Krisenkommunikation: Folgen der Geheimniskrämerei nach dem Sturz Schumachers
Das Kommunikationsmanagement ist immer noch nicht
so, wie es sein sollte.
Seit einem Jahr habe ich die Kommunikationsstrategie nach dem Sturz Michael Schuhmachers beleuchtet.
Quintessenz: Das Schweigen - die reaktiven Reaktionen hatten sich gerächt.
Das zeigen auch die jüngsten Medienbeiträge.
Weil nicht aktiv informiert worden ist, wurden Vermutung kolportiert und es mangelte nicht an kritischen Beiträgen.
Die Geheimniskrämerei rächte sich.
Hier eine der jüngsten unerfreulichen Fortsetzungsgeschichte:
Kritik an Michael Schumacher: Herzlos oder Wahrheit?
Von Mathias Brunner (aus BLICK)Jean-Louis Leger-Mattei ist Generaldirektor des Pistenbetreibers im Skigebiet über Méribel. Seine Aussagen zum Unfall von Michael Schumacher wirken für einige Fans befremdlich.
Schon gestern hatten wir festgehalten: An der Unfallstelle von Michael Schumacher im Skigebiet oberhalb von Méribel, dort, wo sich der siebenfache Formel-1-Champion am 29. Dezember 2013 schwerste Kopfverletzungen zugezogen hat, an dieser Stelle hat sich nichts verändert: Neben den üblichen Stangen, welche wie auf tausenden anderen Abfahrten in Europa die Piste begrenzen, ist keinerlei Sicherheitsvorkehrung vorhanden. Es gibt keine Bänder, es gibt keine Warnung auf einem Schild oder Ähnliches.Jean-Louis Leger-Mattei arbeitet als Generaldirektor des Pistenbetreibers Alpina im Skigebiet über Méribel. Der Franzose sagt gegenüber den Kollegen von «Bild» zum Unfall der Rennfahrerlegende: «Das ist lange her und war nicht unsere Schuld. Der Unfall passierte abseits der markierten Piste, er war selbst schuld. Warum sollten wir da etwas absperren? Es gab nach Schumacher an derselben Stelle keine weiteren Unfälle.»
Angesichts der schweren Verletzung von Michael Schumacher sind das Worte, die auf viele Leser mindestens taktlos wirken, bei anderen jedoch durchaus auf Verständnis stossen. In Fan-Foren von Bild auch auch des Schweizer «Blick» wird zu den Worten von Leger-Mattei kontrovers Stellung genommen.
Marc Wyss meint: «Natürlich ist Schumacher selber verantwortlich für sein Handeln. Allerdings – wenn die Gefahrenstelle nahe beim Pistenrand liegt, wäre eine zusätzliche Absicherung oder Warnung doch einfach nur ein zusätzlicher Schutz im Sinne aller, unabhängig von der Schuldfrage.»
Gernort Adams schreibt: «Wäre dort Herr Meier, Müller oder Schulz gestürzt, würde es keinen Lappen interessieren.»
Hans Himmel findet: «Die wollen nur kein "Eingeständnis" symbolisieren. Nach dem Motto: Ach jetzt baut ihr nen Zaun auf, natürlich zu spät. Also geben sie Schumi die alleinige Schuld. Könnte sonst sehr teuer werden.»
Paulina Bamberger gibt zu bedenken: «Wie unbarmherzig müssen Menschen sein, wenn es hier um "selber Schuld" geht ? Wie naiv die eigene Selbstüberschätzung, im Leben alles im Griff zu haben - "MIR würde so was ja NIE passieren"! Das "selber Schuld" bagatellisiert das Schreckliche und gaukelt eine Vermeidbarkeit vor, die es in diesem schmerzhaften Nachhinein nicht mehr gibt.»
Manuel Müller schreibt: «Egal wer gestürzt ist. Gefahrenquellen sollten besser geschützt bzw. gekennzeichnet werden. Es kann ja auch jederzeit ein Kind, das die Pfähle nicht als Absperrung erkennt, auf einen Fels treffen. Und dann? Gerade weil es einer Berühmtheit passiert ist und die ganze Welt jetzt die Augen darauf richtet, sollte man die Chance nutzen, um Gefahrenstellen besser zu sichern.»
Tengri Lethos kommentiert: «Wo ist der Sturz Schumachers eigene Schuld? So ein Humbug! Der Felsen, gegen den er fuhr, war nicht zu sehen, wie viele andere abseits der Spur. Somit hätte der Streckenbetreiber absperren müssen. So wäre das hier in Deutschland. Wenn man natürlich im Frankreich Ski fährt, sieht das wieder ganz anders aus. Wäre das in Aspen (USA) passiert, hätte sich der Betreiber noch wärmer anziehen können ...»
Robert S. meint: «Schuld oder nicht – spielt doch keine Rolle. Wie jedem anderen auch wünsche ich Schumi weiterhin gute Besserung.»
Noch ein Beispiel von Falschinformation:
Ex-F1-Pilot Philippe Streiff
Wieso erzählt er Lügen über Schumi?
Heute vor einem Jahr verunglückte Michael Schumacher beim Skifahren
in den französischen Alpen. Seitdem sorgt Ex-Formel-1-Fahrer Philippe
Streiff mit seinen Aussagen über Schumis Gesundheitszustand immer wieder
für Verärgerung.
Philippe Streiff kann es nicht lassen. Erneut hat
sich der ehemalige Formel-1-Fahrer zu vermeintlichen Fortschritten bei
Schumis Genesung geäussert. In einem Interview mit der französischen
Zeitung «Le Parisien» verrät der Franzose, Schumacher beginne damit,
Personen in seinem Umfeld wahrzunehmen und zu erkennen. Zudem würde der
siebenfache Formel-1-Weltmeister anfangen, aufrecht zu sitzen. Streiff
sagt, dass er die Informationen von Corinna Schumacher und Schumi-Arzt
Gérard Saillant erhalten habe.
Was sich wie ein verspätetes Weihnachtsmärchen anhört, ist wohl erstunken und erlogen. «Ich kann mich nur sehr über diese Aussagen von Philipe Streiff wundern. Er hat mit Sicherheit keinerlei Kontakt zu Professor Saillant und sicher auch nicht zu Corinna», stellt Schumis-Managerin Sabine Kehm in der «Bild» klar.
Es ist nicht das erste Mal, dass Kehm Aussagen des Franzosen dementieren muss. Vor wenigen Wochen hatte Streiff in einem Radiointerview aus dem Nähkästchen geplaudert: «Es geht ihm besser, aber das ist relativ. Es ist sehr schwierig, weil er nicht sprechen kann. Er ist – wie ich – im Rollstuhl und gelähmt. Er hat Erinnerungsprobleme», sagte er in der Sendung «Journal de la santé» des französischen Radiosenders «Europe 1».
Das Dementi aus dem Schumi-Lager folgte postwendend: Streiff sei kein Freund der Familie und habe auch keinen Kontakt zu Schumachers Frau oder dessen Arzt gehabt, sagte Kehm gegenüber «Telegraph.co.uk».
Streiff ist ein ehemaliger F1-Pilot, der 1989 beim Training schwer verunglückte und seither vom Hals abwärts gelähmt ist. Brisant: Wie Schumi war auch er nach seinem Unfall von Gérard Saillant behandelt worden.
Bereits wenige Tage nach Schumachers Unfall hatte Streiff die Klinik in Grenoble besucht und behauptet, Schumacher sei nicht mehr in Lebensgefahr. Als Schumachers Managerin diese Aussage dementierte, ruderte er zurück: Plötzlich behauptete er, dies nie gesagt zu haben. Pech für den Märchenonkel, dass wenig später ein Videomitschnitt des Zitats auftauchte. (ent/vsc)
Was sich wie ein verspätetes Weihnachtsmärchen anhört, ist wohl erstunken und erlogen. «Ich kann mich nur sehr über diese Aussagen von Philipe Streiff wundern. Er hat mit Sicherheit keinerlei Kontakt zu Professor Saillant und sicher auch nicht zu Corinna», stellt Schumis-Managerin Sabine Kehm in der «Bild» klar.
