Dieser klassische Kommunikationsfehler kann Wulff das Genick brechen - der mediale Druck steigt jedenfalls
Wenn sich bewahrheitet, dass Bundespräsident der Presse gedroht hat. Er versuchte einen kritischen Artikel in der Bildzeitung zu verhindern (falls der Beitrag über den
Bankkredit veröffentlicht werde, würde er die Zusammenarbeit mit dem Springer Verlag brechen). Dieser unbedachte Druckversuch könnte für Wulff zum Bumerang werden. Bild brachte den Beitrag trotzdem. Bis jetzt hatte er trotz aller Kritik von Angela Merkel - selbst von der SP - noch einhellige Rückendeckung. Mit den jüngsten Enthüllungen hingegen kommt nun der Bundespräsident in eine äusserst heikle Situation. Der Kommunikationsfehler könnte nun das Fass zum Ueberlaufen bringen. Wulff hätte sich dann durch sein unbedachtes Verhalten das Grab selbst geschaufelt.BILD in eigener Sache:
Der Wulff-Anruf beim BILD-Chefredakteur
Foto: dpa
In einigen Medien sind telefonische Kontakte zwischen
Bundespräsident Christian Wulff und BILD-Chefredakteur Kai Diekmann zum
Thema geworden.
Richtig ist, dass BILD dem Bundespräsidenten vor der Veröffentlichung der Recherchen zu seinem umstrittenen, privaten Hauskredit Gelegenheit zu einer ausführlichen Stellungnahme gegeben hat. Eine solche Stellungnahme hatte der Bundespräsident am Montag, den 12. Dezember, zunächst abgeben lassen, dann aber kurz vor Redaktionsschluss wieder zurückgezogen.
Im Anschluss daran versuchte der Bundespräsident, BILD-Chefredakteur Kai Diekmann direkt zu erreichen, der sich zu der Zeit auf einer Dienstreise befand. Als das nicht gelang, hinterließ der Bundespräsident eine längere Nachricht auf der Handy-Mailbox des Chefredakteurs.
Der Bundespräsident zeigte sich darin empört über die Recherchen zu dem Hauskredit und drohte u.a. mit strafrechtlichen Konsequenzen für den verantwortlichen BILD-Redakteur.
Zwei Tage nach der ersten BILD-Veröffentlichung zu dem Hauskredit (Dienstag, 13.12. 2011) suchte der Bundespräsident erneut den Kontakt zum BILD-Chefredakteur und bat in einem Telefonat persönlich um Entschuldigung für Ton und Inhalt seiner Äußerungen auf der Handy-Mailbox.
Deshalb hat die BILD-Zeitung nach breiter redaktioneller Debatte davon abgesehen, eigens über den Vorfall zu berichten.
Dieser Verzicht hatte und hat jedoch keinerlei Auswirkungen auf die weiteren Recherchen in allen offenen Fragen, die sich u.a. im Zusammenhang mit dem Hauskredit stellten oder noch stellen könnten.
Die Chefredaktion
Nachtrag:
Wulff schweigt am 2. Januar strikte. Die Oeffentlichkeit erwartet jetzt eine Klärung! Den Kopf zu lange in den Sand zu stecken, wäre ein weiterer Kommunikationsfehler. Es darf nun eine persönliche Erklärung erwartet werden. Denn es wäre eines Bundespräsidenten unwürdig, wenn er die freie Berichterstattung unterbinden will. Wenn die Drohungen am Telefon zutreffen, wäre dies eine unzulässige Einflussnahme.
Richtig ist, dass BILD dem Bundespräsidenten vor der Veröffentlichung der Recherchen zu seinem umstrittenen, privaten Hauskredit Gelegenheit zu einer ausführlichen Stellungnahme gegeben hat. Eine solche Stellungnahme hatte der Bundespräsident am Montag, den 12. Dezember, zunächst abgeben lassen, dann aber kurz vor Redaktionsschluss wieder zurückgezogen.
Im Anschluss daran versuchte der Bundespräsident, BILD-Chefredakteur Kai Diekmann direkt zu erreichen, der sich zu der Zeit auf einer Dienstreise befand. Als das nicht gelang, hinterließ der Bundespräsident eine längere Nachricht auf der Handy-Mailbox des Chefredakteurs.
Der Bundespräsident zeigte sich darin empört über die Recherchen zu dem Hauskredit und drohte u.a. mit strafrechtlichen Konsequenzen für den verantwortlichen BILD-Redakteur.
Zwei Tage nach der ersten BILD-Veröffentlichung zu dem Hauskredit (Dienstag, 13.12. 2011) suchte der Bundespräsident erneut den Kontakt zum BILD-Chefredakteur und bat in einem Telefonat persönlich um Entschuldigung für Ton und Inhalt seiner Äußerungen auf der Handy-Mailbox.
Deshalb hat die BILD-Zeitung nach breiter redaktioneller Debatte davon abgesehen, eigens über den Vorfall zu berichten.
Dieser Verzicht hatte und hat jedoch keinerlei Auswirkungen auf die weiteren Recherchen in allen offenen Fragen, die sich u.a. im Zusammenhang mit dem Hauskredit stellten oder noch stellen könnten.
Die Chefredaktion
Nachtrag:
Wulff schweigt am 2. Januar strikte. Die Oeffentlichkeit erwartet jetzt eine Klärung! Den Kopf zu lange in den Sand zu stecken, wäre ein weiterer Kommunikationsfehler. Es darf nun eine persönliche Erklärung erwartet werden. Denn es wäre eines Bundespräsidenten unwürdig, wenn er die freie Berichterstattung unterbinden will. Wenn die Drohungen am Telefon zutreffen, wäre dies eine unzulässige Einflussnahme.