Sonntag, 4. Oktober 2009

Kommunikationspanne Nr.X im Bundesrat

Dass es hinsichtlich Kommunikationsmanagement im Bundesrat nicht zum besten bestellt ist, haben wir seit Jahren protokolliert. Alle hoffen auf den neuen Bundesrat, der erkannt hatte, dass hinsichtlich Kommunikation ein Nachholbedarf vorhanden ist. Ein weiteres Beispiel unprofessioneller Kommunikation nach aussen lesen wir heute:

Die neuste Kommunikationspanne des Bundespräsidenten

04.10.2009

Hans-Rudolf Merz sagte in einem Interview, der libysche Staatschef wolle eine zweite Entschuldigung für die Polizeifotos seines Sohnes. Jetzt dementiert das Departement des Bundespräsidenten.

Ständiges Verwirrspiel: Hans-Rudolf Merz (rechts) in der Affäre Qadhafi (links).

Ständiges Verwirrspiel: Hans-Rudolf Merz (rechts) in der Affäre Qadhafi (links). Bild: Reuters

Wieder eine Kommunikationspanne beim Bundespräsidenten: Entgegen einer Interviewaussage von Hans-Rudolf Merz fordert Moammar al-Qadhafi keine zweite Entschuldigung, wie die Zeitung «Sonntag» berichtet. Merz hatte im Westschweizer «Hébdo» gesagt, Libyens Diktator wolle von der Schweiz eine weitere Entschuldigung – für die Publikation der Polizeifotos des verhafteten Hannibal Qadhafi.

Nun stellt das Departement von Merz gegenüber «Sonntag» klar: Qadhafi habe beim 40-minütigen Treffen mit Merz in New York letzte Woche die Gelegenheit für eine Art Kropfleerete wahrgenommen und sich dabei nicht nur über die Verhaftung, sondern auch über die Hannibal-Fotos beschwert. Dies sagt Merz' Kommunikationschefin Tanja Kocher gegenüber dem Blatt. Eine formelle Entschuldigung aber habe Qadhafi nicht gefordert. «Es gibt keine zweite Entschuldigung vom Bundespräsidenten, Herr Merz hat Herrn Qadhafi darauf verwiesen, dass im Fall der Polizeifotos eine Untersuchung läuft», sagt Kocher.

Ende Zitat

Bedenklich: Bundesrat Merz hat im Fall Quadhafi schon einmal das Gesicht verloren. Wir fragen uns: Wieviel Mal kann man das Gesicht verlieren?

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