Samstag, 26. Dezember 2015

Das Schmierentheater des Jahres geht nun auch 2016 weiter

Die Namen Jolanda Spiess-Heggli und Markus Hürlimann werden somit im Langzeitgedächtnis verankert.

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In diesem Theater gibt es nur Verlierer und nun geht es den Medien an den Kragen.
Ich zitiere Blick:

Es war das Schmieren­theater des Jahres: die Zuger Polit-Sexaffäre. BLICK machte die beiden Protagonisten am 24. Dezember 2014 publik: SVP-Mann Markus Hürlimann (41) und Grünen-Frau Jolanda Spiess-Hegglin (35).
In der Zuger Polit-Sexaffäre geht es aber nicht nur um peinliche Auftritte und pikante Details, sondern jetzt auch um viel Geld. Jolanda Spiess-Hegglin fordert von BLICK eine halbe Million Franken! Sie hat der Ringier AG, die den BLICK herausgibt, eine entsprechende Betreibung «zur Verjährungs­unterbrechung» zukommen lassen.
Die 500'000 Franken fordert Spiess-Hegglin wegen der Berichterstattung der Blick-Gruppe über die Affäre. Die ­Ringier AG bestreitet die Forderungen und hat Rechtsvorschlag erhoben.

Rückblick: Beide Politiker waren im Herbst in den Zuger Kantonsrat gewählt worden. Bis zu jenem Heiligabend waren sie ausserhalb der Kantonsgrenzen praktisch unbekannt. Das hat sich schlagartig geändert. Heute kennt die ganze Schweiz ihre ­Namen und weiss, was mit Fremdküssen gemeint ist.
Mörgeli: «Spiess-Hegglin ist ein ausgekochtes Luder!»
 
Ihren Anfang nimmt die Affäre am 20. Dezember: Zug feiert mit einem rauschenden Fest den neuen Landammann: SVP-Baudirektor Heinz Tännler. Der Alkohol fliesst. Spiess-Hegglin macht schon auf dem Partyschiff MS Rigi triumphierend das Victory-Zeichen. Neben der Grünen-Co-Präsidentin steht Markus Hürlimann, zu diesem Zeitpunkt noch SVP-Kantonalpräsident.
Die Polit-Elite zieht weiter ins Restaurant Schiff. Dort kommt es im Verlauf der Nacht in der Captain’s Lounge im zweiten Stock nach wildem Küssen zu einer ziemlich nahen Begegnung zwischen dem politisch eher ungleichen Duo. Am nächsten Morgen wacht Spiess-Hegglin nach eigenen Angaben mit Unterleibsschmerzen auf. Sie geht ins Kantonsspital Zug.

Der Showdown der Peinlichkeiten beginnt. Das Geplänkel wird zur Staatsaffäre. Hürlimann spricht von blossem «Fremdküssen», das sich ereignet habe. Spiess-Hegglin von K.-o.-Tropfen, die sie willenlos gemacht hätten – und bringt ­damit ein Offizialdelikt ins Spiel. Entsprechend starten am 22. Dezember die Ermittlungen. Hürlimann wird festgenommen, spricht nach seiner Freilassung von einer Intrige, man wolle ihm politisch schaden.
Am 26. Dezember meldet sich Spiess-Hegglin auf Facebook: Sie habe ihren Mann in neun Jahren Ehe noch nie betrogen. Die Grüne stellt einen PR-Berater aus Zürich an.

Am 5. Januar das Testergebnis: In Blut und Urin von Spiess-Hegglin werden keine K.-o.-Tropfen nachgewiesen. Die Posse ist damit längst nicht zu Ende. Spiess-Hegglin gibt dem Zuger Kantonsspital die Schuld. Man habe sich bei der Feststellung eventueller Spuren zu lange Zeit gelassen. Gegen die Behauptung Spiess-Hegglins von angeblichem Geschlechts­verkehr geht Hürlimann im April mit einer Strafanzeige ­wegen Verleumdung und übler Nachrede vor.


