Dienstag, 16. November 2010

Bundesräte als Statisten


Wenn Bundesräte die Bühne suchen, statt zu regieren, dürfen wir Fragezeichen setzen.  Wenn jedoch Moritz Leuenberger nach seinem Rücktritt einen Bühnenauftritt sucht , ist  nichts einzuwenden. Das ist seine Sache.  Es kann auch nachvollzogen werden, dass ein ehemaliger Bundesrat  - hinsichtlich öffentlicher Auftritte -Entzugserscheinungen hat.


Ich zitiere 20 Min:






Bei der Premiere der Oper «Wilhelm Tell» im Zürcher Opernhaus spazierte alt Bundesrat Leuenberger über die Bühne. Der überraschende Auftritt wird unterschiedlich beurteilt.


Erstaunt verfolgte das Publikum letzten Samstagabend das Geschehen auf der Bühne des Opernhauses Zürich. Während der Ouvertüre zu Rossinis «Wilhelm Tell» hatte Moritz Leuenberger einen Auftritt als Statist: Er schob ein Militärvelo über die Bühne und setzte sich dann auf eine Bank, wie das Schweizer Online-Opernmagazin «Im Scheinwerfer» schreibt. Dieser Gastauftritt kam nicht bei allen Besuchern gut an, wie die Gesellschaftsreporterin Hildegard Schwaninger gestern im «Tages-Anzeiger» vermeldete. Sie berichtet von empörten Pausengesprächen des Publikums, «das traditionsgemäss ja eher aus Vermögenden und Schönen als aus SP-Wählern ­besteht». Der Auftritt des alt Bundesrates, der an Fluglärm und andere Ärgernisse erinnere, habe die Ouverture gehörig vermasselt....


Ende Zitat



Kommentar: Ich habe den Auftritt nicht gesehen. Leuenberger Wilhelm Tell und ein Miliärvelo haben nicht viel gemeinsam.
Ich gehe davon aus, dass der Regisseur die Irritation beabsichtigt hatte. Vielleicht wollte er den Bezug Leuenberger - Militär - Wilhelm Tell als Anregung zum Reflektieren einstreuen.
Ich verzichte auf eine Interpretation des irritierenden Einschubes auf der Opernbühne. Dies überlasse ich den Lesern.


Keine Kommentare: