Montag, 24. Dezember 2007

Türkische Hirtenlieder statt christliche Weihnachtssongs

In 20 Minuten gelesen: 23.12.07

Christliche Weihnachtslieder und Krippenspiele haben an Schweizer Schulen ausgedient – aus Rücksicht auf andersgläubige Schüler.

Traditionelle Weihnachtslieder und Krippenspiele an Schulen haben längst ausgedient. (Bild: Pia Scheuble)

Im Basler Bläsi-Schulhaus feierten am Freitag 300 Schüler Weihnachten – und sangen laut der Zeitung «Sonntag» neben «Weisse Flocken fallen» oder «O Tannenbaum» auch «Kumbaya» und türkische Hirtenlieder. Auch im Aargau werden christliche Elemente bei der Schul-Weihnachtsfeier auf ein Minimum beschränkt. «Sie ist heute ein Gemeinschaftsanlass, wo Religion keine grosse Rolle spielt», sagt Alexander Grauwiler, Geschäftsleiter Volksschulen Baden. Ähnlich in Zürich: Krippenspiele gibts keine mehr. «Die Schulen machen nichts, was ausschliesslich christlich-religiös ist, sondern gestalten konfessionsübergreifende Weihnachtsfeiern», so Patrick Pons vom Schuldepartement der Stadt.

«Wir leben schliesslich in einer multikulturellen Gesellschaft.»

Nun regt sich Widerstand: «Da wird in den Schulen mit der Rücksicht übertrieben», so Hanspeter Amstutz, Vertreter Volksschulen im Bildungsrat des Kantons Zürich. Interreligiöse Weihnachten seien ein Widerspruch in sich. Und EVP-Nationalrat Ruedi Aeschbacher ergänzt: «Weihnachten ist Teil unserer Kultur. Auch Ausländer sollen diese Identät kennenlernen – sie leben ja schliesslich bei uns.» Soweit das Zitat

Bereits vor einem Jahr am Montag, 11. Dezember 2006 schrieb ich in meinem BLOG (schon damals wurde dieses Thema diskutiert) Ich wiederhole meinen Eintrag. Er ist wieder aktuell:

Werden Weihnachten an Schweizer Schulen verboten? --> Christbäume, Adventskränze und Lieder.

Sie gehören zur Weihnachtszeit wie Mandarinen und Nüsse zum Samichlaus. Diese festlichen Symbole sollen wegen Protesten muslimischer Eltern aus unseren Schulen verschwinden. In England verzichten dieses Jahr bereits tausende von Firmen auf Weihnachtsfeiern, um die Gefühle von Nicht-Christen nicht zu verletzen Die Symbole von Weihnachten sollten auch aus Schweizer Klassenzimmer verschwinden, fordert Beat W. Zemp, der Präsident des Schweizer Lehrerverbandes. «Adventskränze und Weihnachtsbäume haben im Klassenzimmer nichts zu suchen», erklärte er gegenüber «Blick». Damit reagiert er auf sich häufende Beschwerden muslimischer Eltern. Diese fordern, dass ihre Kinder vom Weihnachtsfest verschont werden sollen. So geschehen in den Kantonen Waadt und Neuenburg. Die Schulen haben daraufhin den Lehrern empfohlen, muslimische Schüler zu dispensieren, wenn Weihnachtslieder gesungen werden. Für Beat W. Zemp ist das so in Ordnung: «Wenn die Feierlichkeiten religiös geprägt sind, können Eltern verlangen, dass ihre Kinder dispensiert werden.» Er verweist dabei auf die in der Schweiz herrschende Religionsfreiheit.