In der Partei steigt der Druck: Bei der SVP-Kantonalversammlung am 22. Januar wird ein Antrag, Hürlimann aus der Partei auszuschliessen, zwar abgeschmettert. Doch die Parteikollegen im Kantonsrat fordern seinen Rücktritt, weil er «politisch tot» sei. Als SVP-Kantonalpräsident trat Hürlimann bereits am 20. Januar zurück. Nachfolger wird Fast-Bundesrat Thomas Aeschi. Auch die erste Kantonsratssitzung am 29. Januar steht im Bann des Sex-Skandals. Spiess-Hegglin und Hürlimann würdigen sich keines Blickes. Im Kantonsratssaal ist die Spannung greifbar.
Die Affäre wird im katholischen Zug im Februar zum Fasnachts-Hit. Im März wird es eng für Spiess-Hegglin. Auch in einer Haarprobe fanden sich keine Hinweise auf K.-o.-Tropfen. Hürlimann reagiert mit einer ersten Pressekonferenz. Er kritisiert seine Vorverurteilung in den Berichten über die laufende Untersuchung.
Hürlimann: «Habe nicht so böse Gefühle gegenüber Frau Spiess»
Im August ein weiterer Höhe- beziehungsweise Tiefpunkt:

DNA-Spuren von Hürlimann werden unter anderem im Slip von Spiess-Hegglin gefunden. Beide Protagonisten suchen weiter nach Ausreden, machen Intimstes öffentlich. Spiess-Hegglin sagt, ihr sei wegen einer Gebärmuttersenkung spontaner Sex nicht möglich.
Hürlimann kann Ende August aufatmen. Die Zuger Staatsanwaltschaft stellt die Strafuntersuchung vorbehaltlos ein. Es gibt keine Hinweise auf K.-o.-Tropfen.

Markus Hürlimann erhält eine Entschädigung von 21 492 und eine Genugtuung von 5500 Franken. Die Verfahrenskosten belaufen sich auf 48'285.85 Franken. Nun reicht es auch den Kantonalparteien FDP, CVP, SP und GLP. In einem offenen Brief fordern sie im September die Rücktritte beider Protagonisten. Der Appell bleibt erfolglos.

KOMMENTAR: Wer skandaliert wird, müsste sich bewusst sein, dass durch die ständige Auffrischung einer Boulevardgeschichte der RUF, das BRANDING, die REPUTATION sehr schnell in Brüche geht. Wie bei dieser Geschichte meist irreparabel, selbst dann, wenn nachträglich Medien Entschädigungen zahlen müssen.
Borer und Kachelmann lassen grüssen. 
Vor wenigen Wochen wolle ein Student, der zu  diesem Fall eine Arbeit schreibt - in einem Interview - meine Meinung zu dieser Geschichte erfahren:

Herr Knill, wie sehen sie die Affäre Spiess-Hürlimann?

Es hat bei der ganzen Affaire nur Verlierer gegeben. Markus Hürlimann musste als Parteipräsident zurücktreten. Hürlimann und Spiess haben den Ruf verloren, beide sind abgestempelt, die Reputation von beiden hat gelitten. Das Image ist heute durch den monatelangen Medienhype mit der Ausbreitung aller Details nachhaltig beeinträchtigt. Es heisst bekanntlich: „ Die Zeit heilt alles“, aber wenn jemand wiederholt gebrandmarkt ist, bleibt die Reputation gleichsam irreparabel geschädigt. Die Geschichte haftet im Langzeitgedächtnis. Bei der Bevölkerung ist Jolanda Spiess-Hegglin als „Luder“ gebrandmarkt und hat  ein hinterhältiges Spiel gespielt. Die These, die Vermutung bleibt haften, sie sei nach Hause gekommen und habe im Interesse der Beziehung mit ihrem Mann zur Schutzbehauptung gegriffen , sie sei mit K.O.-Tropfen betäubt und anschliessend vergewaltigt worden. Mit dieser Geschichte habe sie lediglich das Gesicht wahren wollen. Nachdem die Geschichte mir den K.O. Tropfen dann auch nicht mehr nachgewiesen werden konnte (Urin und Haarprobe) galt für Hürlimann: „Im Zweifel für den Angeklagten“. Für ihn gilt heute die Unschuldsvermutung. Die Medien halten sich jedoch bei Skandalen selten an diese Regel. Ich denke an den Fall Kachelmann. Bei ihm konnte der Vorwurf der Vergewaltigung nicht nachgewiesen werden und er musste freigesprochen werden. Diese Geschichte habe ich in meinem Blog ausführlich kommentiert und habe im Medienspiegel zahlreiche Artikel über diesen Fall zitiert. Fazit: Die Medien gingen zu weit. Experten und unabhängige Beschwerdeinstanzen beschuldigten die Medien, sie hätten sich nicht an die Unschuldsvermutung gehalten und die Gerüchteküche geschürt.  Quintessenz des  Scherbenhaufens im Fall Spiess-Hürlimann: Es gibt keinen eindeutigen Sieger. Es gibt nur Verlierer. Im Nachhinein werden auch bei dieser Geschichte wiederum die Medien gegeisselt. In einigen  Artikeln von Feministinnen - sie stammen nicht von Patrick Senn (Mediensprecher von Frau Spiess-Hegglin) - wird einseitig Stellung genommen für die Frau. Sie beschuldigen a priori den Mann als Täter. So wie im Fall Kachelmann. Bei ihnen ist die Frau immer im Recht und der Mann als Macho stets der Schuldige.
Also schon fast mit Umkehr der Beweislast?