Es ist nicht das erste Mal, dass Kehm Aussagen des Franzosen dementieren muss. Vor wenigen Wochen hatte Streiff in einem Radiointerview aus dem Nähkästchen geplaudert: «Es geht ihm besser, aber das ist relativ. Es ist sehr schwierig, weil er nicht sprechen kann. Er ist – wie ich – im Rollstuhl und gelähmt. Er hat Erinnerungsprobleme», sagte er in der Sendung «Journal de la santé» des französischen Radiosenders «Europe 1».
Das Dementi aus dem Schumi-Lager folgte postwendend: Streiff sei kein Freund der Familie und habe auch keinen Kontakt zu Schumachers Frau oder dessen Arzt gehabt, sagte Kehm gegenüber «Telegraph.co.uk».
Streiff ist ein ehemaliger F1-Pilot, der 1989 beim Training schwer verunglückte und seither vom Hals abwärts gelähmt ist. Brisant: Wie Schumi war auch er nach seinem Unfall von Gérard Saillant behandelt worden.
Bereits wenige Tage nach Schumachers Unfall hatte Streiff die Klinik in Grenoble besucht und behauptet, Schumacher sei nicht mehr in Lebensgefahr. Als Schumachers Managerin diese Aussage dementierte, ruderte er zurück: Plötzlich behauptete er, dies nie gesagt zu haben. Pech für den Märchenonkel, dass wenig später ein Videomitschnitt des Zitats auftauchte. (ent/vsc)
Méribel gestern, 11 Uhr mittags, minus 13 Grad. Es ist kalt auf dem Berg Saulire (2700 Meter), von dem Schumachers Unfallpiste etwa 300 Meter weiter unten abzweigt. Vor zwei Tagen sind 70 Zentimeter Neuschnee gefallen.BILD-Reporterin am Unfallort „Michael Schumacher ist noch immer ein sensibles Thema“
Deshalb und wegen des starken Windes war die Unfallpiste bis gestern Morgen gesperrt.
Unter dem Tiefschnee liegen die gefährlichen Felsen! Auf einen dieser Felsbrocken war Schumi mit dem Kopf aufgeschlagen.
Foto: Fayolle
Es gibt keinen Zaun oder
wenigstens eine Leine, um Ski- und Snowboardfahrer von den im Neuschnee
versteckten Felsen fernzuhalten.
Frische Spuren im Schnee zeigen:
Es sind an diesem Morgen schon mindestens zehn Skifahrer durch den
Tiefschnee gebrettert. Als BILD an der Unfallstelle eintrifft, gräbt
sich gerade ein stecken gebliebener Snowboardfahrer wieder aus.
Foto: Fayolle
Keine Angst, wie
Schumi zu stürzen? Frank aus England zu BILD: „Ach, passieren kann doch
überall was. Macht doch viel zu viel Spaß.“
A:
Frau Kehm ist zu 100 Prozent selber schuld wenn Märchen erzählt werden.
Sie ist doch die Schumi-Sprecherin. Leider war sie noch nicht ein einziges mal in der Lage den Schumi-Fans nur wenigstens einen Anhaltspunkt über den Gesundheitszustand von Michael Auskunft zu geben. Ihre Informationen lassen ja auch sämtliche Spekulationen zu. Ich denke ein Schumi-Fan hätte das Recht mehr zu erfahren, weshalb das nicht gemacht wird ist mir unverständlich. B: Ich fürchte, Schumi ist leider nur noch "Gemüse", das künstlich ernährt und von Pflegern gewaschen, "gewendet" und bewegt wird. - Es geht wohl darum, dass die Leute den "alten" Schumi noch lange in Erinnerung behalten können. C: Bei so viel verweigerter Info durch die Schumi-Sprecherin ist wohl das Schlimmste anzunehmen, was den Zustand des Ex-Rennfahrers anbelangt. Vermutlich sind auch noch ein paar Anwälte wegen exorbitanten Versicherungsleistungen dran. Nur so ist erklärbar, weshalb null Infos nach draussen gehen dürfen, ausser vielleicht, dass er das Spital verlassen hat.
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Kommentatoren im Netz bringen es auf den Punkt: