Steinbrück - der unglaubwürdige Kandidat
Auch bei der Kanzlerwahl gilt: Image schlägt Fakten.
Der Ruf des SP Kandidaten ist auf einem Tiefpunkt.
Ich zitiere Spiegel:
Der falsche Kandidat
Es gibt Kandidaten, die verlieren die Wahl. Das ist nicht schlimm.
Und dann gibt es Kandidaten, die verlieren schon die Kandidatur. Das ist
peinlich. In diese Kategorie fällt Peer Steinbrück.
So wie der Mann durch das Dickicht seiner Nebeneinkünfte gestolpert
ist, hat Steinbrück bislang vor allem bewiesen, dass er zwei linke Beine
hat. Besser wäre für einen sozialdemokratischen Kanzlerkandidaten eine
glückliche Hand für linke Politik. Steinbrück scheitert nicht an Neid
oder Bigotterie der anderen. Sondern an der eigenen Gier und
Ungeschicklichkeit.
Am Freitag war Debatte im Bundestag. Da gab es einen Vorgeschmack auf den kommenden Wahlkampf: Steinbrück spricht über das Betreuungsgeld.
Gelächter bei der Union: der Millionen-Kandidat zu Besuch im
Kindergarten? Arme SPD. Wie soll das erst werden, wenn der Wahlkampf
richtig losgeht? Immer wenn es um die soziale Frage geht und Steinbrück
das Wort ergreift, muss ihm nur einer "Bochum" entgegenrufen und hat
schon gewonnen. Die Stadtwerke der hoch verschuldeten Stadt hatten dem
Kandidaten 25.000 Euro für einen Diskussionsabend gezahlt. War das angemessen, fragte SPIEGEL-Chef Georg Mascolo den Kandidaten am Wochenende. Und Steinbrück sagte: "Unverhältnismäßig!" Ihm habe das "Fingerspitzengefühl" gefehlt.
So feinfühlige Fingerspitzen bräuchten die meisten Menschen nicht, um
zu spüren, dass bei einem Stundenlohn von rund 10.000 Euro Preis und
Leistung in keinem anständigen Verhältnis mehr stehen.
Die Generalsekretäre Patrick Döring (FDP) und Alexander Dobrindt (CSU), die bisher nicht als große Strategen von sich reden gemacht haben, werden sich nicht genug freuen können über ihre schlau erklugte Gescheitheit, mit der sie den SPD-Kandidaten zu Fall bringen wollen, bevor das Rennen überhaupt richtig beginnt. Seit die beiden Anfang Oktober Steinbrück dessen Nebeneinkünfte vorwarfen, versucht die SPD den Stein, den man ihr da auf die Füße geworfen hat, loszuwerden. Aber er rollt immer wieder zurück. Die Genossen zeigen mit dem Finger auf die Ankläger und rufen: "Selber! Selber!" Aber voller Erstaunen müssen die Sozialdemokraten feststellen, dass die Leute von ihnen immer noch etwas anderes erwarten als von Union und Liberalen.
Der Kandidat erkennt das Problem nicht - das ist das Problem
Steinbrück hat vom Beginn der Affäre ("Transparenz gibt es nur in Diktaturen") bis heute ("Was ich nicht verstanden habe: Warum dürfen immer nur die anderen Geld verdienen?") bewiesen, dass er gar nicht versteht, was man ihm vorwirft. Das ist nicht gespielt. Und das ist das Problem.
Er hat sich beklagt, es werde anhand seiner Person eine "Neidkomplex-Debatte" geführt. Aber das stimmt nicht. Es geht hier nicht um Neid. Sondern um Glaubwürdigkeit. Warum immer nur die anderen Geld verdienen dürfen? Das kann man ihm erklären: Weil die anderen nicht Kanzler im Namen der Sozialdemokratischen Partei werden wollen.
Man muss sich das vorstellen: Er unterschreibt einen Vertrag, der ihm an einem Nachmittag das halbe Jahresgehalt eines durchschnittlichen Wählers einbringen wird, und fragt nicht, von wem der Auftrag stammt? So hat er das selbst beschrieben. Alles sei über die "Agentur" gelaufen. In welcher Welt lebt so ein Mann? Sicher nicht in der eines SPD-Ortsvereins.
Die Kanzlerin beobachtet die Demontage schweigend
Eher als das muss man sich aber fragen, für wen die SPD Politik machen möchte. Was verspricht sich die Partei davon, einen Kandidaten aufzustellen, der der eigenen Klientel fremd ist? "Die Wirtschaft wählt ja trotzdem CDU", zitierte die "Süddeutsche Zeitung" am Wochenende einen ungenannten SPD-Politiker.
Angela Merkel
kann schweigend das Schauspiel einer Selbstdemontage betrachten. Sie
selbst pflegt einen nüchternen Lebensstil, persönliches Gewinnstreben
oder einen Hang zum Luxus hat ihr noch nie jemand vorgeworfen.
