Lügen haben doch kurze Beine
Zieglers Lüge
Praktisch zeitgleich mit der Bekanntgabe von Zieglers Ambitionen begann eine Gegenkampagne aus proisraelischen Lobbyistenkreisen, angeführt von einer Organisation namens UN Watch.
Diese begründet ihre Kritik an Ziegler vor allem mit dessen Verbindungen zum ehemaligen libyschen Machthaber Muammar al-Ghadhafi und die Verwicklung in einen von Ghadhafi gestifteten Menschenrechtspreis. Ziegler hat stets bestritten, diesen Preis im Jahr 2002 entgegengenommen zu haben.
Kompromittierendes Video veröffentlicht
Im Vorfeld der Wahl stellte UN Watch Ziegler ein Ultimatum von 72 Stunden: Ziegler solle «gestehen, dass er das Schweizer Volk angelogen und getäuscht» habe. Ausserdem solle er seine Kandidatur zurückziehen, ansonsten werde kompromittierendes Videomaterial veröffentlicht.
Das hat die Organisation nun getan. Via Westschweizer Fernsehen gelangte das Video an die Öffentlichkeit, das Ziegler bei der Entgegennahme des «Ghadhafi-Preises für Menschenrechte» zeigt.
Ziegler räumt ein und wehrt ab
Ziegler räumt in dem Beitrag erstmals ein, den Preis entgegengenommen zu haben. «Ich habe ihn aber sofort innerhalb von 48 Stunden wieder zurückgegeben.»
UN Watch wird von der Lobbyorganisation American Jewish Committee betrieben und hat sich schon bei Zieglers erster Kandidatur für den Sitz im Beratergremium des Menschenrechtsrates gegen den linken Soziologen gestellt. Wie sich die Veröffentlichung des Videos der Preisverleihung in Tripolis auf die Schweizer Kandidatur auswirkt, bleibt abzuwarten. Das Aussendepartement hat sich bisher nicht geäussert. (Tagesanzeiger.ch/Newsnet)
KOMMENTAR:
Wenn eine Lüge nachgewiesen werden kann, büsst jeder Politiker an Glaubwürdigkeit ein.
Eine Lüge - wenngleich zugegeben - schadet der persönlichen Reputation. Ob Zieglers Lügengeschichte Folgen hat - vor allem im Hinblick auf die Preisverleihung - werden wir bald sehen. Die Selbstschutzaussage "Ich habe den Preis schon genommen, aber dann innert zwei Tagen zurückgegeben", rechtfertigt die Lüge nicht. Jean Ziegler ist erst nach dem Videobeweis mit der Wahrheit herausgerückt.
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