Folgender Beitrag in "20 Minuten" gibt zu denken:
Beat Zemps unbedachte Aussagen
Kommentar:
Jedes Land hat seine eigene Kultur. Beat Zemp vertritt nun die Meinung, dass sich unser Land einseitig den Minderheiten anpassen müsse, angeblich um die Religionsfreiheit zu gewähren. Ich teile die Ansicht des Präsidenten des Schweiz. Lehrerverbandes nicht. Aus meiner Sicht ist es nicht zu viel verlangt, wenn wir die Rituale anderer Religionen dort gewähren lassen, wo die entsprchende Religion verwurzelt ist. Wir leben hier im Abendland - mit einer überlieferten christlichen Tradition. Wer uns nun zwingen möchte, auf unsere christlichen Rituale, Feste und Symbole in öffentlichen Schulen zu verzichten, hat im Grunde genommen nicht begriffen, was Toleranz heisst.
In jedem Kulturkreis gibt es überlieferte Werte. Dies gilt bei allen Kulturen.
Christen müssen sich als Minderheit in einem anderen Kulturkreis, der beispielsweise heidnische oder religiöse Rituale pflegen, ebenfalls anpassen und die "fremde" Kultur respektieren oder dulden, ohne selbst Buddist oder Moslem zu werden. Das Ansinnen von Beat W. Zemp ist eine unverständliche Anmassung. Der "Oberlehrer der Nation" verkennt, dass jede Kultur Verständnis aufbringen darf - für die Traditionen des jeweiligen Gastlandes.
Es ist unvorstellbar, dass andere Länder auf ihre Feste und religiösen Rituale verzichten, nur deshalb, weil einige Christen in der Schule sitzen.
So wie wir verlangen können, dass bei uns Gesichter nicht verhüllt werden dürfen - weil wir im Alltag das "Verhüllungsverbot" kennen - darf in Tunesien auch verlangt werden, dass dort auf unsere westliche "Enthüllung" an Stränden nicht toleriert wird.
Von Nichtchristen darf erwartet werden , dass sie hier die christlichen Weihnachtsgepflogenheiten dulden. Niemand wird gezwungen, den christlichen Glauben zu teilen.
Was mir bei dieser Geschichte besonders sauer aufstösst, ist der Umstand, dass nach der eigenartigen Empfehlung des Präsidenten des Schweizerischen Lehrerverbandes, die verantwortlichen Würdeträger der christlichen Kirchen nicht lautstark protestierten. Bei politischen Fragen
(Energiepolitik, Ausländerfragen, Armee usw.) sind wir uns gewöhnt, dass sich diese Kirchenvertreten jeweils in Gottesdiensten, Medien und Schriften wortstark engagieren. Weshalb nun diese unverständliche Funkstille? Es geht jetzt um grundsätzliche Fragen, die eine christliche Kirche interessieren müsste. Eine Reaktion ist fällig.
Es bleibt zu hoffen, dass Beat W. Zemp von den Medien falsch wiedergegeben wurde. Für mich ist kaum vorstellbar, dass seine Aussage im "20 Min" ernst gemeint war.
Ich habe jedenfalls den Präsidenten des Schweizerischen Lehrerverbandes schon oft reden gehört. Er machte mir stets einen intelligenten Eindruck. Ich hatte bis anhin nie erlebt, dass er so unbedacht spricht.
Der Medienverhalten Zemps werden wir in einem Beitrag www.rhetorik eingehender behandeln.
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