-Duell von Kanzlerin Angela Merkel (CDU, 59) und SPD-Herausforderer Peer Steinbrück (66).

Die beiden schenkten sie nichts, gingen von Anfang an spritziger, härter, direkter in die Debatte mit den vier Fragestellern als das Duell Merkel/Steinmeier 2009.

Steinbrück ist schon mit den Eröffnungsworten in der Offensive: „Lassen Sie sich nicht einlullen. In diesem Land wird zu viel ausgesessen.“
Und Merkel (mit Kette in den Nationalfarben) hält dagegen: „Wir brauchen unser Land nicht schlecht reden.“
Dann geht es in eine Vielzahl von Themen, von Jobs, Rente bis Griechenland.
Das BILD-Analyse des Schlag-Abtausch, auf den die SPD vorab so viel Hoffnungen gesetzt hatte.

JOBS und LÖHNE

Merkel betont: Es gibt heute 1,9 Millionen Jobs mehr als 2009. Das sei auch der Agenda 2010 und Ex-Kanzler Gerhard Schröder zu verdanken, der sich „um Deutschland verdient gemacht hat“. Und: „Wer arbeitet, muss mehr haben, als wer nicht arbeitet.“
Steinbrück hält dagegen: „Nicht jede Arbeit ist besser als keine Arbeit. Sozial ist, was gut entlohnte Arbeit schafft. Alles andere spaltet Gesellschaft.“
Die Stimmung wird von Minuten zu Minute gereizter. Steinbrück zu RTL-Frager Peter Klöppel: „So geht das nicht, Herr Klöppel!“
Auch Merkel will sich auch bei ausschweifenden Antworten nicht unterbrechen lassen, grantelt gegen die fragenden Journalisten: „Darf ich bitte mal ausreden...“

GRIECHENLAND

Die Kanzlerin räumt ein, dass es ein weiteres Hilfs-Paket geben werde. „Aber kein Mensch weiß, wie groß es sein muss. Meine Aufgabe ist es, den Reformdruck hoch zu halten, damit Griechenland wieder Wachstum und Jobs bekommt.“
Steinbrück kontert: „Es wird uns etwas kosten. Wie viel weiß keiner. Aber Deutschland ist nach dem Krieg auch geholfen worden. Wir brauchen einen Aufbauplan für Griechenland.“ Man dürfe dem Land nicht länger die „Konsolidierungskeule“ über den Kopf ziehen.

Das ist die „Schland-Kette“



RENTE, PENSIONEN

Überraschend kündigt Steinbrück an, das Wachstum der Beamten-Pensionen begrenzen zu wollen, damit die gesetzliche Rente nicht immer weiter zurückbleibt.
Die Frager haken nach, und auch Merkel macht einen Punkt, sagt: „Da müssen Polizisten und Justizvollzugsbeamte ganz genau hinhören, was die SPD plant.“ Ihre Pensionen seien keineswegs üppig.

NSA-ABHÖRAFFÄRE

Steinbrück wiederholt, abgeschwächt, seinen Vorwurf, Merkel habe ihren Amtseid gebrochen – weil in Deutschland millionenfach die Grundrechte verletzt würden. In der Sache bleibt er hart, wirft Merkel „Verharmlosung“ und „Untätigkeit“.
Merkel schluckt unter dem Trommelfeuer, muss einräumen, dass auch eine Mail von Berlin nach Düsseldorf abgeschöpft werden könne – wenn sie auf dem Umweg über einen ausländischen Knotenpunkt liefen. Merkel: „Jedes Land hat andere Datenschutzbestimmungen.“
Nach 90 Minuten die Schlussworte.
Steinbrück: „Ich will Sekt oder Selters. Ich will ein gerechteres Deutschland.“
Merkel: „Sie kennen mich. Sie wissen, was ich anpacken kann.“


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