MERKELS ERFOLGSREZEPT
Weshalb dieses Glanzresultat?
Merkels Botschaft ist Merkel.
Es ist eine Botschaft der Beruhigung: Wenn ihr mich wählt, bekommt ihr vier weitere Jahre der Ruhe.
Merkels Hände mit der Raute sagen alles: Ihr seid in guten Händen.
Merkel verweigerte den Wahlkampf. Sie plaudert über das Wetter und die Schönheit des Landes.
Merkels Stärke ist die Normalität.
Auf ihrer Homepage steht, dass sich ihr Mann beschwere, wenn zu wenig Streusel auf dem Kuchen ist.
Merkel regiert heute mit einer Macht, wie es kein Vorgänger je hatte. Sie verkündet, wo's lang geht.
Wichtiges bespricht sie vor allem mit ihrer Büroleiterin Beate Baumann oder mit der Medienberaterin Christiansen. Alle die sie hätten bedrohen können, schaffte sie weg: Roland koch, Christian Wulff, Friedrich Merz und alle die dachten, sie wären bessere Kanzler. Die meisten Rivalen haben sich selbst erledigt. Seitdem sich die Kanzlerin unbedroht fühlt, entwickelte sie Freude am Spiel der MACHT. Ebenbürtige Gegner gibt es nur noch im Ausland. Der neue Roland Koch heisst Wladimir Putin.
Erkenntnis: Wofür Merkel wirklich steht, ist schwer auszumachen. Sie hat die Fähigkeit, sich wie ein Chamäleon überall anzupassen. Politisch hat sie viele Parteiforderungen der SP vorweggenommen (Grundlohn, Mietzinsbremse...)
In vielen Anliegen wirkt sie wie eine gemässigte Linke.
Die Wankelmütigkeit zeigt sich auch im Verhalten gegenüber der Schweiz (Fluglärmfrage, Steuerabkommen). Sie ist die personifierte Politikerin einer Windfahnenpolitik und eines erfolgreichen opportunistischen Kurses.
Was hat MUTTI, was PEER nicht hat?
Merkel unterscheidet sich deutlich von Steinbrück:
Ich zitiere 20 Min:
Manfred Güllner, Leiter des renommierten Meinungsforschungsinstitutes
Forsa, hat mehrfach 1000 deutsche Wahlberechtigte zu ihren Eindrücken
zu Kanzlerin Merkel und Herausforderer Steinbrück befragt. «Die
Attribute, welche die Wähler der Kanzlerin zuschreiben, sind
mehrheitlich positiv, Herausforderer Steinbrück wird mehrheitlich
negativ beschrieben.»
Für die Kanzlerin verwendeten die Befragten Adjektive wie
«verlässlich», «führungsstark», «sympathisch», «einfühlsam». «Bei Frau
Merkel gab es kaum negative Beschreibungen. ‹Bieder› und ‹altbacken›
fielen da höchstens einmal», so Forsa-Leiter Güllner. Steinbrück
hingegen ist in den Augen vieler Deutscher «geldgierig»,
«arrogant», «unsympathisch». Immerhin schreiben einige dem einstigen
Finanzminister auch Humor, Schlagfertigkeit und Fachkompetenz zu.
Für
die fast durchwegs positiven Eigenschaftszuschreibungen der Mutter der
Nation darf ein Aspekt nicht ausser Acht gelassen werden: die aktuelle
Wirtschaftskrise. Grundsätzlich halten die Menschen in Krisenzeiten am
Vertrauten fest. Wie es Manfred Güllner mit Blick auf die Wahlen
formuliert: «Merkel ist krisengesinnt.
In der Krise will man keinen
Aufgeregten wie Steinbrück»
Steinbrück als Merkels Kofferträger
Angela
Merkel stehe über dem Gezänk der Parteien, sie sei eine regelrechte
«Präsidentenkanzlerin». Doch Steinbrück war von 2005 bis 2009
Bundesfinanzminister unter Angela Merkel – wäre das nicht Grund genug,
sich jetzt zu profilieren? «In der Bankenkrise 2008/09 war Steinbrück
zwar Finanzminister, aber kein Krisenmanager. Erinnern wir uns an die
Bilder von damals: Immer, wenn die Kanzlerin eine Pressekonferenz gab,
war Steinbrück hinter, nicht etwa neben ihr. Er war Merkels Adlatus, ihr
Kofferträger, den Merkel bewusst hinter sich positionierte, um die
eigene Machtposition herauszustreichen», so Güllner. So unscheinbar war
Steinbrück in jener Zeit, dass «40 Prozent der SPD-Anhänger nicht einmal
wussten, dass Steinbrück ein Mitglied der SPD ist!»
Als der erste
Rettungsschirm für die maroden Banken bereitgestellt wurde, gewann
Merkel Vertrauen mit Sätzen wie: «Wir machen das nicht für die Banken,
wir machen das für die Menschen». Und als dann 2009 die Eurokrise kam,
gab Merkel den Bürgern das Gefühl, dass unter ihrer Regierung die Krise
nicht auf den Alltag der Menschen durchschlagen werde. Daran hat sich
bis heute kaum etwas geändert.
FAZIT: Das nonverbale Duell "Raute" gegen "Stinkefinger" ist somit eindeutig entschieden. Alles andere bleibt offen.
Ich durfte 2008 für das Museum für Gestaltung Fotos von Angela Merkel analysieren. Ich sehe am heutigen Wahltag mein Urteil bestätigt.
Siehe Link:
Ausstellung
im Museum für Gestaltung in Zürich: Kopf an Kopf - Politikerporträts,
31.10.2008 - 22.02.2009 "Kopf an Kopf - Politikerporträts" zeigt auf,
welcher ...
www.rhetorik.ch/Politikerportraits/Politikerportraits.html
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