Ja genau. Das zeigt sich auch in diesem Fall. Die Unschuldsvermutung hätte man ernst nehmen müssen.  Ich habe mich jetzt natürlich sehr stark mit den Medienechos auseinandergesetzt und  mit der Interpretation der Journalisten. Es gibt  in Zug einen Journalisten, Charly Keiser, der hat  auf Twitter Wortgefechte gegen die Betroffenen gefeuert. Ein Journalist sollte   immer nur über der Sache stehen und müsste sich an Fakten halten.
Skandalisierungen entstehen nicht aus dem Nichts. Wenn die Medien fündig geworden sind: Vor allem, wenn es um Negatives oder Aussergewöhnliches geht - bei bekannten Personen wie Politikern oder Promis.  Für Boulevardmedien ist der ideale Nährboden einer Skandalierung: Sex, Blut, Sperma, und Tränen (Emotionen). Solche Geschichten lassen sich vermarkten. Ein Boulevardjournalist wird kaum auf die Publikation solcher Geschichten verzichten. So wie ein Hund in ein Dilemma kommt, wenn man ihm ein schönes Stück Fleisch vor die Nase legt und er diesen Happen nicht essen darf, so fällt es einem Boulevardjournalisten schwer, auf die Publikation des Skandals zu verzichten. Bedenken wir ferner: Den Journalisten kann nicht allein die Schuld in die Schuhe geschoben werden.  Das Publikum kauft letztlich die Regenbogenpresse. Damit tragen sie mit dazu bei, dass solche Geschichten publiziert werden. Bilder,  Geschichten sind gelichsam das  Kapital der Boulevardjournalisten und damit für sie wertvoll. Es ist müssig, wenn ich  die Journalisten als unethisch bezeichne und sage, die hätten auf die Geschichte verzichten müssen. Bei Fällen wie Kachelmann oder bei der Affaire Spiess-Hürlimann spricht man vorschnell von Medienopfern. Es wird dabei zu wenig berücksichtigt, welche Rolle die Betroffenen spielen. Oft schaukeln sie selbstverschuldet ihre Geschichte laufend wieder hoch. Bei den Akteuren "Spiess und Hürlimann" hat Jolanda Spiess viel dazu beigeragen, dass der Skandal immer wieder aufgewärmt  wurde. Herr Hürlimann  hat sich hingegen längere Zeit zurückgehalten und keine Verlautbarungen gemacht. Erst später  hat er eine Medienkonferenz einberufen und Stellung bezogen.Vorher wiederholte er konsequent immer die gleiche Botschaft: Ich bin unschuldig.

Für mich ist immer wichtig, dass  bei solchen Fällen die Wirkung gesamthaft von aussen beurteilt wird: Wer hat da mitspielt? Wie hat die Geschichte angefangen? Es ist bekannt: Die Zuger Polizei hat eine Untersuchung eingeleitet. Dies ist in meinem Blog alles protokolliert. Ferner gilt es immer, zwischen Beschreibung und Vermutung zu unterscheiden. Diese Trennung ist für Patrick Senn und für mich ein Muss. Bei jeder Katastophe, bei jedem Unfall gilt die Regel: Ich gebe nur Fakten bekannt. Sachverhalte werden nur beschrieben. Ich gehe nie auf Vermutungen oder Hypothesen  ein. Wenn beispielsweise Journalisten fragen: "Könnte es sein, dass….?“ muss es heissen: „Heute ist …  bekannt, Der Fall wird   untersucht.“ Man gibt nur bekannt, was erhärtet ist,  was man sicher weiss. Im Fall Spiess-Hürlimann haben die Zeugen nicht einhellige Aussagen gemacht, aber diese Zeugenaussagen wurden publiziert. So konnte man lesen: Die beiden haben im oberen Stock  einvernehmlich Liebensspiele getreiben.
Wenn man  heute morgen  die Boxgeschichte von Frau Spiess gelesen hat, zeigen die Kommentare der Leser : „Schon wieder, hört denn das nie auf!“. Die Leute haben die Endlosgeschichte „ Spiess-Hürlimann" satt. Ich konnte es nicht nachvollziehen, dass Joanda Spiess ständig nach aussen kommunizierte. Schade. Dadurch wurde das Feuer laufend neu entfacht. Ich habe einige Artikel über Promis publiziert, die vom Virus „ Mediengeilheit“ befallen waren und alles daran gesetzt haben, nur um  in die Medien zu kommen, egal  positiv oder negativt. Hauptsache „ Ich bin in den Medien“. Kurt Felix sagte einmal treffend: „ Früher wollten die Menschen in den Himmel- heute ins Fernsehen“ Die Triebfeder, immer wieder an die Oeffentlichkeit zu gelangen, ist bei Jolanda Spiess hoffentlich eine Mediengeilheit. Der Grund ist mir  nicht bekannt. Da müsste ich ihren Berater fragen. Das Verhalten und die neuen Geschichten von Jolanda Spiess waren jedenfalls  stets ein gefundenes Fressen für die Medien.

 

Angst vor dem Volk?

Mit ungewöhnlicher Nervosität werden die Gefahren 
einer "Volksherrschaft" heraufbeschworen.

Ich zitiere 20 Min:

Durchsetzungs-Vorlage

Durchsetzungs-Vorlage

Politiker stehen wegen SVP-Initiative kopf

Bundesrätin Sommaruga verurteilt die

Durchsetzungsinitiative mit aussergewöhnlich 

harten Worten. Das macht stutzig.

 

KOMMENTAR:

Wenn wir dem Wort DEMOKRATIE auf den Grund gehen,

so lesen wir laut Wikipedia:

Das Wort „Demokratie“ ist im antiken Griechenland entstanden und bedeutete dort die direkte Volksherrschaft. Der Begriff „Volk“ wurde in jener Zeit sehr eng gefasst, da mit diesem nur einer äußerst begrenzten Gruppe von Bürgern politische Partizipationsrechte eingeräumt wurden. So konnten in einer griechischen Polis nur freie Männer an Volksversammlungen teilnehmen. Die Abkehr vom Grundgedanken der Demokratie wurde Ochlokratie („Herrschaft des Pöbels“) genannt.[2]


Eine wichtige Legitimationstheorie der Demokratie gründet sich auf das Ideal einer „Volksherrschaft“, die auf der Zustimmung und Mitwirkung der Mehrheit der Bürger beruhen solle. Theoretisch kann man eine Begründung dafür in folgender Überlegung suchen: Die Ordnung der politischen Gemeinschaft solle sich auf Gerechtigkeit gründen.
Diesen Gedanken folgend gilt heute die Demokratie im westlichen Verständnis für die einzige legitime Staatsordnung (siehe auch Demokratismus).[4]

 Die Einschätzung der Demokratie als der „(einzig) richtigen Staatsform“ hat zu dem sogenannten Demokratisierungsprozess geführt.[6] Dabei wird unterschieden zwischen der Demokratisierung von „oben“ und von „unten“; das heißt, die Demokratie wird entweder durch eine Revolution des Volkes von innen heraus eingeführt, oder aber das Land wird durch eine fremde Macht von außen „demokratisiert“.[7]

Es ist begreiflich, dass sich das politische Personal schwer tut mit dem Gedanken, dass das Volk in einer Demokratie die oberste Instanz ist und nicht der Bundesrat oder die Volksvertreter.

Die Abstimmung über die Durchsetzung des Volkswillens ist somit brisant. Rechtsgelehrte und Politiker werden sich während der nächsten Wochen die Klingen kreuzen. Denn nichts scheint gefährlicher zu sein, als die Durchsetzung des Volkswillens. Es wird die Gefahr der Herrschaft der Pöbels an die Wand gemalt und bewiesen: Die Mehrheit hat nicht immer recht.

Die Ueberraktionen machen stutzig:

Weshalb diese Angst vor dem Volk in einem demokratischen System? Demos heisst bekanntlich Volk und in einer direkten Demokratie geht es um die Macht des Volkes. Auch über diese Frage darf, soll und kann die Bevölkerung befinden.

Die heftigen und ungehaltenen Reaktionen bestätigen der Bevölkerung, dass möglicherweise auch Aengste vor Machtverlust im Spiel sein könnten. Die ungehaltenen Verlautbarungen sind Wasser auf die Mühlen der SVP, der Schweizerischen VOLKS partei.


 

 

 

Seltenes Ereignis


(Quelle Tagi-online)

  Himmelsphänomen
 
Seit 1977 gab es am Weihnachtstag 
keinen Vollmond mehr 
– bis 2015.

Sonne pur im Dezember

Gibt es dieses Jahr einen Rekord?

Quelle SRF:


Der Dezember 2015 könnte stellenweise der sonnigste Dezember seit Messbeginn 
vor über 50 Jahren werden. 

Sonne umgeben von Schleierwolken. In der unteren Bildhälfte spiegelt sich das Ganze im Thunersee. 
Bildlegende: Weihnachten am Thunersee. Peter Beutler
Im Grossteil des Landes macht die Sonne im Dezember 2015 massiv Überstunden, nur am Jurasüdfuss war es häufig neblig grau.

Fast doppelt soviel Sonnenstunden wie üblich

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Nehmen Sie sich "zwischen den Jahren" ein wenig Zeit, um über die Zeit nachzudenken

Mit der Zeit bereut man alles Sünden, die man begangen hat und jene, die man nicht begangen hat.

(Brigitte Bardot)

Zeit ist das, was man mit der Uhr abliest

(Einstein)

Ich hab keine Zeit, mich zu beeilen.

(Strawinski)


Lebenskünstler leben von der Zeit, die anderen nicht haben.

(Douglas)


Verlorenen Zeit wird nicht wieder gefunden.

(Franklin)

Loriot

Der Mensch sagt, die Zeit vergeht.
Die Zeit sagt, der Mensch vergeht.

(indisches Sprichwort)


Der eine wartet, bis die Zeit sich wandelt.
Der andere packt sich an und handelt.

(Dante Alighieri)

Es ist noch wenig Zeit, die wir haben.
Es ist viel Zeit, die wir nicht nutzen.

(Seneca)



LINK:



3. März 2002 ... Einige Zeitmanagement-Gurus arbeiten gerne mit Listen und Aktenordnern. Gemäss deren Rat müssten Sie dauernd Listen erstellen: z.B. was ...
www.rhetorik.ch/Zeitmanagement/Zeitmanagement.html

Persönlich.com präsentiert das Medienjahr 2015

Medienjahr 2015

Die Werbeallianz, neue Chefredaktoren bei der NZZ und verstärkter Druck auf die SRG: persoenlich.com hat die wichtigsten Medien-Ereignisse des Jahres zusammengestellt.
JANUAR 2015
Das Jahr beginnt mit einer traurigen Meldung: Der legendäre Sportreporter Sepp Renggli stirbt nach kurzem Spitalaufenthalt im Alter von 90 Jahren an Altersschwäche. Renggli wurde als Radioreporter schweizweit bekannt, berichtete unter anderem 47 Mal von der Tour de Suisse und von 16 Olympischen Spielen, sowie unzähligen Rad-, Ski-, Bob- und Ruderweltmeisterschaften.

Mehr als ein Jahr bevor "Tages-Anzeiger"-Chefredaktor Res Strehle im Frühjahr 2016 pensioniert wird, präsentiert Tamedia überraschend dessen Nachfolger. Der gegenwärtige "SonntagsZeitung"-Chefredaktor Arthur Rutishauser (im Bild oben) wird ab Januar 2016 zusätzlich auch das Flaggschiff des Zürcher Verlagshauses leiten. Der Entscheid hat weitergehende Folgen als damals gedacht. Im November stellt Rutishauser sein neues Leitungsteam vor, welches Simon Bärtschi, Michael Marti, Armin Müller und Judith Wittwer umfasst. Zudem soll die "Magazin"-Redaktion in die Tagi/SoZ-Redaktion integriert werden. Im Herbst zeichnet sich schliesslich ab, was Res Strehle nach seinem Chefredaktoren-Dasein plan: Er wird Präsident der Journalistenschule MAZ.

FEBRUAR 2015
Die NZZ-Mediengruppe beschliesst die Druckerei in Schlieren definitiv zu schliessen und die NZZ sowie die "NZZ am Sonntag" künftig bei Tamedia zu drucken. Der Entscheid führt an der Falkenstrasse zu grossen Protesten. Im Dezember wird die Immobiliengesellschaft Swiss Prime Site die Liegenschaft erwerben. Geplant ist eine Umnutzung zu einem "innovativen Bildungszentrum".
Zudem sorgt ein überraschender Schulterschluss für Wirbel. Der Verband Schweizer Medien spannt mit dem SwissMediaForum zusammen. Künftig wird sich die Branche nicht mehr im Frühling in Luzern und im Herbst in Interlaken treffen, sondern nur noch einmal: im Herbst im KKL Luzern. Die Mediennacht im eleganten Saal des Victoria Jungfrau Hotels (siehe Bild unten) erlebt im September die Dernière.

Auch im Februar bedauert die Branche einen Todesfall. Mit Marie-Therese Guggisberg stirbt die erste "Tagesschau"-Moderatorin im Alter von 72 Jahren.
"Tamedia übernimmt für 240 Millionen Franken Ricardo", lautet die Breaking News vom 10. Februar 2015. Der Fall beschäftigt die Wettbewerbskommission (Weko), die daraufhin beschliesst, die Übernahme vertieft zu prüfen. Nebst Ricardo übernimmt Tamedia auch die Plattformen Tutti.ch und Car4you.ch. Ende August gibt die Weko grünes Licht.
Wenige Tage später sorgt Tamedia erneut für Schlagzeilen: Das Medienhaus schliesst den Akzidenzdruck von Ziegler Druck in Winterthur. Voraussichtlich 106 Angestellte seien von der Schliessung auf Ende Jahr 2015 betroffen, wie es heisst.

MÄRZ 2015
Anfang März verliert die Branche einen ihrer wichtigsten Kritiker. Der Zürcher Soziologieprofessors Kurt Imhof (im Bild unten) stirbt im Alter von 59 Jahren an einem Krebsleiden. Noch im Oktober 2014 präsentierte er das fünfte Jahrbuch "Qualität für Medien", das er ins Leben gerufen hatte. Im November erscheint die sechste Ausgabe des Jahrbuches erstmal ohne Imhofs Mitwirken.

Eine wichtige News erreicht die Branche aus dem Hause NZZ: Der ehemalige Auslandchef Eric Gujer wird zum neuen Chefredaktor ernannt. Zudem sitzt neu Felix E. Müller in der Geschäftsleitung und die Österreicherin Anita Zielina wird neue Digitalchefin. Nach dem Abgang von Markus Spillmann im Dezember 2014 war die Nachfolge über Monate offen. Während mehrerer Wochen wurde der BaZ-Verleger Markus Somm als möglicher Nachfolger gehandelt, wogegen die Redaktion sich heftig wehrte.


APRIL 2015
Der Abgang von Verlagsleiter Michael Voss bei Ringier sorgt für Wirbel. Voss ist designierte CEO der Ringier Axel Springer Medien Schweiz AG, in der die Unternehmen ihre Zeitschriften zusammenlegen wollen. Ansonsten wird für die Allianz der zwei Medienhäuser alles nach Plan laufen, wie die restlichen Monate zeigen. Anfang August gibt die Weko grünes Licht für den Zusammenschluss. Mitte September unterschreiben die Parteien die Verträge und im Dezember wird der neue Standort Flurpark in Zürich Altstetten (im Bild unten) verkündet. Ende 2016 sollen rund 400 Mitarbeiter umziehen. "Da wir Doppelstrukturen vermeiden wollen, können auch Stellen wegfallen", sagt der neue Geschäftsführer von Ringier Axel Springer Schweiz Medien, Ralf Büchi, schliesslich Ende Dezember im Interview mit persoenlich.com.


