Grübel kritisiert Bundesrat
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Der Ex-Banker Oswald Grübel kritisiert den Bundesrat scharf: Die Weissgeldstrategie sei «unbrauchbar», das Bankgeheimnis durchlöchert. Das wirke sich negativ auf den Finanzplatz aus und führe zum Verlust von Arbeitsplätzen.
Ex-UBS-Chef Oswald Grübel geht mit der Politik hart ins Gericht.
Video 5 Minutes, der Wirtschaftstalk (13.04.2012)<
«Das Bankgeheimnis gibt es nur noch auf dem Papier, selbst der Bundesrat bricht es laufend» kritisiert Grübel. Und auch vom Parlament werde dieses Gesetz nicht mehr «ernst genommen». Die neue Weissgeldstrategie der Schweiz hält Grübel für unbrauchbar. Trotz anderslautender Beteuerungen der Bankiervereinigung fliesse seit anderthalb Jahren viel Kapital aus der Schweiz ab. Das Geld werde in Singapur oder anderen Ländern angelegt. Auch die USA seien in Sachen Kapitalanlage ein sicherer Ort für Ausländer, sagt Grübel: «Die grösste Steueroase der Welt ist nicht die Schweiz, obwohl wir Schweizer das gerne glauben. Das sind London und Amerika».
Nein zum Steuerabkommen
Keinen Gefallen findet Grübel auch am Steuerabkommen mit Deutschland. «Wenn ich im Parlament wäre, würde ich dagegen stimmen». Denn die Schweiz habe sich zu stark dem Druck aus Deutschland gebeugt. Die Konsequenzen aus Weissgeldstrategie und Steuerabkommen seien offenbar nicht allen klar. Die gewählte Strategie sei unüberlegt: «So wird der Finanzplatz schrumpfen und zwar viel stärker als andere Finanzplätze».
Ein Abbau von
Als Alternative zu Abgeltungssteuer und Steuerabkommen
schlägt der ehemalige UBS-Chef vor, sich mit jenen Ländern in der EU zu
verbünden, die auch keinen Imformationsaustausch kennen. Gemeinsam mit
Luxemburg und Österreich könne man sich dann an einen Tisch mit der EU
setzen. «Bilateral mit einzelnen Ländern zu verhandeln, ist falsch.»
Kommentar: Oswald Grübel hat sicherlich recht, wenn er dem politischen Personal bei den Abkommen vorwirft, all zu rasch nachgegeben zu haben und bei allen Verträgen vorschnell eingebrochen zu sein. Der Bundesrat bucht zwar die einzelnen Abkommen als grosse Erfolge. Nun kommt allmählich das Kleingedruckte zum Vorschein und es wird deutlich, dass der Bundesrat sehr viele fragwürdige Punkte fahrlässig (zu Ungunsten der Schweiz) mit unterzeichnet hat.
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