Sonntag, 30. Mai 2010

Selbst Kontrolleure werden zusammengeschlagen

Jugendliche, die erfahren haben, dass Gewalt Erfolg verspricht

- zu Hause bei den Eltern

- in der Schule

- gegenüber Lehrpersonen

usw. setzen sie dieses erfolgsbewährte Mittel auch dann ein, wenn sich jemand beispielsweise erlaubt, sie zu ermahnen, weil im Tram geraucht wird oder wenn im Zug jemand das Billet kontrolliert . Immer wenn sich jemand anmasst, etwas zu kritisieren, beispielsweise, wenn im Zug eine Scheibe zerkratzt wird.

Nach dem Motto: Ich bin der Stärkere und setze mich erfolgreich durch - mit der Faust- und zwar subito! Schliesslich hat man schon in der Schule gelernt, dass selbst Lehrkräfte klein bei geben, wenn sie befürchten müssen, dass ihnen die Pneus am Auto aufgestochen werden.

Ich zitiere:

Kurz vor vier Uhr bestieg rund ein Dutzend Jugendliche den Bus an der Haltestelle Carl-Spittler-Strasse in Zürich Witikon. Darin waren zwei uniformierte Kontrolleure einer privaten Sicherheitsfirma. Einige Jugendliche konnten keine Billette vorweisen.

Jugendliche begannen dann im stillstehenden Bus die Kontrolleure anzupöbeln. Plötzlich schlug ein junger Mann einem Kontrolleur die Faust ins Gesicht, und einige seiner Kollegen attackierten gleichzeitig den zweiten Kontrolleur, der dabei Prellungen erlitt. Zudem kam noch eine Kontrolleure-Jacke samt Mobiltelefon abhanden.

Fünf festgenommen

Die Jugendlichen flüchteten darauf aus dem immer noch an der Haltestelle stehenden Bus. Die Polizei konnte bei einer Fahndung fünf junge Männer festnehmen, vier Schweizer und einen Brasilianer. Zwei 17-Jährige werden der Jugendanwaltschaft zugeführt, drei über 18-Jährige der Staatsanwaltschaft.

Die Tätlichkeiten wurden von fest installierten Videokameras im Bus der Verkehrsbetriebe der Stadt Zürich (VBZ) aufgezeichnet. Die Stadtpolizei Zürich wertet die Bilder nun aus. Die Fahndung nach den restlichen Jugendlichen läuft weiter. Die Polizei sucht Zeugen. (cpm/sda

Kommentar: Solche Vorfälle zeigen, dass Videoaufnahmen hilfreich sein können, die Gewaltspirale zu bremsen. Wenn nämlich die Täter merken, dass sie nicht immer unerkannt und ohne Folgen ihr Faustrecht durchsetzen können, so ist dies immerhin ein hilfreicher Schritt zur Eindämmung von sinnloser Gewalt im Alltag.

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