MAI 2015
Der ehemalige "Spiegel"-Chefredaktor Wolfgang Büchner stösst zu Ringier. Der 48-Jährige übernimmt ab Juli 2015 den Posten des Geschäftsführers. Wie die kommenden Monate zeigen, strukturiert er kräftig um. Ende Oktober präsentiert er die Neuorganisation des Newsrooms der Blick-Gruppe. Die Leitung übernehmen neu Peter Röthlisberger, der bisherige "Blick am Abend"-Chefredaktor, sowie Iris Mayer, die neu von der Deutschen Presse-Agentur DPA hinzustösst. René Lüchinger bleibt als Chefpublizist bei der Blick-Gruppe.
Kurz vor seinem 65. Geburtstag stirbt Norbert Neininger (im Bild unten), der Schaffhauser Verleger und Chefredaktor der "Schaffhauser Nachrichten". Erst Ende August wird bekannt, wer die Geschicke bei der Tageszeitung übernimmt: Robin Blanck wird neuer Chefredaktor und Stefan Gasser Vorsitzender der Unternehmensleitung. Neuer Verwaltungsratspräsident des Verlags wird der frühere Economiesuisse-Chef Gerold Bührer.

Rund 340 Vertreter der Branche kommen in Luzern zum SwissMediaForum zusammen. Am Tag zwei der Veranstaltung werden rund 160 Teilnehmer aus Sicherheitsgründen vom KKL Luzern auf ein Schiff verlegt. Laut der Polizei sind einzelne Personen gefährdet. Zu den Referenten zählen unter anderem Jorn Mikkelsen, Chefredaktor der dänischen Tageszeitung "Jyllands-Posten" sowie der regimekritische Satiriker aus Ägypten, Bassem Youssef.

JUNI 2015
Mit einem historisch knappen Ja von 50,08 Prozent hat das Stimmvolk am 14. Juni das neue Radio- und Fernsehgesetz (RTVG) angenommen. Das neue Gebührensystem ist somit unter Dach und Fach. Die Debatte über den Service-public-Auftrag der SRG beginnt nun aber erst recht. "Eine Ohrfeige für die SRG", titeln viele Schweizer Kommentatoren den Entscheid am Tag darauf.

Der frühere Verleger der Zeitung "Der Bund", Werner H. Stuber, stirbt im Alter von 85 Jahren. Stuber leitete das liberale Berner Traditionsblatt von 1961 bis 1993 und war der letzte Patron der Gründerfamilie.
Dann ereignet sich DAS Medienspektakel des Jahres. Plötzlich steht die Schweiz im internationalen Scheinwerferlicht und zwar aufgrund der Verhaftungen hochrangiger Fifa-Funktionäre in einem Zürcher Nobelhotel. Rund 150 Journalisten aus aller Welt kamen zur folgenschweren Medienkonferenz am Fifa-Hauptsitz. In prominenter Funktion dabei: Der Fifa-Kommunikationschef und langjährige Sport-Journalist Walter de Gregorio. Er kann damals nicht ahnen, dass dies nicht nur der reichweitenstärkste, sondern auch einer der allerletzten Auftritte in dieser Funktion ist. De Gregorio verlässt Mitte Juni den Verband infolge des Skandals per sofort. Einen Nachfolger wird die Fifa bis Ende Jahr nicht vorstellen.

Mitte Juni blickt die Branche nach Graubünden zum Somedia-Verlag: "Südostschweiz"-Chefredaktor David Sieber kündigt seinen Abgang auf Ende Jahr an. Kurz darauf erklärt auch die Chefredaktorin des "Bündner Tagblatts", Larissa M. Bieler, ihren Rücktritt. Im neuen Jahr wird sie zur SRG wechseln und die Geschicke der Plattform swissinfo.ch übernehmen, wie kurz später klar wird. Bei Somedia geht man nach den beiden Abgängen über die Bücher und macht Martina Fehr (im Bild oben) zur Nachfolgerin von David Sieber. Luzi Bürkli übernimmt das "Bündner Tagblatt". Was David Sieber macht, bleibt mehrere Wochen unklar. Ende Oktober erreicht uns dann die Meldung: David Sieber wird Chefredaktor von "bz Basel" und "bz Basellandschaftliche Zeitung".

AUGUST 2015
Die Nachricht des Jahres überhaupt wird Mitte August publik: Ringier, SRG und Swisscom bündeln die Vermarktung ihrer Medienangebote und Werbeplattformen ab 2016 in einer neuen, gemeinsamen Vermarktungsfirma. Designierter Präsident des Verwaltungsrates wird Marc Walder (im Bild unten rechts). Die Werbeallianz zwischen Ringier und den zwei staatsnahen Betrieben SRG und Swisscom sorgt in der Branche für hitzige Diskussionen. Vor allem der Verband Schweizer Medien (VSM) verurteilt den Deal scharf. Im Präsidium des Verbands kommt es zu heftigen Auseinandersetzungen - hauptsächlich zwischen Tamedia-Verleger Pietro Supino und Ringier-CEO Marc Walder. Drei Tage nach Verkündung des Zusammenschlusses kommt es zum Knall: Ringier tritt mit sofortiger Wirkung aus dem Verband aus. Derweil teilt die Weko mit, dass sie den Zusammenschluss vertieft prüfen wird. Während Monaten spekuliert die Branche darüber, ob und unter welchen Auflagen die Weko die Werbeallianz genehmigen wird.

