Von SF 1 zu SRF 1?
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Die Verantwortlichen in Leutschenbach suchen nach neuen Namen für die SRG Fernseh- und Radiosender. Am liebsten wäre ihnen «Radio 1», doch der Sender gehört bereits Roger Schawinski.
Heissen die Schweizer TV-Sender bald schon «SRF 1» und «SRF 2»? (Bild: Keystone)
Bildstrecken Schawinski - Vom Radiopirat zum Medienzar
Die Zukunft des Schweizer Fernsehen
«Aufgrund der Fusion von Radio und Fernsehen überprüfen wir unsere Markenarchitektur», bestätigt Alex Hefter, Creative Director und Leiter Gestaltung. Ein erster, SRG-interner Workshop hat bereits stattgefunden, ein zweiter steht bevor. Vorbild sind die britische BBC und der österreichische ORF. Besonders angetan hat es den SRG-Markenspezialisten offenbar das Konzept der BBC. Deren Radiosender heissen schlicht «BBC Radio 1» bis «BBC Radio 5». Analog wird bei der SRG geprüft, ob man die heutigen DRS-Sender als «Radio 1», «Radio 2» etc. durchnummerieren kann.
Der Haken: «Radio 1» gibt es bereits. Es gehört Roger Schawinski. Er sagt: «Diese Überlegungen sind mir bekannt, aber eine offizielle Anfrage liegt nicht vor.» Offenbar kam es zu inoffiziellen Gesprächen auf oberster SRG-Ebene wegen einer möglichen Markenübernahme. «Das wird ein schwieriges Unterfangen, von mir den Namen Radio 1 zu bekommen», sagt Schawinski.
Realistischer ist, dass die Dachmarke «SRF» (Schweizer Radio und Fernsehen) die bisherigen Kürzel ablöst. Die Dachmarke existiert seit Januar 2011 bereits als Unternehmensmarke, die Sender treten gegen aussen aber nicht so auf. Wie aus dem Leutschenbach zu hören ist, würden die Fernsehsender demnach neu «SRF 1» und «SRF 2» statt «SF 1» und «SF 2» heissen. Für das Radio müsste man sich aber noch einen Zusatz überlegen, sodass sich die Marken vom Fernsehen unterscheiden. Creative Director Alex Hefter will sich noch nicht auf eine Lösung festlegen. Die Zeit drängt. SRF will laut Hefter «im Lauf des Jahres» entscheiden.
Aus SONNTAG:
Kommentar:
Aenderungen am Logo müssen sehr gut bedacht werden. Einerseits ist die Konstanz eines Labels wichtig. Anderseits gilt es Markennamen veränderten Gegebenheiten anzupassen. Migros hatte die Form, Grösse und Farbe des legendären M sachte angepasst. Das neue Label SWISS war eine Zangengeburt. Ich erinnere mich noch an den Aufwand, den das VBS betreiben musste, bis die ganze Bevölkerung sich vom Kürzel EMD verabschieden konnte. Schlimm ist es, wenn Kürzel zu rasch, zu kurzfristig geändert werden. Die neu gegründete Partei musste die Buchstaben aus rechtlichen Gründen kurz nach Bekanntgabe wieder ändern. Es kam bei der Bevölkerung zu einer Irritiation. Ich hatte damals - nach der Aenderung - eine Strassenumfrage gemacht. Die Befragten nannten mir alles: DBP, PDB, BDP, PBD. Es kam zu einem Buchstabensalat. (Wir kennen in der Physik das Phänomen bei Interferenzen - bei ähnlichen überlagerten Kreisen).
DRS, SF, ist in den Köpfen heute bereits gut verankert. Es wird auch hier eine Weile dauern, bis sich das neue Label SRF etabliert hat. Wichtig scheint mir, dass der Entscheid sorgfältig geprüft wird. Nach dem Entscheid, dürfte aber das Logo nicht mehr geändert werden. Die neue Marke und die neuen Namen gilt es - nach dem definitiven Entscheid - durch konstante Wiederholung zu festigen. Nur so kann es zu einer Einheit zwischen Label, Namen und Image (Bild) kommen.
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