Montag, 14. Januar 2013

Tuti, der Präsident der Eisenbahnergewerkschaft geht in die Offensive und macht dies geschickt.




Dies macht Tuti vom SEV kommunikativ recht geschickt. Er geht gekonnt in die Gegenoffensive. (Siehe nachfolgender Tagi Artikel.


Vermutlich dürfte ihm auch bekannt sein, dass die Unaufmerksamkeit der Zugführer durch das Telefonieren, Lesen etc. während der Fahrt, welches in den Turbozügen regelmässig beobachtet werden kann, ein  erhebliches Sicherheitsrisiko darstellt. Das Thema blendet er völlig aus. Gut gemacht.
 Ich habe die Leserinnen und Leser unseres BLOGS, gebeten, uns Beweismaterial (Filme oder Fotoaufnahmen) zu liefern, die veranschaulichen, wie die Lokführer der Turbozüge Schaffhausen Winterthur sich während der Fahrt ablenken.

  Die beiden Züge kollidierten nah des Bahnhofs Neuhausen, unweit der deutschen Grenze
  ZItat Tagi:

«Offenbar gilt ‹safety first› nicht mehr uneingeschränkt»

Der Präsident der Eisenbahnergewerkschaft SEV warnt vor weiteren Sicherheitslücken auf dem Schweizer Bahnnetz. Es gebe Dutzende Stellen, die schneller als geplant zusätzlich gesichert werden sollten.




Dass es um die Sicherheit auf dem SBB-Netz nicht überall zum Besten bestellt sei habe auch die Schweizerische Unfalluntersuchungsstelle (Sust) erfahren müssen, schreibt die SonntagsZeitung weiter. Nach einem Beinahe-Unfall auf dem Bahnhof Altdorf UR im Oktober 2011 stellte sie mit «Erstaunen» fest, dass «selbst nach Inbetriebnahme einer neu umgebauten Sicherungsanlage auf einer stark befahrenen Strecke noch ein derartiges Risikopotenzial besteht».

Kritik am BAV

Die Empfehlungen, in Zukunft alle Neu- und Umbaustrecken genügend zu sichern und die Sicherheitsprozesse bei der Genehmigung von Bauten zu verbessern, wolle das zuständige Bundesamt für Verkehr (BAV) aber nicht umsetzen, schreibt die «SonntagsZeitung» unter Berufung auf eigene Recherchen.

SEV-Präsident Tuti sagte dazu: «Offenbar gilt für die Bahnbehörden der Grundsatz ‹safety first› nicht mehr uneingeschränkt». Er fordert, dass BAV und SBB die Aufrüstung von Bahnhöfen und Einfahrten mit «viel grösserem Effort» als bisher vorantreiben.

Bähnler fordern ETCS-Sicherung

Die Gewerkschafter erstellen nun eine Liste mit gefährlichen Streckenabschnitte. «Es braucht öffentlichen Druck, damit das Bundesamt für Verkehr mehr Geld spricht für die Sicherheit», sagte SEV-Sprecher Peter Moor. Das ETCS-System müsse zuerst bei riskanten Abschnitten eingeführt werden und dann auf das ganze Netz ausgeweitet werden.

Beim European Train Control System (ETCS) wird die Geschwindigkeit der Züge automatisch kontrolliert. Im Notfall werden diese gebremst. Nach Plänen des Bundes soll ETCS flächendeckend bis im Jahr 2018 eingeführt werden, wie BAV-Sprecher Florence Pictet einen Bericht der «SonntagsZeitung» bestätigte. Dafür stelle der Bund der SBB rund 300 Millionen Franken zur Verfügung. Ab 2025 soll das Schienennetz dann mit dem noch moderneren ETCS Level 2 aufgerüstet werden.

SBB relativieren

Die SBB relativieren die Forderungen des Personals: «Die gefährlichen Abschnitte wurden ausgerüstet», sagte SBB-Sprecher Frédéric Revaz auf Anfrage. Nach dem Unfall in Neuhausen werden die SBB das Netz aber erneut prüfen. Dabei werde man sich unter anderem an die Erkenntnisse der Schweizerischen Unfalluntersuchungsstelle Sust halten, die einen Bericht zum Unglück vorlegen wird.


(mw/sda)

NACHTRAG:

Erst nach Tagen wissen wir, dass der Lokführer des Thourbozuges das Rotlicht überfahren hat.
Das Warten hat sich gelohnt. Der wahre Grund wurde von keinem Kaffeesatzleser erraten.
Dafür gibt die Beobachtung der Lokführer im Thurbo - die lesen und essen während der Fahrt eine neue Dimension.

Ich zitiere NZZ:

Verfahren gegen Lokomotivführer

Zugunglück mit juristischem Nachspiel

Merken Stadt und Region 
Das Zugunglück in Neuhausen hat ein juristisches Nachspiel. Die Staatsanwaltschaft ermittelt unter anderem gegen den Lokomotivführer des Thurbo-Regionalzugs, weil dieser zu früh losgefahren war und ein Haltesignal missachtet hatte. Mehr...

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