Lob der Fremdbetreuung
Jacqueline Fehr überrascht nach ihrem Abstimmungserfolg mit der These:
Kinder benötigen keine Elternbetreuung! Sie gedeihen sogar - dank Fremdbetreuung - besser:
Obschon sich kompetente Erziehungsfachleute einig sind, dass es heute vor allem an der Präsenz der Eltern mangelt und wir viel weniger Schulprobleme hätten, wenn Familie und Schule zusammenarbeiten würden (Es mangelt heute an der eindeutig Präsenz der Eltern!), versteigt sich Jacqueline Fehr heute im Internet zu folgender Gegenthese:
Selbständige, autonome, mutige Hauptfiguren wachsen oft ohne Eltern auf
oder leben von ihnen getrennt. Harry Potter, die Rote Zora, das
Fliegende Klassenzimmer und auch Heidi.
Damit behauptet die Politikerin gleichsam: Kinder, die ohne Eltern aufwachsen, gedeihen besser!
Erstaunlich, wie man mit geschickter Argumentation die Vorzeichen verkehren kann. Wo hat die Politikerin diese raffinierte Umkehrtechnik gelernt? Für Jacqueline Fehr ist die Betreuung der Kinder durch die Mutter (Eltern) ein Mythos und hat für sie überhaupt nichts mit dem Wohl der Kinder zu tun. Schön, dass sie es besser weiss, als Experten, Pädagogen, Psychologen und Eltern mit gesundem Verstand.
Eine Hoffnung bleibt noch: So wie Jacqueline Fehr von ihrem Rücktritt zurückgetreten ist, so wird sie vielleicht auch demnächst von ihrer sonderbaren These Abstand nehmen. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
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