Sonntag, 17. Februar 2013

Heute so - gestern so.

Sehr geehrter Herr Steinbrück! Nun werden Sie auch noch zum Lavierer, Eiertänzer. "Windfähnchen Politiker sind nicht verlässlich", obwohl viele damit oft Erfolg haben. Nun verlieren Sie - Herr Steinbrück - auch noch den Ruf als konsequenter Kavallerist (gegen die Schweizer Indianer).


Gestern so, heute so. Peer Steinbrück (66) hat seine Meinung geändert. Der Kanzlerkandidat der SPD hatte sich gegen Stefan Raab (46) als Moderator des TV-Duells vor der Bundestagswahl gestellt. Jetzt könnte der Fernseh-Entertainer doch eine Chance bekommen. Denn Steinbrück rudert zurück. Unter einer Bedingung.
«Wenn Angela Merkel auch mit Stefan Raab einverstanden ist, wird es so geschehen», sagt Steinbrück in «Bild». Er schlägt zwei Rededuelle vor, «am besten eines mit privaten und eines mit öffentlich-rechtlichen Sendern». Die Moderatoren sollten dabei von den Sendern vorgeschlagen werden.
Edmund Stoiber, Vorsitzender des Beirats von ProSiebenSat.1, hatte Raab als Wortführer ins Spiel gebracht, um mehr junge Leute für Politik zu begeistern. Steinbrück war dagegen. Seine Argumente: «Politik ist keine Unterhaltungssendung» und Raab sei «kein politischer Journalist».
Stefan Raab wäre jedenfalls bereit. Er bekundet in der «Berliner Zeitung» sein Interesse. «Wir haben das mit dem Sender ernsthaft diskutiert und finden es eine sehr reizvolle Idee», so der Kölner. Er wolle das «Experiment wagen» und aus dem Duell auch «keine Unterhaltungsshow machen».
Raab weist Steinbrück in die Schranken, sagt: «Ich glaube nicht, dass sich die Sender in ihre journalistische Unabhängigkeit hineinreden lassen und Kanzler und Herausforderer bisher die Moderatoren des TV-Duells aussuchen durften.»


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