In Deutschland sind 16 Millionen Menschen von Armut oder sozialer
Ausgrenzung bedroht, beinahe 20 Prozent aller Deutschen, jeder Fünfte.
Die Statistiker streiten über die Zahlen, die Politiker über die
Definitionen. Aber es kann keinen Zweifel daran geben, dass die soziale
Ungleichheit die größte Last dieser Gesellschaft ist. Und sie ist das
einzige Thema, bei dem die Sozialdemokraten der Union gefährlich werden
könnten.
Aber nicht mit diesem Kandidaten. Die SPD sollte sich von Peer Steinbrück trennen, solange sie noch kann.
Ende Zitat.
Kommentar: Wenn ein Politiker, der ins Fettnäpfchen getreten ist, nachher sagt, ich hätte vorher überlegen sollen, bevor ich rede, so kommt diese Einsicht zu spät. Wenn Steinbrück nach einem unverhältnismässigem Salair eingestehen muss: "Mir hat das Fingespitzengefühl gefehlt", ist dies gravierender. Ein angehender Bundeskanzler müsste das notwendige Fingerspitzengefühl haben. Fingerspitzengefühl ist eine wichtige Voraussetzung für ein Kanzleramt. Steinbrück müsste deshalb aus meiner Sicht einem Kandidaten Platz machen, der dieses notwendige Fingerspitzengefühl hat.
Die Generalsekretäre Patrick Döring (FDP) und Alexander Dobrindt (CSU), die bisher nicht als große Strategen von sich reden gemacht haben, werden sich nicht genug freuen können über ihre schlau erklugte Gescheitheit, mit der sie den SPD-Kandidaten zu Fall bringen wollen, bevor das Rennen überhaupt richtig beginnt. Seit die beiden Anfang Oktober Steinbrück dessen Nebeneinkünfte vorwarfen, versucht die SPD den Stein, den man ihr da auf die Füße geworfen hat, loszuwerden. Aber er rollt immer wieder zurück. Die Genossen zeigen mit dem Finger auf die Ankläger und rufen: "Selber! Selber!" Aber voller Erstaunen müssen die Sozialdemokraten feststellen, dass die Leute von ihnen immer noch etwas anderes erwarten als von Union und Liberalen.
Der Kandidat erkennt das Problem nicht - das ist das Problem
Steinbrück hat vom Beginn der Affäre ("Transparenz gibt es nur in Diktaturen") bis heute ("Was ich nicht verstanden habe: Warum dürfen immer nur die anderen Geld verdienen?") bewiesen, dass er gar nicht versteht, was man ihm vorwirft. Das ist nicht gespielt. Und das ist das Problem.
Er hat sich beklagt, es werde anhand seiner Person eine "Neidkomplex-Debatte" geführt. Aber das stimmt nicht. Es geht hier nicht um Neid. Sondern um Glaubwürdigkeit. Warum immer nur die anderen Geld verdienen dürfen? Das kann man ihm erklären: Weil die anderen nicht Kanzler im Namen der Sozialdemokratischen Partei werden wollen.
Man muss sich das vorstellen: Er unterschreibt einen Vertrag, der ihm an einem Nachmittag das halbe Jahresgehalt eines durchschnittlichen Wählers einbringen wird, und fragt nicht, von wem der Auftrag stammt? So hat er das selbst beschrieben. Alles sei über die "Agentur" gelaufen. In welcher Welt lebt so ein Mann? Sicher nicht in der eines SPD-Ortsvereins.
Die Kanzlerin beobachtet die Demontage schweigend
Eher als das muss man sich aber fragen, für wen die SPD Politik machen möchte. Was verspricht sich die Partei davon, einen Kandidaten aufzustellen, der der eigenen Klientel fremd ist? "Die Wirtschaft wählt ja trotzdem CDU", zitierte die "Süddeutsche Zeitung" am Wochenende einen ungenannten SPD-Politiker.
Aber nicht mit diesem Kandidaten. Die SPD sollte sich von Peer Steinbrück trennen, solange sie noch kann.
Ende Zitat.
Kommentar: Wenn ein Politiker, der ins Fettnäpfchen getreten ist, nachher sagt, ich hätte vorher überlegen sollen, bevor ich rede, so kommt diese Einsicht zu spät. Wenn Steinbrück nach einem unverhältnismässigem Salair eingestehen muss: "Mir hat das Fingespitzengefühl gefehlt", ist dies gravierender. Ein angehender Bundeskanzler müsste das notwendige Fingerspitzengefühl haben. Fingerspitzengefühl ist eine wichtige Voraussetzung für ein Kanzleramt. Steinbrück müsste deshalb aus meiner Sicht einem Kandidaten Platz machen, der dieses notwendige Fingerspitzengefühl hat.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen