Wenn künftig nur noch jene Medien in den Genuss von Fördergeldern kommen, die sich an den Migrationspakt halten, so ist dies ein gravierender Eingriff in den Medienpluralismus. Medieninhalte dürfen nicht gelenkt werden. Weder von Politikern noch von Interessegruppen. Wer Medien vorschreibt, wie über sie über ein bestimmtes Thema zu schreiben haben, gefährdet eigentlich die Demokratie und die Meinungsfreiheit. Bei Missständen - auch bei der Migration - dürfen Journalisten keinen Maukorb verpasst werden. Journalismus hat nicht bequem zu sein. Verantwortungsvoll informieren, will nicht heissen: Negatives bewusst auszuklammern. Die Medienkonsumenten erkennen meist sehr rasch, wenn Fakten gezielt ausgeklammert oder beschönigt werden. Nach gefärbten Informationen müssen wir uns nicht wundern, wenn der Begriff "Lügenpresse" in der Oeffentlichkeit Aufwind bekommt. Das Verschweigen von Tätern aus Asylantenkreisen entpuppte sich als Bumerang. In Deutschland schwand das Vertrauen in die Medien. Dies führte mit zum Erfolg der AfD. Als der Kanton Zürich anordnete, die Herkunft der Täter bewusst zu verschweigen, litt ebenfalls das Vertrauen in die Medien, denn früher oder später wurde die Herkunft der Täter doch publik. Es gibt beim Informieren ein bewährtes Prinzip: Nur Fakten beschreiben. Zudem muss Information und Kommentar eindeutig getrennt werden.
Der Verband Schweizer Medien kritisiert übrigens ebenfalls den Passus im UNO-Migrationspakt. Ihr Sprecher findet immerhin den direkten Eingriff, so wie er vorgesehen ist, als sehr heikel. Der Beitrag in 20 Minuten über den fragwürdigen UNO- Migrationspakt zeigt, dass dieser Pakt von unterschiedlichsten Seiten in Frage gestellt wird. So lehnt auch die FDP Politikerin Fiala diesen Pakt ab. Ich bin überzeugt, dass eine Vielzahl von Medienexperten die Meinung vertreten, dass Medienförderung nicht nach gesellschaftspotischer Ausrichtung erfolgen darf. Möglicherweise verstösst auch eine gezielte migrationsfreundliche Berichterstattung gegen das Prinzip des Medienpluralismus. Die Diskussion über den UNO-Migrationspakt ist eröffnet und geht bestimmt noch weiter.
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