Sonntag, 3. März 2013

Wahlresultate sind für mich keine Ueberraschung

Alle Resultate im Überblick: Abzocker, Familien, Raumplanung
(Publizierte Blick online um 1500 Uhr am Wahlsonntag)

Minder kann sein Glanzresultat zu einem grossen Teil Vasellas Gier verdanken.
Ich gehe davon aus, dass Ständerat Minder dem Abzocker der Nation ein würdiges Geschenk zukommen lässt.
Vasella hat mit seinem Verhalten  das Resultat sicherlich stark beeinflusst.
Ich zitiere Claude Longchamp  den bekanntesten Schweizer  Politikwissenschaftler: 
Es waren nicht die "Wutbürger" die den Ausschlag gegeben haben, sondern die "Mutbürger". Erstaunlich: Das Resultat stand international in den Medien auf der Frontseite.

Zum Familien-Artikel:

  

Der SVP gelang es - mit Emotionen und Bildern - die unumstrittene Vorlage zu bodigen

Der Familienartikel ist am Ständemehr gescheitert. Die Skepsis in den ländlich-konservativen Deutschschweizer Kantonen gab den Ausschlag. Bei der Vorlage zeigte sich ein deutlicher Röstigraben.


Ich verweise auf meine Analyse vor der Abstimmung im PERSOENLICH:

BLOG. PERSOENLICH.COM

Hier schreibt die Schweizer Kommunikationswirtschaft:

Wer will schon gegen Familien sein

Marcus Knill
Die Debatte über den Familienartikel – über den am 3. März abgestimmt wird – wurde von Seiten der Befürworter über Wochen sachlich, zurückhaltend, ruhig und mit anerkannten Persönlichkeiten geführt. Das Ja schien längst gesichert und der Sieg wurde von allen Meinungsforschern längst eindeutig prognostiziert. Plötzlich stellen nun Umfragen beim Familienartikel   eine Erosion der frühen Zustimmung fest. Weshalb? Ausschlaggebend muss die SVP-Zeitung gewesen sein, die allen Haushaltungen zugestellt wurde.

Sie vermittelte der Bevölkerung in erster Line eine emotionale Kernbotschaft (Wort und Bild stimmten überein). Sie lautete dahingehend, dass die Familieninitiative  eine Mogelpackung sei. Die Dachbotschaft: Die eigentlichen Familien werden mit der Initiative gar nicht gestützt. Es wird  nur die Fremdbetreuung gefördert und jene Eltern, welche die Kinder selbst betreuen, haben bei einer Annahme das Nachsehen. Kinder bräuchten  eigene konstante Bezugspersonen und Nestwärme! Die Bilder und Argumente emotionalisierten plötzlich alle Stimmberechtigten. Die Stimmung scheint zu kippen. Am 3. März muss auch das Ständemehr erreicht werden und das dürfte schwierig werden. Ohne die SVP-Zeitung wäre sicherlich die Initiative sang- und klanglos angenommen worden. Denn: Wer will schon gegen  FAMILIEN sein. Falls nun der Familienartikel am 3. März überraschend scheitert, so wäre dies nicht dem zitierten Sachargument “unermessliche Kosten” zuzuschreiben. Ausschlaggebend wäre einmal mehr eine Erkenntnis aus der Kommunikationspsychologie: Emotionen schlagen Fakten! Bilder beeinflussen mehr als Worte!
Marcus Knill

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Dass die SVP Offensive mit  der eigenen Zeitung viel bewirkt haben muss, zeigt der Umstand, dass
der Familienartikel von SP, Grünen, CVP, BDP, GLP und EVP sowie den FDP-Frauen und diversen FDP-Kantonalparteien unterstützt worden ist und die ersten eindeutigen JA Prognosen geändert werden konnten.

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Das Resultat bei der Raumplanung war für mich nie umstritten: Nach der Zweitwohnungsinitiative lag es in der Luft, dass die Schweizer kein verbetoniertes Land wollen.

 

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