Mittwoch, 7. Juli 2010

Stellen Sie sich vor:

Es würde an allen Spitälern an Chirurgen mangeln und in der Zeitung steht folgendes Inserat:

Falls Sie gelernter Metzger sind, melden Sie sich bei der Gesundheitsbehörde. Wir geben Ihnen Gelegenheit als Chirurg zu arbeiten.

In einem Sonderlehrgang erhalten sie in 6 Monaten die provisorische Zulassung und haben die Chance nach einer Zwischenprüfung als ordentlicher Chirurg in Spitälern tätig zu sein.

Spass beiseite. Aehnliches spielt sich derzeit beim akuten Lehrermangel ab.

Es fehlen fürs neuen Schuljahr immer noch Hunderte von Volksschullehrern. Die Behörden griffen deshalb in dieser prekären Situation zu einem ähnlichen Schritt, wie beim erwähnten supponierten Chirurgenmangel. Es werden jetzt Berufsleute als Lehrer eingesetzt. Sie müssen nur bereit sein, an Stelle eines Hochschulstudiums einen Schnellkurs zu besuchen.

Weil es bei den Lehrern nicht um Leben und Tod geht, gibt es keinen Aufschrei der Empörung. Es geht ja angeblich NUR um Kinder.

Persönlich vertrete ich jedoch die Meinung, dass bei allen Berufen, bei denen es um das Wohl von MENSCHEN geht, Notlösungen fragwürdig sind, bei denen die Fachkompetenz ausgeklammert wird. Niemandem dürften wir Kinder anvertrauen, bei dem nicht sichergestellt ist, dass er mit Menschen umgehen kann und das notwendige Fachwissen hat.

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