Sonntag, 19. Oktober 2008

Palin findet immer wieder ein Fettnäpfchen

Tagi-online:

Palin tritt in US-Comedy-Show auf

Bei einem Auftritt in der Fernsehshow «Saturday Night Life» traf die Palin die Schauspielerin Tina Fey. Diese parodiert John McCains Vize-Kandidatin seit Wochen mit Erfolg. Zu Beginn der Sendung spielte Fey die derzeitige Gouverneurin von Alaska bei einer Pressekonferenz. Mit zurecht gelegter Langhaar-Frisur, rotem Jäckchen und Hornbrille imitierte die Schauspielerin perfekt Palins Mimik, ihr stetiges Lächeln, ihren ausgeprägten Akzent und ihre einfache Sprache. Double und Original sahen sich zum Verwechseln ähnlich. Dann schwenkte die Fernsehkamera zur echten Palin, die den Auftritt ihrer Doppelgängerin hinter der Bühne auf einem Bildschirm verfolgte. Diese übernahm dann die Leitung der «Pressekonferenz» und bewies Fähigkeit zur Selbstironie, als sie einen Rap-Song zum Besten gab, in dem ihre Politik und ihre Heimat Alaska ins Lächerliche gezogen werden. (sda)

Sarah Palin (l.) nahm den Auftritt ihres Doubles offenbar mit Humor. (Reuters)

Sarah Palin zeigt Humor: Die republikanische US-Vizepräsidentschaftskandidatin ist in der US-Comedy-Show «Saturday Night Live» aufgetreten.

(Video: nbc.com)

Als Comedy-Star Amy Poehler in der Show «Saturday Night Live» einen Alaska-Song rappte - «Von meiner Veranda aus kann ich Russland sehen» -, bewegte die Gouverneurin von Alaska Palin den Kopf im Takt.

Palins persönlicher Auftritt folgte einer Parodie der Komödiantin Tina Fey. Als Palin verkleidet liess Fey in einer «Pressekonferenz» die Gouverneurin in Fettnäpfchen tappen. So nutzte sie den Gleichlaut der Wörter «Umfrage» (poll) und «Pol» (pole) im Englischen, um Palin sagen zu lassen, sie mache sich keine Sorgen wegen der Umfragen nur wegen des abschmelzenden Nordpols. Auch zu ihrer Meinung über das TV-Duell der Präsidentschaftskandidaten John McCain und Barack Obama wurde Fey alias Palin befragt.

Die echte Palin sah vom Bühnenrand aus zu – und fand sich nicht gerade hundertprozentig getroffen. «Ich denke nicht, dass das eine realistische Darstellung davon ist, wie meine Pressekonferenzen gelaufen wären», sagte sie Produktionsleiter Lorne Michaels. Als Alec Baldwin erschien und – zumindest als Schaueinlage – davon ausging, es mit Fey und nicht mit der echten Palin zu tun zu haben, verstummte die Politikerin. Sie musste mit anhören, wie Baldwin zu Michaels sagte: «Dies ist die wichtigste Wahl in der Geschichte unseres Landes und du willst sie, unsere Tina, mit dieser schrecklichen Frau auf die Bühne schicken?»

Als Michaels ihn daraufhin Palin vorstellte, tat Baldwin peinlich berührt und bat um Verzeihung. Palin konterte mit: «Danke, und ich muss Ihnen sagen, dass Ihr Bruder Stephen mein Lieblings-Baldwin ist.» Mit ihrem Auftritt auf der Bühne schlug Palin zum Applaus des Studiopublikums schliesslich Fey in die Flucht.

Fey tritt bereits seit September als Palin auf, nachdem McCain die Gouverneurin aus Alaska zu seiner Vizekandidatin erkor. Die beiden Frauen sehen sich ähnlich, und Palin verriet, dass sie schon früher öfter auf äussere Übereinstimmungen mit der Schauspielerin angesprochen wurde. Ob McCain Palins Show-Einlage sah, war zunächst nicht überliefert. Im Vorfeld hatte er sich aber zuversichtlich gezeigt: «Sie wird das gut machen.»

Kommentar: Ich bin mir nicht sicher, ob Palin mit diesem Auftritt tatsächlich gepunktet hat als Kandidatin zum Vizepräsidenten. Es hat sich bei anhin gezeigt, dass sie kaum eine Gelegenheit auslassen kann, um ins Fettnäpfchen zu treten.

Keine Kommentare: