Samstag, 23. Juni 2018

Eine Foto gibt zu reden

Bilder machen Geschichte

 

Das Foto eines zweijährigen Mädchens an der US-mexikanischen Grenze gibt in den USA zu reden. Zunehmend wird die Praxis hinterfragt, Einwandererfamilien an der Grenze zu trennen.

Quelle 20 Min


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Die Mutter musste für die Durchsuchung ihr Kind aus den Armen geben – und da begann das kleine Mädchen zu weinen.

Die Zweijährige aus Honduras weint. Ein Grenzschutzbeamter bei der Stadt McAllen befragt ihre Mutter. Eine Szene, ein Getty-Fotograf festgehalten hat und die in den USA zu reden gibt. Dies vor dem Hintergrund der massiv verschärften US-Einwanderungspolitik: Zwischen dem 5. Mai und 9. Juni wurden 2342 Kinder von ihren Eltern getrennt – null Toleranz gegenüber illegal eingereisten Migranten, so wie es die Trump-Administration Anfang April angekündigt hatte.
«Beinahe überkamen mich die Emotionen»
ohn Moore, der Fotograf, der das weinende Mädchen abgelichtet hatte, sprach mit der Mutter der Kleinen, bevor sie weggebracht wurde. Sie sei aus Honduras und mit ihrer Tochter einen Monat lang unterwegs gewesen. Eine lange und gefährliche Reise, die den beiden viel abverlangt habe. Nach ihrer Ankunft auf US-Boden forderten Grenzwächter die Frau auf, ihr Kind abzusetzen. «Die Kleine begann sofort zu weinen», so Fotograf Moore auf Foto.gettyimages.com. «Ich machte nur ein paar Fotos, beinahe überkamen mich die Emotionen.»
«Sie nahmen ihr die Schuhbändel weg»
Er sei selbst Vater und zuzuschauen, wie Familien getrennt und in Kleinbusse gesetzt werden, sei für ihn sehr schwierig gewesen. «Ich sah es in ihren Gesichtern, dass sie keine Ahnung hatten, was jetzt mit ihnen passiert.»
Man habe die Kleine und ihre Mutter zunächst in ein «Processing Centre» gebracht. Ob sie dort getrennt wurden, ist unklar.