Dienstag, 14. Februar 2012

Wie kann man so noch das Amt als Bundeskanzler ausüben?


Ich zitiere die ZEIT:


färe Filmkünstler meiden Wulff-Empfang

Zahlreiche Regisseure und Schauspieler sagen den Berlinale-Termin bei Christian Wulff ab.
 


Bundespräsident Christian Wulff
Bundespräsident Christian Wulff

Der Empfang für Filmschaffende, zu dem Bundespräsident Christian Wulff für Sonntagabend ins Schloss Bellevue eingeladen hat, droht zu einem protokollarischen Debakel zu werden. Nur ein Bruchteil der bis zu 250 Gäste will der Einladung folgen, hieß es in Künstlerkreisen auf der Berlinale. Dutzende von prominenten Namen machen unaufschiebbare anderweitige Termine für die Absage geltend. Die Fülle von Absagen, hieß es in der Branche, sei im Bundespräsidialamt mit Bestürzung aufgenommen worden.

Der festliche Termin löst unter den Filmschaffenden, die zur Berlinale zahlreich in der Stadt versammelt sind, starkes Unbehagen aus. Offiziell wollen sich allerdings kaum Betroffene äußern.


 Gegenüber dem Tagesspiegel wurden überwiegend Theater- oder Preisverleihungstermine als Absagegrund genannt.
Filmregisseur Hans Weingartner – derzeit mit Die Summe meiner einzelnen Teile im Kino – wurde dagegen konkret:


"Es wäre mir peinlich, wenn Herr Wulff mich nach Freikarten für meinen neuen Film fragt."


Andere formulierten das Unbehagen, sich bei einer Absage dem Amt gegenüber unhöflich zu verhalten, wollen aber keinesfalls mit der Person des Bundespräsidenten Wulff in Verbindung gebracht werden.
Dagegen hält der Filmregisseur Volker Schlöndorff, der selber ebenfalls verhindert ist, die massenhaften Absagen für falsch. Wenn der französische Präsident einlade, sei es ganz selbstverständlich, dass man schon aus Respekt für dessen Interesse am Film den entsprechenden "Kotau" mache. Diese Mahnung wolle er jedoch "nicht als Solidaritätserklärung" mit Wulff verstanden wissen.



Vor dem Schloss Bellevue haben unterdessen rund 50 Menschen den Rücktritt des Staatsoberhauptes gefordert. Symbolisch stellten die Demonstranten einen selbst gebastelten überdimensionalen Stuhl vor dem Amtssitz ab. Die Veranstalter hatten 500 Teilnehmer erwartet.
Erschienen im Tagesspiegel

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