Samstag, 16. April 2016

Motzer werden angeblich belohnt

Bessere Noten – wenn Eltern motzen

Für ihre Kinder fordern Eltern höhere Noten und setzen Lehrer unter Druck. Diese geben nach, um Probleme zu vermeiden. (Quelle Tagi-online)

Das Ergebnis zählt: Für gute Noten setzen einige Eltern nicht nur ihre Kinder, sondern auch deren Lehrer unter Druck.
Das Ergebnis zählt: Für gute Noten setzen 
einige Eltern nicht nur ihre Kinder, sondern 
auch deren Lehrer unter Druck. 



Schulleistungen zu benoten, ist für Schweizer Lehrer oft eine Zitterpartie. Eltern wollen bei Prüfungs- und Zeugnisnoten vermehrt das letzte Wort haben. Eine Primarlehrerin gesteht in der Zeitschrift «Bildung Schweiz»: «Manchmal benote ich das Kind weniger streng, einfach, um meine Ruhe zu haben.» In Ruhe gelassen werden will sie von einem Elternpaar, das ihr den Berufsalltag zur Hölle macht. 

Angst vor Streit mit den Eltern

Lilo Lätzsch, Präsidentin des Zürcher Lehrerverbands, bestätigt gegenüber «20 Minuten»: «Aus Angst vor einem grossen Elternknatsch machen Lehrer aus einer 4 eine 4,5 oder aus einer 4,5 eine 5.» Für die Lehrer sei es schwieriger geworden, Noten zu geben und Leistungen zu beurteilen.
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Auch Beat Zemp, Präsident des Dachverbands Lehrerinnen und Lehrer Schweiz, berichtet, dass Eltern vereinzelt versuchten, Lehrer bei der Notengebung unter Druck zu setzen. «Vor allem bei der Bewertung der mündlichen Leistungen wird gefälscht.» Weil sich die Noten für das Mitmachen im Unterricht weniger klar mit Fakten begründen liessen, würden einige Eltern die Notengebung hinterfragen.

Gegen die Verfassung

Was machen die Schulen dagegen? Gemäss Kathrin Scholl, stellvertretende Geschäftsführerin des Aargauischen Lehrerinnen- und Lehrerverbands, müssten die Lehrer sämtliche Noten mit der Schulleitung absprechen. Da Schulpflegen gewählt werden müssten, seien sie weniger unabhängig, so Scholl.
Für Schulrechtsexperte Peter Hofmann ist klar: «Nur weil Herr Müller oder Frau Meier Stunk machen, dürfen Lehrer dem Schüler noch lange keine Gefälligkeitsnoten verteilen.» Bewerteten Lehrer unter Druck anders, als es der tatsächlichen Leistung entspreche, würden sie die Bundesverfassung verletzen. Darin steht, dass alle Menschen vor dem Gesetz gleich sind.
KOMMENTAR: Leider ist es so, dass in der Praxis nicht alle gleich behandelt werden. Die Forderung:"Alle sind vor dem Gesetz gleich" wäre zwar wichtig. Doch sieht der Alltag anders aus.
Nach meinem Dafürhalten müssten wir zuerst dafür sorgen, dass wir unsere kommunikative Kompetenz nicht nur fördern, um besser verstanden zu werden, sondern auch, um uns verbal durchsetzen zu können. Eine Lehrerin, die nicht gelernt hat, in Elterngesprächen zu überzeugen und des Friedens Willen ständig nur nachgibt, hilft weder sich, noch den anvertrauten Kindern. In meiner Tätigkeit erlebte ich immer wieder, dass sich bereits  ein fachgerechtes individuelles kurzes Coaching über "Kommunizieren in schwierigen Situationen oder mit schwierigen Menschen" auszahlt. Gute Beratungen können wir an der Nachhaltigkeit messen.

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