Montag, 25. Mai 2009

Bundesrat Couchepin will auf das Kürzel ETH verzichten

Im Ranking steht die ETH vor der EPF in Lausanne. Als Walliser will wahrscheinlich Couchepin Lausanne aufwerten, in dem er für die EPF, das Paul Scherrer Institut und die ETH nur noch einen Namen gelten lassen will: Swiss Federal Institute of Technology. Diese internationale Bezeichnung ist bis jetzt ohnehin zugefügt worden.

Das ETH Brand hat jedoch weltweit Strahlkraft. 21 Nobelpreisträger stammen von dieser renommierten Hochschule. Die drei Buchstaben zeugen von hoher Qualität und sind international bekannt. Marketing Spezialisten wissen, dass ein Name nur dann geändert werden sollte, wenn der Name bekannter werden sollte. Wir fragen uns, was an der Marke ETH verbesserungswürdig sein könnte, wenn die Buchstaben ETH dauernd oben aufschwingt. Die ETH hat gar keinen Grund den Bekanntheitsgrad des Namens zu verbessern. Mit dem Verzicht der bekannten Bezeichnung würde die ETH nur verlieren. Bei renommierten Universitäten und Kaderschmieden geht es vor allem um die Identität und das Profil.

Es ist nicht einzusehen, dass ein Bundesrat nichts Sinnvolleres zu tun hat, als eine der besten Hochschule markenmässig zu demontieren. Couchepin hätte derzeit viel wichtigere Probleme zu lösen. Die Abstimmung über die Anerkennung der Alternativmedizin müsste er eigentlich unverzüglich an die Hand nehmen. Doch der Gesundheitsminister schiebt die Umsetzung des Volkswillens auf die lange Bank. Das Resultat muss ihn masslos geärgert haben. Auch die jüngsten explodierenden Gesundheitskosten wären eine prioritäre Geschichte für ihn. Krankenkassenprämien sollen laut jüngsten Informationen sogar bis zu 20 Prozent steigen. Statt gegen diese unzumutbare Kostenexplosion (in einer Krisensituation) unverzüglich konkrete Massnahmen einzuleiten, beschäftigt sich Bundesrat Couchepin mit dem Kürzel ETH. Es ist leider kein schlechter Scherz. Es ist der ernst gemeinte Vorschlag eines Mitgliedes unserer Landesregierung. Den Kopf schütteln, schmunzeln und zur Tagesordnung übergehen reicht nicht.

Ich gehe davon aus, dass das Parlament diesem Ablenkungsmanöver des Gesundheitsministers noch rechtzeitig einen Riegel schieben wird.

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