Chronologie der Plagiatsaffäre um Annette Schavan
Merkels Bildungsministerin muss zittern. Falls die Plagiatsvorwürfe nachgewiesen werden, ist sie nicht mehr haltbar. Von Guttenberg lässt grüssen.
dapd
Der erste Vorwurf
2. Mai 2012: Ein anonymes Mitglied des VroniPlag-Netzwerks veröffentlicht eigenmächtig einen Plagiatsvorwurf gegen Bundesbildungsministerin Annette Schavan. Der Anonymus nennt sich "Robert Schmidt". Schavan erklärt, ihre 30 Jahre alte Doktorarbeit "Person und Gewissen" "nach bestem und Gewissen" angefertigt zu haben. Auf Bitten Schavans beginnt der Promotionsausschuss der Philosophischen Fakultät ein Prüfverfahren."Spaß an der Detektivarbeit"
dapd
Befund des Anonymus
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Gutachter: "Leitende Täuschungsabsicht"
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Hilfe von Merkel und Zank in der Wissenschaft
20. Januar 2013: Die Bundeskanzlerin bekennt sich im SPIEGEL zu Schavan. Sie stehe fest zu ihrer engen Vertrauten, heißt es aus dem Kanzleramt, ein Rücktritt komme nicht in Frage. Der DHV als Standesvertretung der Hochschulprofessoren und der Philosophische Fakultätentag, Dachverband der universitären Geistes- und Sozialwissenschaftler, kritisieren die Allianz der Wissenschaftsorganisationen und sprechen sich wiederum für die Uni Düsseldorf aus. DHV-Chef Kempen sagt, allein die Uni Düsseldorf sei "Herrin des Verfahrens". Durch die Allianz der Wissenschaftsorganisationen solle "ein politisch gewünschtes Ergebnis herbeigeredet" werden.Promotionskommission will einstimmig urteilen
dapd
Gutachter verteidigt das Vorgehen der Uni
dapd
Breitseite gegen die Universität
18. Januar 2013: Fünf Tage bevor die Universität über eine Titelaberkennung oder den Beginn eines Verfahrens entscheiden will, veröffentlich die Allianz der Wissenschaftsorganisationen eine Erklärung, die Schavan den Rücken stärken soll. In der Erklärung werfen führende Wissenschaftsorganisationen und die Hochschulrektorenkonferenz der Hochschule Verfahrensfehler vor.Kommentar: Die Universität kommt unter Druck. Denn es darf nicht sein, dass eine Bildungsministerin bei der Promotionsarbeit die Wissenschafter getäuscht hat. Das wäre auch für die Bundeskanzlerin ein harter Schlag. Sie denkt: Was nicht sein darf, darf nicht sein. Denn die Oeffentlichkeit reagiert nicht so heftig wie bei von Guttenberg. Die Wissenschaftsorganisationen werden in diesem Fall alle Register ziehen, damit diese peinliche Geschichte rasch begraben werden kann.
Nachtrag (Die ZEIT):
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