Kommentar: Jedes Land hat seine eigene Kultur. Beat Zemp vertritt die Meinung, dass sich unser Land einseitig den Minderheiten anpassen müsse, angeblich um die Religionsfreiheit zu gewähren. Ich teile die Ansicht des Präsidenten des Schweiz. Lehrerverbandes nicht. Aus meiner Sicht ist es nicht zu viel verlangt, wenn wir die Rituale anderer Religionen dort gewähren lassen, wo die entsprechende Religion verwurzelt ist. Wir leben hier im Abendland - mit einer überlieferten christlichen Tradition. Wer uns nun zwingen möchte, auf unsere christlichen Rituale, Feste und Symbole in öffentlichen Schulen zu verzichten, hat im Grunde genommen nicht begriffen, was Toleranz heisst. In jedem Kulturkreis gibt es überlieferte Werte. Dies gilt bei allen Kulturen. Christen müssen sich als Minderheit in einem anderen Kulturkreis, der beispielsweise heidnische oder religiöse Rituale pflegen, ebenfalls anpassen und die "fremde" Kultur respektieren oder dulden, ohne selbst Buddist oder Moslem zu werden. Das Ansinnen von Beat W. Zemp ist eine unverständliche Anmassung. Der "Oberlehrer der Nation" verkennt, dass jede Kultur Verständnis aufbringen darf - für die Traditionen des jeweiligen Gastlandes. Es ist unvorstellbar, dass andere Länder auf ihre Feste und religiösen Rituale verzichten, nur deshalb, weil einige Christen in der Schule sitzen. So wie wir verlangen können, dass bei uns Gesichter nicht verhüllt werden dürfen - weil wir im Alltag das "Verhüllungsverbot" kennen - darf in Tunesien auch verlangt werden, dass dort auf unsere westliche "Enthüllung" an Stränden nicht toleriert wird. Von Nichtchristen darf auch erwartet werden , dass sie hier die christlichen Weihnachtsgepflogenheiten dulden. Niemand wird gezwungen, den christlichen Glauben zu teilen. Was mir bei dieser Geschichte besonders sauer aufstösst, ist der Umstand, dass nach der eigenartigen Empfehlung des Präsidenten des Schweizerischen Lehrerverbandes, die verantwortlichen Würdeträger der christlichen Kirchen nicht lautstark protestierten. Bei politischen Fragen (Energiepolitik, Ausländerfragen, Armee usw.) sind wir uns gewöhnt, dass sich diese Kirchenvertreten jeweils in Gottesdiensten, Medien und Schriften wortstark engagieren. Weshalb nun diese unverständliche Funkstille? Es geht jetzt um grundsätzliche Fragen, die eine christliche Kirche interessieren müsste. Eine Reaktion ist fällig. Es bleibt zu hoffen, dass Beat W. Zemp von den Medien falsch wiedergegeben wurde. Für mich ist kaum vorstellbar, dass seine Aussage im "20 Min" ernst gemeint war. Ich habe jedenfalls den Präsidenten des Schweizerischen Lehrerverbandes schon oft reden gehört. Er machte mir stets einen intelligenten Eindruck. Ich hatte bis anhin nie erlebt, dass er so unbedacht spricht.

Wir beanstandeten schon letztes Jahr die Kapitulation vor den Angriffen auf den Weihnachtsbrauch:

11.12.06:

Weihnachtsbäume nach Klage eines Rabbiners in Seattle abgebaut

Im Flughafen von Seattle sind alle neun Weihnachtsbäume wieder abgebaut worden, nachdem ein Rabbiner auch das Anbringen einer riesigen Menora zum jüdischen Lichterfest verlangt hatte.

oder 07.12.06:

Firmen verzichten auf Weihnachten

In Grossbritannien werden Weihnachtsfeiern und Christbäume immer mehr auf dem Altar der politischen Korrektheit geopfert.

FAZIT

Wir stellen fest: Steter Tropfen höhlt den Stein. Es besteht die Gefahr, dass uns die "politisch Korrekten" erneut zwingen wollen, auf unsere Traditionen zu verzichten. Wenn kein Gegensteuer gegeben wird, werden wir immer mehr fremdbestimmt. Es lohnt sich deshalb, sich nicht beirren zu lassen.

Wenn Pädagogen an Stelle eines christlichen Festes, interkulturelle Weihnachten feiern wollen und die Geburt Christi zu einem Multikulti- Fest aller Religionen verkommen lassen, müssten die Behörden Klartext reden und sich für Weihnachten als christliches Fest, als Teil unserer Kultur, engagieren. Das ist völlig unproblematisch, solange kein Schüler gezwungen wird, an der Feier mitzusingen und mitzuspielen. Wer STILLE NACHT verbieten will, verwechselt Toleranz mit Beliebigkeit. Die Weihnacht darf nicht zu einem beliebigen Fest mutieren.

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