Weshalb die Familieninitiative von den Stimmberechtigten aller Parteien angenommen werden könnte
In allen Parteien hat es Befürworter
Quelle 20 Min: Aufstand des Mittelstandes: Experten glauben, dass viele Mittelschichtseltern für die SVP-Familieninitiative stimmen werden, weil sie zunehmend unter Druck geraten.
Die SVP liegt mit ihrer
Familieninitiative, die am 24. November zur Abstimmung kommt, gut im
Rennen. Laut der ersten SRG-Trendumfrage wurde sie Mitte Oktober von 64
Prozent der Befragten unterstützt. Nur 25 Prozent würden ein Nein in die
Urne legen. Das Volksbegehren fordert, dass in Zukunft auch jene Eltern
einen Steuerabzug geltend machen können, die ihre Kinder selber
betreuen.
Mittelstand
Gemäss der einfachsten Definition gehören 60 Prozent zum Mittelstand. Je 20 Prozent gehören zur Ober- und zur Unterschicht. Umgemünzt auf das Bruttoeinkommen, bedeutet dies zum Beispiel für eine Familie mit zwei Kindern: Wer 94’000 bis 210'000 Franken verdient, gehört zum Mittelstand. Ab einem Einkommen von 123’000 Franken spricht man vom mittleren Mittelsand, ab 209'000 Franken vom oberen Mittelstand. Gerade bei Mittelstandsfamilien kommt die Initiative sehr gut an, wie das Forschungsinstitut gfs.bern in seiner Umfrage herausgefunden hat. Denn der Mittelstand ist unter Druck geraten. «Vor vierzig Jahren war es für eine Mittelstandsfamilie mit zwei Kindern normal, sich ein Haus und ein Auto leisten zu können», sagt gfs-Projektleiter Lukas Golder. Heute sei das schwierig: «Die Krankenkassenprämien, Steuern und Wohnkosten sind gestiegen», so Golder.
Auch ein Haushalt mit einem Einkommen von 8000 Franken müsse nach der Geburt eines zweiten Kindes jeden Rappen zweimal umdrehen. So zeigt der gfs-Familienmonitor Mittelschichtsfamilien 2013, dass sich die finanziellen Bedingungen für diese Bevölkerungsgruppe in den letzten drei Jahren fast durchwegs verschlechtert haben. Für die Studie wurden 1000 Mittelschichtsfamilien befragt.
«Viele Mittelstandsfamilien fühlen sich als Milchkühe, es gibt eine Empfindung des Abstiegs», sagt Golder. Deshalb sei jetzt jedes Angebot attraktiv, das ihre Situation verbessert, egal woher es komme. «Ganz nach dem Motto: Jetzt sind endlich wir mal dran!»
Mittelstandsfamilien schauen pessimistisch in die Zukunft
Wie der Familienmonitor zeigt, sorgen sich besonders junge Familie, solche mit mehr als einem Kind, einkommensschwache und Mittelschichtsfamilien aus der Deutschschweiz oder dem urbanen Raum stärker um ihre ökonomische Zukunft als noch vor drei Jahren. Sie befürchten, dass Krankheit, abnehmende Arbeitsplatzsicherheit und Zuwanderung ihre eigene finanzielle Situation verschlechtern könnte.
Auch der liberale Think-Tanks Avenir Suisse kam in einer Studie Ende letzten Jahres zum Schluss, dass der Mittelstand zunehmend unter Druck gerate und unter einem «gefühlten Abstieg» leide. Einerseits hole die Unterschicht bei den Reallöhnen auf, andererseits ziehe die Oberschicht davon. Zwar könne sich der Mittelstand heute mehr Güter leisten als vor zwanzig Jahren. Doch der relative Statusverlust nage am Selbstverständnis des Mittelstands.
Die Studienautoren stellten weiter fest, dass sich der soziale Aufstieg schwieriger als früher gestalte. Vor allem der obere Mittelstand sehe sich «durch das Wirken der staatlichen Umverteilungsmaschinerie um die Früchte seiner Arbeit betrogen», schrieb Avenir Suisse-Direktor Gerhard Schwarz.
KOMMENTAR:
Die Steuerprogression ist heute ein zentrales Problem bei der Frage nach Krippenplätzen. Erzielt nämlich eine Mutter - dank höherem Teilzeitpensum - einen so grossen Lohn, dass die Prämienverbilligungen bei der Krankenkasse oder bei den Krippenplätzen entfällt, lohnt sich ihre externe Arbeit nicht mehr. Die staatlichen Umverteilungsmechanismen fressen das zusätzliche Einkommen weg. So ist es wohl nicht verwunderlich, wenn alle Vorlagen Familieninitiativen aus Protest aus Kreisen aller Parteien zustimmen. Wie gespalten die Meinungen sind, hat sich bei der CVP gezeigt.
Ich zitiere 20 Min:
Auch die CVP-Volksinitiative «Für Ehe und Familien – gegen die Heiratsstrafe», die letzte Woche vom Bundesrat zur Annahme empfohlen wurde, geniesst ähnlich breiten Rückhalt.
Mittelstand
Gemäss der einfachsten Definition gehören 60 Prozent zum Mittelstand. Je 20 Prozent gehören zur Ober- und zur Unterschicht. Umgemünzt auf das Bruttoeinkommen, bedeutet dies zum Beispiel für eine Familie mit zwei Kindern: Wer 94’000 bis 210'000 Franken verdient, gehört zum Mittelstand. Ab einem Einkommen von 123’000 Franken spricht man vom mittleren Mittelsand, ab 209'000 Franken vom oberen Mittelstand. Gerade bei Mittelstandsfamilien kommt die Initiative sehr gut an, wie das Forschungsinstitut gfs.bern in seiner Umfrage herausgefunden hat. Denn der Mittelstand ist unter Druck geraten. «Vor vierzig Jahren war es für eine Mittelstandsfamilie mit zwei Kindern normal, sich ein Haus und ein Auto leisten zu können», sagt gfs-Projektleiter Lukas Golder. Heute sei das schwierig: «Die Krankenkassenprämien, Steuern und Wohnkosten sind gestiegen», so Golder.
Auch ein Haushalt mit einem Einkommen von 8000 Franken müsse nach der Geburt eines zweiten Kindes jeden Rappen zweimal umdrehen. So zeigt der gfs-Familienmonitor Mittelschichtsfamilien 2013, dass sich die finanziellen Bedingungen für diese Bevölkerungsgruppe in den letzten drei Jahren fast durchwegs verschlechtert haben. Für die Studie wurden 1000 Mittelschichtsfamilien befragt.
«Viele Mittelstandsfamilien fühlen sich als Milchkühe, es gibt eine Empfindung des Abstiegs», sagt Golder. Deshalb sei jetzt jedes Angebot attraktiv, das ihre Situation verbessert, egal woher es komme. «Ganz nach dem Motto: Jetzt sind endlich wir mal dran!»
Mittelstandsfamilien schauen pessimistisch in die Zukunft
Wie der Familienmonitor zeigt, sorgen sich besonders junge Familie, solche mit mehr als einem Kind, einkommensschwache und Mittelschichtsfamilien aus der Deutschschweiz oder dem urbanen Raum stärker um ihre ökonomische Zukunft als noch vor drei Jahren. Sie befürchten, dass Krankheit, abnehmende Arbeitsplatzsicherheit und Zuwanderung ihre eigene finanzielle Situation verschlechtern könnte.
Auch der liberale Think-Tanks Avenir Suisse kam in einer Studie Ende letzten Jahres zum Schluss, dass der Mittelstand zunehmend unter Druck gerate und unter einem «gefühlten Abstieg» leide. Einerseits hole die Unterschicht bei den Reallöhnen auf, andererseits ziehe die Oberschicht davon. Zwar könne sich der Mittelstand heute mehr Güter leisten als vor zwanzig Jahren. Doch der relative Statusverlust nage am Selbstverständnis des Mittelstands.
Die Studienautoren stellten weiter fest, dass sich der soziale Aufstieg schwieriger als früher gestalte. Vor allem der obere Mittelstand sehe sich «durch das Wirken der staatlichen Umverteilungsmaschinerie um die Früchte seiner Arbeit betrogen», schrieb Avenir Suisse-Direktor Gerhard Schwarz.
KOMMENTAR:
Die Steuerprogression ist heute ein zentrales Problem bei der Frage nach Krippenplätzen. Erzielt nämlich eine Mutter - dank höherem Teilzeitpensum - einen so grossen Lohn, dass die Prämienverbilligungen bei der Krankenkasse oder bei den Krippenplätzen entfällt, lohnt sich ihre externe Arbeit nicht mehr. Die staatlichen Umverteilungsmechanismen fressen das zusätzliche Einkommen weg. So ist es wohl nicht verwunderlich, wenn alle Vorlagen Familieninitiativen aus Protest aus Kreisen aller Parteien zustimmen. Wie gespalten die Meinungen sind, hat sich bei der CVP gezeigt.
Ich zitiere 20 Min:
Auch die CVP-Volksinitiative «Für Ehe und Familien – gegen die Heiratsstrafe», die letzte Woche vom Bundesrat zur Annahme empfohlen wurde, geniesst ähnlich breiten Rückhalt.
In der Vergangenheit hat der unter Druck geratene Mittelstand andere Vorlagen bereits massgeblich beeinflusst. Die Ausschaffungsinitiative oder die Kampagne gegen Sozialhilfebetrüger seien auf fruchtbaren Boden gefallen, weil sich die Mittelschicht nach unten habe abgrenzen wollen. Dies sagte Christoph Müller, Generaldirektor des Instituts für Wirtschafts- und Sozialforschung M.I.S-Trend, in einem Interview mit 20 Minuten. Auch das Ja zur Abzockerinitiative sei eine Abrenzung nach oben und ein Zeichen des Protests gewesen.
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