Wenn Politiker nerven, weil sie die Fragen nicht beantworten
Moderator bricht Interview mit britischem Minister wegen zu vieler Phrasen ab
Er will doch nur eine Antwort!
Auch Journalisten schlagen sich damit herum – oft mit Politikern, die Meister darin sein können, eine Frage mit inhaltsleeren Phrasen zu "beantworten".
Richard Madeley, Moderator des britischen Frühstückfernsehens, hat beim Verteidigungsminister Großbritanniens die Geduld verloren. Zigmal hat er ihm dieselbe Frage gestellt, und jedes Mal sagt Gavin Williamson mit einer stoischen Ruhe – NICHTS.
Moderator Madeley wollte nur eines wissen: Bereuen Sie das, Herr Verteidigungsminister?
War das vielleicht die falsche Sprache im Umgang mit einem anderen Staat?Der Moderator unterbricht ihn: "Nein, nein, nein. Ich habe ihnen eine direkte Frage gestellt. Könnten Sie diese bitte beantworten." Wieder weicht der Verteidigungsminister aus.
Erneuter Versuch: "Bitte, Herr Williamson, beantworten Sie die Frage. Ich stelle nicht meinetwegen diese Frage, ich stelle sie für die Zuschauer."
Die Frage wird wiederholt. Und wieder: keine Antwort.
Da reicht es dem Moderator. Er beendet das Interview, der Minister verschwindet von der Bildfläche. Madeley lässt den Stift auf den Tisch fallen und nimmt einen Schluck aus seinem Kaffeebecher. Seine Co-Moderatorin übernimmt. Doch Madeley ist sichtlich aufgewühlt, unterbricht sie und fragt:
Wie sind diese Politiker bloß drauf?
Er habe jetzt eine neue Regel:
Er werde auch in Zukunft nur drei Mal dieselbe Frage stellen. Wenn beim dritten Mal aber nichts dabei rumkomme, sei das Interview vorbei.
Er jedenfalls bereut nichts.
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