Vegetarier schiessen übsers Ziel hinaus
Mit dem gefakten Video, bei dem ein Koch Katzen in der Küche zubereitet, haben sich wohl die Vegetarierorganisationen einen Bärendienst erwiesen.
Sie hatte es zwar gut gemeint mit dem gefälschten Video, das einen enormen Medienwirbel auslöste.
Angeblich sollte die Bevölkerung damit nur sensibilisiert werden und sich bewusst werden, das Fleischesser stets Tiere essen. Nachdem die Vegetarierorganisationen die Katze aus dem Sack gelassen hatten und bestätigten, dass die Geschichte nur gefakt war, fühlten sich viele Menschen verschaukelt und machten sich nun im Netz dihrem Aerger Luft.
Ich zitiere 20 Min:
Büsi-Koch-Video
Vegetarier schocken die Welt mit Silikon-Katze
Nun ist bekannt, wer hinter dem angeblichen Restaurant La Table Suisse steckt: Es sind drei Vegi-Organisationen, eine davon aus der Schweiz.
Hunderttausende aus aller Welt schauen zu, wie dieser angebliche Schweizer Koch in seinem Restaurant Katzen zubereitet.
Der
Zorn ist gross: Es gibt diverse Petitionen und Aufrufe gegen die
«kranke Tradition», die «jetzt enden muss». Doch wer steckt wirklich
hinter dem mysteriösen Restaurant «La Table Suisse»?
Der
Mail-Header bringt Klarheit: Obwohl die Macher ihre Spuren gut
verwischten, haben sie hier nicht gut aufgepasst. Mails vom angeblichen
Restaurant werden über den Server der Werbeagentur Scholz & Friends
in Deutschland versandt. Eine Viral-Kampagne.
Es
ist eine Kampagne, die so ernst genommen wird, dass es sogar zu
Aufforderungen zu Mord kommt: «Bitte entfernt diese Plage barbarischen
menschlichen Abfalls von dieser Erde». Es gibt verschiedene Petitionen -
einige gehören wohl gar zur Kampagne dazu.
Szene
aus dem berüchtigten Video, das bereits weltweit berühmt-berüchtigt
ist: Der Schweizer Koch «Moritz Brunner» (in Wirklichkeit ein Techniker
im Filmbusiness) kocht «Büsirücken».
Man nimmt es tierernst: «Unzivilisiert» sei die Schweiz. Wer dort essen gehe, möge - nun, lesen Sie selbst.
«Wie wärs mit einem Papagei zur Vorspeise?»
«... na ratet mal, wo ich sicher nie hingehen werde!!!»
Mehrheitlich nicht übersetzbar. An einer Stelle heisst es, die Schweizer seien gleich «barbarisch» wie die Chinesen.
Es
sei «irreführend», diese Küche als Schweizer Kultur zu bezeichnen. Ein
anderer User fragt - dafür gibt es 8 Likes -, warum man nicht
Menschenfleisch esse.
Das Menü vom Januar ...
... und das vom Februar von La Table Suisse.
Es ist nun klar: Beim
Schock-Video mit dem Schweizer Restaurant, das angeblich auch Katzen und
Hunde zum Verzehr anbietet, handelt es sich um eine Aktion von drei
verschiedenen Vegi-Organisationen: Swissweg, Vegetarierbund Deutschland (Vebu) sowie Beyond Carnism
aus den USA. Swissveg und Vebu bekennen sich in einer Medienmitteilung
zum Video und schreiben: «Über zehn Millionen Menschen wurden zum
Nachdenken angeregt und haben Tausende von Kommentaren hinterlassen.»
Die Reaktionen hätten «von Verständnis für dieses aussergewöhnliche
Konzept über Empörung bis hin zu zahlreichen Beschimpfungen und
Drohungen» gereicht.
Die Katze im Video ist weder Katze noch HaseGefragt, ob es nicht vielleicht etwas unglücklich ist, dass die Schweiz nun als Land von Katzenfressern dasteht, entgegnet Pichler: «Das zeigt nur, wie eingefleischt diese Glaubensmechanismen sind: Hätte man das gleiche Koch-Video mit Lämmchen und Kälbchen gemacht, hätte sich kaum jemand aufgeregt. Es geht darum, genau diesen Widerspruch aufzuzeigen.» Ausserdem betont Pichler, dass bei den Dreharbeiten keine Tiere zu schaden gekommen seien: Sämtliche Fleisschstücke seien Attrappen – auch die gehäutete Katze sei nicht echt. Pichler: «Das sind alles Silikonpräparate, kein echtes Fleisch».
Der Shitstorm war gewaltig: Neben viel Zustimmung gab es auch massive Drohungen und Aufforderungen zu Gewalt. Das habe die Macher der Kampagne nicht erstaunt, so Pichler: «Wenn gewisse Menschen in ihrem Glaubenssystem getroffen werden, dann kann das Aggressivität auslösen. Dass man Haustiere auf keinen Fall essen darf, das ist kulturell stark anerzogen.» Umgekehrt reiche es bei Veganern manchmal schon, zu sagen, man esse kein Fleisch – und schon würden Fleischesser aggressiv, so Pichler.
KOMMENTAR: Die Leser finden diese Aktion voll daneben.
Wer mit Emotionen spielt und mit gefälschtem Bildmaterial die Oeffentlichkeit aufrütteln will - nach dem Motto "Der Zweck heiligt die Mittel (auch Manipulationen)" - schadet letztlich seiner Glaubwürdigkeit. Das gab es schon einmal bei Aufnahmen von Tierquälerei in Pelztierfarmen. Nur die echten authentische Aufnahmen von jungen Robben, die mit Schlagstöcken fragwürdig getötet wurden, haben viel bewirkt. Wenn sich aber bi Medienbetirägen herausstellt, das ein Video gefälscht wurde, wird die angeblich gute Absicht rasch zum Bumerang.
In diesem Fall haben die Vegi-Organisationen leider das Zwei am Rücken. Sie haben ein wichtiges Gut eingebüsst: Das Vertrauen und die Glaubwürdigkeit!
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