Offene Mikrofone verführen zum Reden nicht zum Denken
Dieser Satz von Karl Hotz (in den SN vom 19.2.11) kann ich nur unterstreichen. In einem Seminar mit einem Radioreporter aus der welschen Schweiz, verriet er mir, dass er bei den Interviews die besten Antworten bekomme, wenn er den Interviewten das Mikrofon ienfach lange hinhalte und bewusst offen lasse, ohne nachzufragen. Es habe sich gezeigt, dass dann die meisten Menschen einfach drauflos reden und nicht mehr gut überlegen, was sie sagen. Wenn man genügend Geduld habe, so komme er dank dieser Technik zu unerwartet spannenden Aussagen, die man dann zu Hause herausschneiden könne. Ich habe mir diese Technik unter dem Gefäss EXPLORATIONSTECHNIKEN* ein gereiht und mache im Seminar "Interviewtechniken" für Journalisten auf diese raffinierte Technik aufmerksam.
Umgekehrt - wenn ich Führungskräfte coache - weise ich auf die Gefahr des offenen Mikrofon hin.
* (lat. explorare = erforschen)
Erkenntnis (Gilt auch bei Telefonaten): Wenn uns das Mikrofon hingehalten wird oder wenn das Gegenüber am Telefon schweigt, so liegt es an uns, den bedachten Gedanken abzuschliessen. Wir entscheiden, wann der Gedanke fertig ist. Wir müssen lernen, der Verführung des "Unbedachten Weiterredens" zu widerstehen. K+K hilft Ihnen gerne dabei.
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