Die Basler "Tageswoche" erhält einen neuen Chefredaktor: Christian Degen übernimmt ab Januar 2016 die Aufgaben des Chefredaktors und Geschäftsführers bei der Wochenzeitung. Der 45-Jährige gibt dafür seinen Posten als Chefredaktor bei der "Coopzeitung" ab.

SEPTEMBER 2015
Die Branche trifft sich am Schweizer Medienkongress des Verbands Schweizer Medien - zum letzten Mal im Hotel Victoria Jungfrau in Interlaken. Thema Nummer eins: Das Joint Venture zwischen SRG, Swisscom und Rinigier. Zum Abschluss der zweitägigen Veranstaltung tritt Medienministerin Doris Leuthard (im Bild unten) aufs Podium und richtet klare Worte an die Zuschauer: "Die Verleger befinden sich im falschen Kampf mit dem falschen Feind", erklärt sie. Vielleicht war diese Aussage ein Hinweis, wie der für Anfang 2016 erwartete Entscheid des Bakom bezüglich der Werbeallianz ausfallen könnte.

Über acht Monate nach seinem Abgang als Chefredaktor bei der "Neuen Zürcher Zeitung" wird klar, was Markus Spillmann (im Bild oben) künftig macht. Er steigt bei der Beratungsgemeinschaft Klaus, Metzler und Eckmann ein.

OKTOBER 2015
Zwischen Tamedia und Ringier herrscht seit Bekanntgabe des Joint Ventures angespannte Stimmung. Ein personelles Seilziehen beginnt: Im Oktober wird bekannt, dass Thomas Passen, Head of Sales an Marketing bei Ringier, das Unternehmen nach 18 Jahren verlässt und zu Tamedia geht. In der geplanten Werbeallianz von Swisscom, SRG und Ringier wäre Passen als stellvertretender CEO sowie Verkaufschef vorgesehen gewesen. Im November verkündet Ringier den Neuzugang von Verena Vonarburg (im Bild unten), die bis dato Direktorin des Verbands Schweizer Medien war. An der Dufourstrasse wird sie den Posten "Head of Public Affairs" übernehmen. Beim Abgang kritisiert sie den VSM scharf: "Der Verband täte gut daran, innovativer aufzutreten", sagt sie gegenüber persoenlich.com. Verlegerpräsident Hanspeter Lebrument stellt Vonarburg per sofort frei. "In der jetzigen Situation konnte sie nicht Direktorin des Verbandes bleiben", erklärt er im Interview.

Die SRG informiert über ein Sparprogramm: 40 Millionen Franken im Jahr will sie ab 2016 künftig einsparen. Rund 250 Stellen fallen weg, wie die SRG später mitteilt. Betroffen sind vorrangig Verwaltung, Informatik und Produktion. Auch Abstriche am Programm wird es geben. Der Journalistenverband Impressum ist schockiert. Infolge der Debatte um den Service public schafft die SRG schliesslich Transparenz bei den Kosten. Erstmals legt SRF offen, wie teuer einzelne TV-Sendungen sind. Eine Ausgabe der "Arena" kostet 34‘000 Franken, während bei "Schawinski" die Sendungskosten im Schnitt 14‘000 Franken betragen.

DEZEMBER 2015
Die Weko beschert der SRG, der Swisscom und Ringier ein Weihnachtsgeschenk und genehmigt das geplante Werbe-Joint-Venture ohne Auflagen. Die Koalitionspartner freuen sich über den Entscheid, der VSM sowie die restlichen Verleger sind enttäuscht. Nun gilt es abzuwarten, wie das Bundesamt für Kommunikation den Zusammenschluss beurteilt. Der Beschluss wird Anfang Jahr, spätestens aber im März 2016 erwartet. Bis dahin hat das Bakom der SRG in einer vorsorglichen Massnahme untersagt, im Joint Venture aktiv zu werden. (wid)