Samstag, 1. Mai 2010

Gedanken zum 1. Mai

Unten zitiere ich den Beobachter. Ich teile die Ansicht, dass es am Tag der Arbeit darum geht, die Beherrschung nicht zu verlieren. Es geht darum, sich für den Arbeitsfrieden engagieren und sich für und die Gerechtigkeit Arbeitnehmer - Arbeitgeber einzusetzen. Bedenken wir:

Aus Worten werden Gedanken

Aus Gedanken werden Handlungen

Aus Handlungen werden Gewohnheiten

Es lohnt sich somit, die Worte der Plakate und Reden ernst zu nehmen.

Zitat:

Mit dem unverhohlenen Aufruf zum kollektiven Amoklauf und einem Plakat, das Dollarzeichen, eine geballte Faust und einen Totenkopf vor explodierenden Bomben zeigt, provozierte das Komitee bereits im Vorfeld des Feiertags geharnischten Protest.

Die SP reagierte irritiert, die grossen Gewerkschaften Unia, VPOD, Kommunikation und Comedia nahmen schon mal Sicherheitsabstand vom Slogan.

In der Tat ist das Motto des 1.-Mai-Umzugs eine Torheit erster Güte.

In Zürich sorgen ein paar Dutzend Extremisten regelmässig für wüste Krawalle im Anschluss an den offiziellen Arbeitnehmerumzug. Wiederholt wurde deshalb die Forderung laut, den Protestmarsch zu verbieten oder gleich den ganzen Feiertag abzuschaffen. Ausgerechnet vor diesem Hintergrund schürt das 1.-Mai-Komitee das Feuer. «Hinter unserem Motto steckt ganz klar eine politische Botschaft», sagt Anna Klieber (AL), Mitorganisatorin des Umzugs. Der Slogan sei ein Wortspiel und mitnichten ein Aufruf zur Gewalt: «Dieser Vorwurf ist weit hergeholt.»

Natürlich wäre es naiv, zu glauben, die Krawallmacher würden sich allein von einem Motto beeinflussen lassen. Aber der Slogan wird vernünftigere Leute vom Umzug fernhalten. Der Tag wird so quasi offiziell zum Randale-Ventil, dem man am liebsten nicht zu nahe kommt.Dabei gabs selten so viel Grund für eine kraftvolle 1.-Mai-Feier wie in diesem Jahr. Grenzenlose Gier der Banken, Abbau der Arbeitslosenversicherung, unkontrollierte Zuwanderung, Lohndumping, exorbitante Wohnungspreise und eine ebenso verharmlosende wie ratlose Politik fordern geradezu auf zum Protestmarsch.

Auf die Strasse gehen – für fairere Regeln

Doch statt die Dissonanzen zu benennen, statt klare Forderungen zu stellen, statt möglichst viele Leute mit phantasievollen Aktionen anzusprechen, wird signalisiert, es könne genügen, die Beherrschung zu verlieren und Unanständigkeit mit Unanständigkeit zu kontern.

Das Gegenteil wäre geboten.

Wir müssen die Beherrschung wieder gewinnen.

Über abgehobene Banker und zockende Spekulanten, über raffgierige Investoren und schamlose Immobilienhaie, über Steuerbetrüger und -hinterzieher, Sozialabbauer und Sparübungen am falschen Ort. Wir müssen jenen den Rücken stärken, die den staatstragenden Mittelbau bilden (siehe Artikel zum Thema) und die sich je länger, je mehr betrogen fühlen.

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