Donnerstag, 26. März 2009

Wer stoppt die Sprachzerstörer?

Seit Jahren etabliert sich ein komplett falsches Deutsch - erstaunlicherweise - ohne grossen Protest.

Das Partizip Präsens wird zusehends falsch eingesetzt!

Immer mehr wird das Partizip Präsens in Artikeln missbraucht und dieser Fehler vielerorts schamlos copiert. Statt "Studenten" lesen wir immer öfters: "Studierende". Es gibt Firmen, die schreiben nicht mehr von "Mitarbeiter", sondern von "Mitarbeitenden" und "Lehrlinge" werden zu "Lernende".

Weshalb ist dies eindeutig falsch?

Das Partizip Präsens drückt - wie es sein Name sagt - eine momentane, abschliessende Tätigkeit aus.

Deshalb heisst es auch korrekt:

"Der Kommissar stellte den Flüchtenden"

Eine Gebärende ist eben keine Gebärerin. Sie würde sonst pausenlos gebären.

Ein Studierender ist einer, der einen Prospekt vor sich hat und diesen - einfach so vor sich hin - studiert. Dazu muss man aber nicht an einer Universität eingeschrieben sein.

Genau so ist es bei einem Mitarbeitenden. Er wirkt jetzt gerade an einer Arbeit mit, ohne dass er Angestellter sein muss.

Studierende sind keine Studenten! Mitarbeitende keine Mitarbeiter!

Wie kam es zu dieser Sprachzerstörung?

Weil jemand, der die richtige Sprachform verwendet, sofort von militanten Feministinnen mit Kritik überhäuft wird indem die sprachlich korrekte Form als frauenverachtende Formulierung bezeichnt wird. Obschon es dazu gar keinen Grund gibt. Denn mit Studenten sind auch die Frauen mit eingeschlossen.

Denn: Student bezeichnet eine Funktion und kein Geschlecht!

Im Italienischen, wenn acht ragazze und ein ragazzo zusammen sind, spricht man auch problemlos von neun ragazzi. Dort wird diese Ordnung und Einfachheit nicht beanstandet. Es gibt schon zu denken, wenn man einer klaren sprachlichen Regelung unbedachterweise Sexismus unterstellt. Hiezu braucht es im Grund genommen schon eine grosse Portion Abenteuersinn.

Der Tagesanzeiger übernahm leider auch die sprachlich falschen Formen mit der fragwürdigen Begründung:

"Bis zu einer definitiven Regelung benützen wir diese Form, auch wenn sie nicht korrekt ist!"

Diese Kapitulation kommt einer Rückgratlosigkeit gleich, nur damit einige militante Feministinnen Ruhe geben.

Berufe wie Schriftsteller, Rennfahrer auch Pornodarsteller scheinen bald auszu sterben.

Dafür lesen wir angeblich feministisch korrekt - aber sprachlich unkorrekt - von Pornodarstellenden.

Kommentar: Die Sprachzerstörerinnen sollten sich doch lieber den echten Unzulänglichkeiten und Ungerechtigkeiten zwischen den Geschlechtern widmen, anstatt die deutsche Sprache noch länger zu beschädigen.

Der Geschlechterkampf sollte heute eigentlich überwunden sein!

(basiert auf einem Kommentar von Thomas Meyer)

Nachtrag 1. April (Tagi-online)

Ich gehe immer noch davon aus, es handle sich um einen 1. Aprilscherz. Denn es darf wohl nicht wahr sein:

Doch habe ich es so gelesen:

Schluss mit «sexistischen Wörtern»: Aus Polizist wird Polizeikraft

Als hätte Europa derzeit nicht genug andere Probleme: Das europäische Parlament hat einen Leitfaden verfasst, der «sexistische Formulierungen» in EU-Publikationen verhindern soll.

Politisch korrekt: Eine «Polizeikraft» im Einsatz.

Politisch korrekt: Eine «Polizeikraft» im Einsatz. (Bild: Keystone)

In Veröffentlichungen des Europäischen Parlaments soll künftig nur noch eine «geschlechtergerechte Ausdrucksweise» herrschen. Dafür will man mit einer 16-seitigen Broschüre sorgen, die eine Arbeitsgruppe jahrelang erarbeitet hat, wie die deutsche «Welt» schreibt. Das Ziel: «Sexistische Formulierungen» aus EU-Publikationen verbannen.

Genauer wolle man auf eine «einseitige Wortwahl» verzichten, «die als diskriminierend oder herabsetzend ausgelegt werden kann, weil sie die Überlegenheit eines Geschlechts gegenüber dem anderen impliziert», heisst es in der Broschüre, die Dolmetschern und Politikern als Leitfaden dienen soll. Denn: «Das Geschlecht einer Person ist in den meisten Zusammenhängen nicht relevant oder sollte es nicht sein.»

«Lehrkraft» statt Lehrer

Um diese unhaltbaren Begriffe zu eliminieren, suchte die Arbeitsgruppe in Parlamentsveröffentlichungen nach Wörtern, die als «einseitig, diskriminierend oder herabsetzend ausgelegt werden können». So befand man zum Beispiel, dass Begriffe, die klar männlich sind, aber Frauen miteinschliessen, nicht zulässig sind – also Wörter wie Fachmann, Staatsmann oder Seemann.

«Mit etwas Bemühung und Umsicht» lasse sich für diese Begriffe eine neutrale Ausdrucksweise finden. Und so wird der Fahrer zum «fahrenden Personal», der Polizist zur «Polizeikraft» und der Lehrer zur «Lehrkraft». Nicht der Rat des Arztes ist gefragt, sondern ein «ärztlicher Rat». Und statt mit dem Abteilungsleiter spricht man einfach mit der Abteilungsleitung.

Nicht auf Kosten der Verständlichkeit

Auch die Verwendung der neutralen Pluralform wird propagiert: wie etwa bei den «Abgeordneten», den «Studierenden» oder den «Mitarbeitenden». Zudem helfen Passivkonstruktionen und Relativsätze, geschlechtsspezifische Begriffe zu vermeiden.

Angenommen. dieses Ansinnen sei tatsächlich ernst gemeint, so würde es sich genau um eine Sprachzerstörung gehen, wie ich sie oben beschrieben habe.

Beamtendeutsch, das unverständlicher wird, versuchte man jahrlang zu beseitigen. Coachs bemühen sich laufend die Sprache zu vereinfachen und die Verständlichkeit zu fördern. Falls die Tagi-Medung kein Aprilscherz ist, müssten die Sprachzerstörerinnen möglichst rasch gestoppt werden. Man müsste dieses dreiste Ansinnen von der schreibenenden Zunft einfach konsequent ignorieren.

Nachtrag: WEshalb beschäftigen sich die militanten Feministinnen nicht mit echten Problemen bei Frauenproblemen:

3-4-09 (20 Min):

Taliban peitschen Frau öffentlich aus

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