Geste und Gestik
Ein Geste ist eine bewusste oder unbewusste Körpergewegung, die Worte begleitet oder ersetzt und die irgend etwas bedeutet.
Man redet von Gesten auch im übertragenen Sinn, dann wenn herkömmliches Verhalten mehr signalisieren soll als das Handeln selbst - oder das Nichthandeln. Zur Zeit gibt es eine Ausstellung an der ETH über das Thema "Geste und Gestik". Auf dem Plakat ist eine Illustration von Wilhelm Tell abgebildet, auf der Tell mit verschränkten Armen vor dem Pfahl mit dem Hut steht.
Als Wilhelm Tell vorm Hut auf der Stange nicht salutierte, so ist es gerade dieses Nichtstun gewesen, das als Rebellion verstanden worden war. In der grafischen Sammlung können weitere Illustrationen betrachtet werden, die sich mit der Geste oder der Gestik auseinandersetzen.
Kommentar
In der angewandten Rhetorik spielt die Gestik eine grosse Rolle:
- als Verständlichkeitshelfer
- Gestik (durch die Bewegung) baut Stress ab
- Entspannt, lockert die Muskeln
Die Gestik sollte immer mit der Aussage und der Person übereinstimmen.
Einstudierte Gestik wird auch von Laien erkannt und wird nur in unprofessionellen Trainings erworben.
Bei unserem individuellen Coaching sorgen wir dafür, dass Sie überzeugend auftreten können ohne, dass sie sich auf die Gestik konzentrieren müssen.
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| 24. Januar - 30. März 2007:
Geste und Gestik
Eine Formelsammlung
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Henri Courvoisier-Voisin (1757-1830)
Tell verweigert den Gruss des Hutes auf der Stange
um 1790
Aquatinta und Radierung
Graphische Sammlung der ETH Zürich
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Gregor Rabinovitch (1884-1958)
Der Sonderling
1921
Radierung und Kaltnadel
Graphische Sammlung der ETH Zürich
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| Ein und dieselbe Haltung,
eine Gebärde, ein Lächeln
oder keines können aber
in verschiedenen
Handlungszusammenhängen
Verschiedenes und bisweilen
Gegenteiliges heissen.
Solche Situationen werden
mit Blättern aus der
Graphischen Sammlung
der ETH belegt. Und die
resultierende Formelsammlung
vereint Hohes und
Niedriges, Feierliches
und Prosaisches. Das ist ja
der Vorzug, den ein so
reichhaltiger Fundus
von 150.000 Drucken
und Zeichnungen der
Arbeit an einem so reichhaltigen
Thema bietet. Denn die
Geschichte der Kunstgeschichte
überhaupt ist ja eine
Geschichte von "Geste und Gestik"!
Deshalb konzentriert sich
die Ausstellung auf zwei
Anschauungsprinzipien:
erstens auf ein Alphabet,
das heisst auf knappe
Bildassoziationen zu nicht
immer ernsthaften Stichworten
in der Buchstabenfolge von
A bis Z, in einem äusseren
Umgang. Zweitens führt
ein zentrales Arrangement
eine Auslegeordnung des
Gestischen vor, und zwar
als Kombination von körperlichen
Bedingungen und Möglichkeiten
ihrer mehr oder weniger
kommunikativen Bedeutungsvariationen;
das kann sich beim Verhalten
"mit leeren Händen" ergeben
oder bei wechselnden
Umgangsformen mit
Gegenständen und Attributen
- allein oder zu mehreren Personen.
Vorgeschaltet sind der
Ausstellung, in den
Gangvitrinen, gewisse
Sonderfälle - zunächst
die Physiognomik von
Lavater und seines Kritikers
Georg Christoph Lichtenberg.
Weiter geht es um "Gestik als Stil",
also um die gestische Spur als
Kunstprinzip. Der Begriff
"Störgeste" wird angewendet
auf einige Arbeiten, die
das Gleichgewicht fragloser
Auffassungen von Kunst
und Kunstbetrieb entweder
mit subtiler oder mit
ironischer Logik der
Störung demonstrativ
destabilisieren.
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