Lehrer müssten vermehrt für den Schulalltag ausgebildet werden
In Pädagogischen Hochschulen erhalten Lehrkräfte das intellektuelle Rüstzeug, um zu unterrichten.
Es werden zwar auch Probleme des Schulalltages behandelt. Doch mangelt es leider bei der Grundausbildung zu oft am Praxisbezug.
Ein Blick nach Deutschland (Quelle: Spiegel-online):
Laut einer Studie vom Institut für Demoskopie Allensbach aus dem
vergangenen Jahr fühlt sich jeder zweite Lehrer durch das Studium auf
die Berufspraxis nur unzureichend vorbereitet, jeder fünfte empfindet den Wechsel von der Uni zur Schule gar als Praxisschock.
Länder haben Studiengänge schon verändert
Dabei ist dieses Problem eigentlich längst erkannt. Viele
Bundesländer haben ihre Studiengänge schon verändert: So hat
Baden-Württemberg 2001 ein Praxissemester eingeführt - aber gleichzeitig
das Referendariat verkürzt. "Fatal", nennt das der Vorsitzende des
Deutschen Philologenverbands, Heinz-Peter Meidinger. "Die Leute werden
im Praxissemester oft nur als billige Arbeitskraft im Unterricht
eingesetzt." Verglichen mit der Lehrerausbildung vor 20 Jahren gebe es
zwar heute mehr Praxis, sagt Meidinger: "Aber dieses Mehr hat leider
nicht viel bewirkt."
Das soll nun anders werden: Im April haben Bund und
Länder mit der so genannten "Qualitätsoffensive Lehrerbildung" Reformen
beschlossen. Dazu gehört auch, das Lehramtsstudium besser mit der Praxis
zu verzahnen. Für besonders gute Konzepte stellt
Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) den Ländern in den nächsten
zehn Jahren rund 500 Millionen Euro zur Verfügung.
Als Vorreiter gilt die School of Education an der Technischen
Universität München unter der Leitung des renommierten Bildungsforschers
und Pisa-Koordinators Manfred Prenzel.
Ab dem ersten Semester haben die
Studenten Kontakt zur Praxis, so werden sie während des gesamten
Studiums von Mentoren an rund 50 Referenzschulen begleitet. Zudem lernen
auch diese Studenten durch Rollenspiele, und es gibt regelmäßige
Beratungsgespräche. "Dazu gehört manchmal auch, dass wir Studierenden
raten, besser eine andere Laufbahn einzuschlagen", sagt Prenzel.
Generell bemängelt er, dass die erste Phase der Lehrerausbildung an
der Uni abgeschottet ist von der zweiten, dem Referendariat: Kein
anderer europäischer Staat stecke so viel Zeit in die Lehrerausbildung,
durchschnittlich fünf Jahre Studium plus zwei Jahre Referendariat. "Aber
wir nutzen das nicht effektiv genug", sagt er.
Training wie bei Medizinern oder Managern
Rollen- und Planspiele können helfen, den Praxisbezug zu stärken -
zumal die Methoden in der Medizinerausbildung oder bei Managern bereits
erfolgreich eingesetzt werden. Evaluationen der Universität Bamberg
zeigen, dass der simulierte Schulalltag Vorteile bringt. "Die Studenten
können ein Gespür dafür entwickeln, wie komplex der Beruf ist und welche
Handlungsmöglichkeiten sie haben", sagt die Psychologin Ulrike Starker
von der Uni Bamberg, die auch das Planspiel an der Mainzer Hochschule
leitet.
Kommentar: Dies ist der richtige Ansatz. In unseren Seminaren schätzen Lehrkräfte ebenfalls die Vernetzung von Theorie und Praxis. Wir vermitteln die Navigationsgeräte für den konkreten Alltag (Umgang mit schwierigen Kindern oder anspruchsvollen Eltern). In einigen pädagogischen Hochschulen wird heute dieser Bezug zu konkreten Alltagsproblemen, wie Disziplin, Konflikte Streitkultur, Kritik, Selbstkritik erfreulicherweise vermehrt mit einbezogen. Wer sich für ein individuelles Trainingsmodul interessiert, kann sich mit uns in Verbindung setzen. Wir vermitteln individuelle Module mit praxisorientierten Ausbildungseinheiten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen